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Freitag, 6. November 2015

Der nächste Schritt

Und es kommt, wie es ntürlich kommen muß: Als nächsten Schritt der Energiewende wird der Verbraucher gegängelt. Weil die Volatilität der großartigen "Erneuerbaren" nicht zu glätten ist, wird der Strom abgeschaltet, sollte eine Unterspannung im Netz drohen. Zur Beruhigung erzählt uns natürlich die Presse, daß solch ein "demand response" in Neuseeland und den USA schon längst üblich ist. Und man habe dort nur "beste Erfahrungen gemacht"! Weil es nämlich - Kunde, jubiliere! - Kosten spart! (Da purzeln also die Rufzeichen.) Die Stromlieferanten können nämlich nun bei Engpässen (sprich: wenn zu wenig Strom vorhanden ist, weil keine Sonne scheint, kein Wind bläst) einfach den Verbrauch abregulieren, müssen also nicht gerade dann teuren Strom an der Börse kaufen. 

Graphik: Science Sceptical
Was den Bürger ziemlich wenig interessiert, denn er hat nicht vergessen, was solche Jubelberichte natürlich nie erwähnen: Garantierte Einspeisetarife, ohne deren Überweisung aufs Konto durch den aus vollen Abgaben- und (als zeitverzögerte Abgaben:) Kredittöpfen schöpfenden Staat nicht ein Windrad, nicht ein m2 Solarfläche auskommt. Der Börsepreis ist vielleicht für das Versorgungsunternehmen interessant; der Bürger zahlt aber auch diesen, denn für ihn ist es ein Nullsummenspiel. Warum? Weil die frohe Kunde - der Energieversorger kauft nun billigen Strom an der Börse, ist das nicht schön? - niedriger Börsepreisen heißt, daß der Bürger eben mehr an Abgaben zuschießen muß. Irgendwer muß die Chause in jedem Fall ja bezahlen, und das ist der Steuerzahler, der Privathaushalt.

Aber atme kräftig durch, Verbraucher, ehe du aufschreist, weil sich Dein Leben, Puls und Rhythmus der Kultur, nun auch noch nach der Energie zu richten hat, statt umgekehrt. Denn um das ein wenig abzumildern, werden nun in Deutschland ohnehin schon turnhallengroße Batteriespeicher gebaut. 1 GW (für eine Stunde? das steht nicht geschrieben, ist aber anzunehmen), gespeichert in 50 Turnhallen-Batterien, kostet ja kaum mehr als 1,5 Mrd. Euro, eine Mezzie! Der Jubel kennt also überhaupt keine Grenzen mehr. Denn was hier an Aufwand und Umweltbelastung gespart wird, entsteht dort um ein Mehrfaches, also kommen auch die Ökologiehasser auf ihre Kosten. Und sei getrost, geldbörsenverhaftete Bürgerseele - durch Einsparungen bei volatilen Stromquellen wird alles locker wieder hereingebracht, wird verlautet. Das perpetuum mobile ist nämlich endgültig erfunden! 

Graphik: Science Sceptical
Wie die Graphiken von science sceptical illustrieren. Sie zeigen einmal die Stromerzeugung, aufgegliedert in Solar - Wind - konventionelle Kraftwerke im August 2015. Damit sich der Bürger gleich einmal ein Bild machen kann, wann in etwa mit Stromabschaltungen zu rechnen ist. Nämlich dort, wo die blaue und die gelbe Kurve in ihren Tälern nicht mehr durch die braune (konventionelle Kraftwerke) ausgeglichen werden, weil das ganze Land so erfolgreich CO2 spart.

Die zweite (untere) Graphik zeigt, was für diesen Strom an der Börse erlöst, was aber dafür als Einspeisetarif an die  Hersteller bezahlt wurde. Nur im August 2015 klaffte hier ein Loch von 1,5 Mrd. Euro, die für "Erneuerbare Energie" mehr bezahlt wurde, als sie an der Börse wert war. Aber wen kümmert das in einer zentralgesteuerten Planwirtschaft? Da ist doch alles eins, gehört doch alles allen!?




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