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Freitag, 5. Februar 2010

Auf der Suche nach Dionysos

"Jede erotisch-sinnliche Zivilisation wird zu demselben Resultate führen, das Weib über den Manner heben und diesen zum Werkzeug der Lust erniedrigen, jenes mit allen Reizen eines verfeinerten Daseins ausstatten, diesen dem Wesen seiner Mannesnatur entfremden."

Dem Weibe, so Bachofen davor, sei Dionysos zunächst geoffenbart. Er ist der Frauen Gott. "Jede Seite ihres aus sinnlichen und übersinnlichen Trieben so wunderbar gemischten, mehr seelischen als geistigen Daseins weiß Er gleichmäßig zu befriedigen. [...] In dem Sitze seines Lebens getroffen, durchstürmt das Weib die stillen Gebirgshöhen, überall den erkannten Gott suchend, der selbst am liebsten über die Anhöhen einherschreitet." Das Weib, dem die Hingabe an den "Gott der männlichen Kraft" als Bedingung des Heils erscheint, ist eien Stimula, nur darauf bedacht, den Mann an sich zu fesseln, eine Eva-Pandora, eine Ariadne: ihr ganzes Streben ist darauf gerichtet, ihrem Dasein den höchsten Liebreiz zu leihen, und mit aller Erfindungsgabe des weiblichen Geistes die natürliche Schönheit durch die Mittel der Kunst zu erhöhen.

Wenn man auch bei diesen letzten Sätzen fast aufseufzt.




*050210*