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Samstag, 6. Februar 2010

Wirbelnde Winde

Im Kreis Bergstraße (Odenwald, D) wurde diskutiert, ob Windkraftanlagen gebaut werden sollen. Lesen Sie, was das Nachrichtenportal Rhein-Neckar dazu schreibt:

Die Windlobby macht mobil und winkt mit viel Geld", warnte stattdessen Peter Wassenaar von der Geschäftsführung der Geothermie RheinMainNeckar GmbH und Mitglied im Energy Center der TU Darmstadt vor einer übereilten Entscheidung, vor Folgekosten und negativen Preise. Zu viele nicht erfüllbare Hoffnungen würden in die Windkraft gesetzt, diese sei überbewertet und wirble stabile Systeme durcheinander. Wassenaar malte ein Szenario, in dem nicht mehr die für die Region typischen, Bauwerke das Landschaftsbild prägen, sondern hässliche Industrieobjekte: "Die einen sprechen von Idylle (gemeint waren die Hersteller), die anderen von Folter", polarisierte der Referent.

Während Diplomingenieur Eberhard Wagner, Autor zahlreicher Publikationen über Erneuerbare Energien, der Effizienz von Windkraftanlagen anhand von Statistiken eine klare Absage erteilte ("2009 war ein ganz mieses Windjahr"), erörterte Tilman Kluge aus Nauheim Rechtsfragen und Interessenskonflikte und zeigte bisherige Versäumnisse der Regionalen Planungsversammlung bei der Standortbeurteilung auf.


Gefahren für die Vogelwelt

Referent Stephan Schäfer führte all die Gefahren vor Augen, die der Vogelwelt durch rotierende und reflektierende Arme von Windrädern droht. Dabei spielten sogenannte Vogelschlagopfer nur eine untergeordnete Rolle, klärte der Mitarbeiter der Staatlichen Vogelschutzwarte auf. Viel wichtiger sei es, Korridore für die mehr als fünfhundert Millionen Zugvögel freizuhalten, sowie Ausschlussgebiet, Pufferzonen und Tabuflächen im Gebiet um Windräder auszuweisen. 

Durch Windenergieanlagen würden Rast- und Brutplätze für immer vernichtet, dem Vogelzug drohe in der Gefahrenzone die Desorientierung. Dabei sei noch gar nicht hinreichend erforscht, wie sich die immer höher in den Himmel wachsenden Anlagen auf das Flugverhalten der Vögel auswirke: "Je höher die Anlagen, desto größer die Räume, die von Vögeln gemieden werden." Schäfer nannte die bindende Schutzverpflichtung in den Europäischen Vogelschutzrichtlinien als ein wichtiges Pfund, mit dem sich gegen Windkraftanlagen wuchern lasse.




*060210*