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Samstag, 13. Februar 2010

Aus dem Mythos steiget

Eine der schönsten Stellen der an schönen, klaren Stellen so reichen Schrift "Die Natur und der Mensch in ihr" von Vinzenz Rüfner ist, wo er seine Analysen auf einfache Schlüsse destilliert und zeigt, daß die Wissenschaft aus dem Mythos anhebt - und im Mythos, in der zu glättenden Interpretation, endet. Selbst die Aussage, daß die Erde sich um die Sonne dreht, ist wissenschaftstheoretisch gesehen nicht haltbar.

Er demonstriert die überraschende Logik der Aussage, daß die Wissenschaft aus dem vor-galileischen Zeitalter über Galilei kommend, mit Einstein letztlich - der die Newton'sche Annahme von objektiven, isoliert für sich in absoluten Größen bestehenden Eigenschaften der Materie definitiv widerlegte - wieder zum vor-galileischen Zeitalter zurückgekehrt ist: "Das vor-galileische, nicht-mechanistische Denken zieht wieder in die Probleme der Physik ein."

Rüfner exerziert es (wie Poincaré) anhand der Physik, in der jede Naturwissenschaft letztlich mündet. Und wie auch Poincaré kommt er zu dem Schluß, daß die Physik (und damit die Naturwissenschaft) keine absoluten Aussagen zu treffen vermag, sondern mit Hypothesen und vereinbarten Annahmen aus dem Mythos kommt, und auf diesem Boden die Welt der Körper "lediglich" zueinander in bestimmten Bezügen definiert.




*130210*