Sehen wir einmal davon ab, daß dieses Video ganz offiziell und ungestraft zur Übertretung von Gesetzen aufruft - "Werde Fluchthelfer!" Denn der VdZ ist keineswegs der Auffassung, daß staatlichen Gesetzen göttlicher Status zukommt, wie es etwa der Hegelianismus behauptet. Die Sache ist also weit subtiler. Hier wird auf ein jedem Gesetz zugrundeliegendes Naturrecht Bezug genommen.
Mit Gesetzen ist es also nicht getan, denn ein- und derselbe Akt (der sogar das Übertreten von Gesetzen verlangt) kann einmal tatsächlich im Gewissen gerechtfertigt, ja gefordert, und ein andermal verdammenswert sein. Es geht eben ... um die Religion, um das Geglaubte. Denn es ist das Geglaubte, das das Gewußte konstituiert, es überhaupt erst zu einem Gewußten macht. Mit dem reinen Ruf nach "Rechtsstaat" ist es also gar nicht getan, ja: bei weitem nicht. Gerade an der Frage der gewaltigen Zuwanderung des heurigen Jahres zeigt sich vielmehr, wie sehr das Rechtsempfinden in unseren Ländern bereits auseinandergebrochen ist. Das einerseits natürlich auf Subjektivität zurückfallen muß, das anderseits mit dieser Subjekivität dann auseinanderfällt, wenn die kulturelle Grundlage bereits auseinandergefallen ist.
Deshalb ist enorm viel, ja das meiste, was heute an "politischen Maßnahmen" gefordert wird, der Versuch Europas, sich vor den Konsequenzen des eigenen Denkens, der Selbstauflösung als Kulturraum zu schützen. Denn von einem solchen kann man nur sprechen, wenn es der Raum "einer" Kultur ist. Aber die Realität zeigt uns laufend, daß unser Empfinden und das daraus resultierende Urteilen und Denken offenbar nicht ausreicht, um unsere realen Lebensbedürfnisse zu erfassen. Weil ihm der entscheidende Anker bereits fehlt, der erst alle zu einer wenigstens grundlegenden Einheit fassen könnte.
Übrigens fehlt diesem Video, dieser Organisation etwas ganz Entscheidendes, um glaubwürdig zu sein (weshalb es ja so irrational an Gefühle appelliert): Es verlangt nicht die Übertretung von Gesetzen, um dann die Strafe auf sich zu nehmen, weil es das Gewissen so gebietet, sondern es zielt auf die Veränderung von Gesetzen ab. Niemand, jede Wette, niemand dort wäre bereit, im Ernstfall für fünf Jahre hinter Gitter zu wandern, weil er bewußt gegen Gesetze verstoßen hat.
Sich deshalb auf eine Ebene mit Widerstand gegen Hitler oder Fluchthilfe in DDR-Zeiten zu berufen ist schlichtweg schändlich! Denn was riskiert man heute noch? Man sieht es ja ... so agiert jemand, der eigentlich bereits weiß, daß ihn keine Straße ereilen wird, weil er genug Machtmittel kennt, die das verhindern werden. Der weiß, daß es nicht einmal mehr jemanden geben wird, keinen Staatsanwalt, keinen Bürger, der diesen offenen Aufruf zum Rechtsbruch - an sich bereits eine Straftat der Subversion - anzeigen würde.
Ein Staat, der das zuläßt, hat sich bereits aufgegeben. Nun stoßen in das entstandenen Machtvakuum andere Kräfte vor. Denn kein Machtraum auf dieser Erde bleibt unausgefüllt, das ist das Wesen der Welt, das ist es sogar erst, was sie zur Welt macht: als raumschaffende Bestimmung durch Menschen.
Das Video ist also ein Beleg für die Auflösung der Staatlichkeit selbst, die Gewaltverhältnissen gewichen ist und weichen wird. Es ist das überhebliche Zeugnis einer selbsternannten moralischen Elite, die prinzipiell den Rechtsstaat nicht mehr als Bedinigung eines freien Lebens erkennt, sondern die geistig-religiösen Grundlagen eines Volkes, ja eine Kultur überhaupt umstürzen will. Die einfach und mit beachtlicher Brutalität Tatsachen schafft, deren Folgen aber alle betreffen, ja: andere tragen müssen. Oder glauben Sie, daß die Dame im Video die beiden Migranten aus eigener Kraft versorgt, etc. etc.?
