Von Beginn ihrer Gründung an, mit dem Wegfallen des Ausschlusses ehemaliger Nationalsozialisten von den demokratischen Prozessen im Jahre 1949, war die Geschichte der FPÖ eine Geschichte des Auseinanderfallens heterogener Gruppen, die sich hier ein Dach gesucht hatten, oder dies versuchten. Und sie war von Anfang an ein Kampf ... mit der SPÖ.
Denn diese hatte sich einerseits deutlich um die "Belasteten" (immerhin zehn Prozent der Bevölkerung) angenommen, anderseits durch ideologische Aufweichung vom Marxismus wegbewegt. Und war so für die traditionellen, aber längst marginalisierten Liberalen - in der Monarchie noch die größte Wählerschichte! - interessant geworden. Das war schon deshalb für die SPÖ notwendig, weil klar war, daß mit der Wiederzulassung dieser Wähler ein gewisser Prozentsatz unmittelbar ÖVP wählen würde. Was auch geschah, denn in der FPÖ (erst: VdU, Vereinigung der Unabhängigen) sammelten sich vor allem die Liberalen und die Deutschnationalen, und die befanden sich in unvereinbarer Distanz zur ÖVP.
Womit die Abgrenzung zwischen dem "rechten" Wählerflügel der ÖVP und der FPÖ ursprünglich relativ starr und klar blieb (wie beim Studium der Amstettener Zeitungen, eine davon durch meinen Vater gegründet - kleine Welt, in der die große ihr Probe hält - der Nachkriegszeit deutlich wurde).
Daß sich das ändern könnte - genau das blieb die traditionelle Angst der SPÖ. Denn mit Hilfe der FPÖ wäre die bürgerliche Wählerschichte in der Lage gewesen, das Land alleine zu regieren. Also "mußte" die SPÖ immer auch um die Gunst der FPÖ-Wähler buhlen.
*200210*
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