Abgesehen davon, daß niemand "nur für sich" zu handeln vermag, weil jeder Teil vieler umgreifenderer Ganzer ist, die mit ihm in Wechselwirkung zusammenhängen, sodaß jeder Mensch immer in einer Situaiton der Verantwortung anderen - den Nächsten! - gegenüber steht. Der subjektive sittliche Wert solcher Flüchtlingshilfe, zu der der Film auffordert, ist deshalb überhaupt nicht gegeben.
Das ist es aber auch, was Europa in Wahrheit auflöst und aufgelöst hat: Das Zerstören all jener Beziehungsklammern, die aber als menschliche Natur wesensbestimmend sind und erst das ausmachen, was als Gesellschaft - immer in konkreten Formen - bezeichnet werden kann. Münden diese Gesellschaften aber nicht mehr im Staat, und wehrt sich der Staat nicht dagegen, ist der Staat in Parallelgesellschaften aufgelöst. Wo der Staat aber aufgelöst wird, entsteht das Recht auf Widerstand.
Aber noch ein Wort drängt sich auf, sieht man das kurze Video: Es ist ein Aufweis der dramatishen Folgen des sozialistischen Sozialstaats, der uns seit 40 Jahren beherrscht. In dessen Auseinanderreißen von Ursache und Wirkung, von Mittelverwendung und -aufbringung, sich selbst quasi-vergöttlicht hat. Sodaß bereits zwei Generationen mit dem Weltgefühl aufwachsen, daß sie den Vorfahren, den Eltern nicht nur nichts zu verdanken, sondern diesen gegenüber sogar Bestimmungsrechte haben. Denn was die Dame (bzw. die Stimme) vergißt und vermutlich auch gar nicht weiß weil nie erfahren hat ist, daß diese Freiheit, die ihr persönlich "per Zufall der Geburt zufiel", so wie jedes Gut dem Tun und Handeln von Menschen, den Elterngenerationen, direkt zu verdanken ist.
Ohne sie gäbe es diese Freiheit nicht. Ohne jene geschaffene, von Menschen eingeführte wie eingehaltene Ordnung (und das ist eigentlich bereits das, was wir mit Kultur bezeichnen: verbindlicher, subjektiver Bezug auf Ordnung), mit der Heutige so leicht umspringen zu können meinen, gäbe es diese Freiheit nicht, die ihnen sogar ihre Subversivität zugesteht. Eine Gesellschaft aber, die meint, sie hätte ein Recht auf Freiheit, das einfach zugefallen, nicht menschlicher Leistung zu verdanken sei und nur durch permanente menschliche (weil sittliche) Leistung (und nur in Sittlichkeit gibt es Freiheit) gewirklicht werden kann, wird diese Freiheit ohne Zweifel verlieren.
Und das ist dem Sozialstaat unserer Prägung direkt vorzuwerfen: Er hat das Gefühl für Freiheit erstickt. Sittlich entbundene Menschen, Menschen ohne Sittlichkeit, von Sittlichkeit befreite Menschen "brauchen" nämlich keine Freiheit mehr, weil sie ihr "Ich" bereits (weitgehend) erstickt haben.
Mit Gesetzen ist es also nicht getan, denn ein- und derselbe Akt (der sogar das Übertreten von Gesetzen verlangt) kann einmal tatsächlich im Gewissen gerechtfertigt, ja gefordert, und ein andermal verdammenswert sein. Es geht eben ... um die Religion, um das Geglaubte. Denn es ist das Geglaubte, das das Gewußte konstituiert, es überhaupt erst zu einem Gewußten macht. Mit dem reinen Ruf nach "Rechtsstaat" ist es also gar nicht getan, ja: bei weitem nicht. Gerade an der Frage der gewaltigen Zuwanderung des heurigen Jahres zeigt sich vielmehr, wie sehr das Rechtsempfinden in unseren Ländern bereits auseinandergebrochen ist. Das einerseits natürlich auf Subjektivität zurückfallen muß, das anderseits mit dieser Subjekivität dann auseinanderfällt, wenn die kulturelle Grundlage bereits auseinandergefallen ist.
Deshalb ist enorm viel, ja das meiste, was heute an "politischen Maßnahmen" gefordert wird, der Versuch Europas, sich vor den Konsequenzen des eigenen Denkens, der Selbstauflösung als Kulturraum zu schützen. Denn von einem solchen kann man nur sprechen, wenn es der Raum "einer" Kultur ist. Aber die Realität zeigt uns laufend, daß unser Empfinden und das daraus resultierende Urteilen und Denken offenbar nicht ausreicht, um unsere realen Lebensbedürfnisse zu erfassen. Weil ihm der entscheidende Anker bereits fehlt, der erst alle zu einer wenigstens grundlegenden Einheit fassen könnte.
Übrigens fehlt diesem Video, dieser Organisation etwas ganz Entscheidendes, um glaubwürdig zu sein (weshalb es ja so irrational an Gefühle appelliert): Es verlangt nicht die Übertretung von Gesetzen, um dann die Strafe auf sich zu nehmen, weil es das Gewissen so gebietet, sondern es zielt auf die Veränderung von Gesetzen ab. Niemand, jede Wette, niemand dort wäre bereit, im Ernstfall für fünf Jahre hinter Gitter zu wandern, weil er bewußt gegen Gesetze verstoßen hat.
Sich deshalb auf eine Ebene mit Widerstand gegen Hitler oder Fluchthilfe in DDR-Zeiten zu berufen ist schlichtweg schändlich! Denn was riskiert man heute noch? Man sieht es ja ... so agiert jemand, der eigentlich bereits weiß, daß ihn keine Straße ereilen wird, weil er genug Machtmittel kennt, die das verhindern werden. Der weiß, daß es nicht einmal mehr jemanden geben wird, keinen Staatsanwalt, keinen Bürger, der diesen offenen Aufruf zum Rechtsbruch - an sich bereits eine Straftat der Subversion - anzeigen würde.
Ein Staat, der das zuläßt, hat sich bereits aufgegeben. Nun stoßen in das entstandenen Machtvakuum andere Kräfte vor. Denn kein Machtraum auf dieser Erde bleibt unausgefüllt, das ist das Wesen der Welt, das ist es sogar erst, was sie zur Welt macht: als raumschaffende Bestimmung durch Menschen.
Das Video ist also ein Beleg für die Auflösung der Staatlichkeit selbst, die Gewaltverhältnissen gewichen ist und weichen wird. Es ist das überhebliche Zeugnis einer selbsternannten moralischen Elite, die prinzipiell den Rechtsstaat nicht mehr als Bedinigung eines freien Lebens erkennt, sondern die geistig-religiösen Grundlagen eines Volkes, ja eine Kultur überhaupt umstürzen will. Die einfach und mit beachtlicher Brutalität Tatsachen schafft, deren Folgen aber alle betreffen, ja: andere tragen müssen. Oder glauben Sie, daß die Dame im Video die beiden Migranten aus eigener Kraft versorgt, etc. etc.?
Abgesehen davon, daß niemand "nur für sich" zu handeln vermag, weil jeder Teil vieler umgreifenderer Ganzer ist, die mit ihm in Wechselwirkung zusammenhängen, sodaß jeder Mensch immer in einer Situaiton der Verantwortung anderen - den Nächsten! - gegenüber steht. Der subjektive sittliche Wert solcher Flüchtlingshilfe, zu der der Film auffordert, ist deshalb überhaupt nicht gegeben.
Das ist es aber auch, was Europa in Wahrheit auflöst und aufgelöst hat: Das Zerstören all jener Beziehungsklammern, die aber als menschliche Natur wesensbestimmend sind und erst das ausmachen, was als Gesellschaft - immer in konkreten Formen - bezeichnet werden kann. Münden diese Gesellschaften aber nicht mehr im Staat, und wehrt sich der Staat nicht dagegen, ist der Staat in Parallelgesellschaften aufgelöst. Wo der Staat aber aufgelöst wird, entsteht das Recht auf Widerstand.
Aber noch ein Wort drängt sich auf, sieht man das kurze Video: Es ist ein Aufweis der dramatishen Folgen des sozialistischen Sozialstaats, der uns seit 40 Jahren beherrscht. In dessen Auseinanderreißen von Ursache und Wirkung, von Mittelverwendung und -aufbringung, sich selbst quasi-vergöttlicht hat. Sodaß bereits zwei Generationen mit dem Weltgefühl aufwachsen, daß sie den Vorfahren, den Eltern nicht nur nichts zu verdanken, sondern diesen gegenüber sogar Bestimmungsrechte haben. Denn was die Dame (bzw. die Stimme) vergißt und vermutlich auch gar nicht weiß weil nie erfahren hat ist, daß diese Freiheit, die ihr persönlich "per Zufall der Geburt zufiel", so wie jedes Gut dem Tun und Handeln von Menschen, den Elterngenerationen, direkt zu verdanken ist.
Ohne sie gäbe es diese Freiheit nicht. Ohne jene geschaffene, von Menschen eingeführte wie eingehaltene Ordnung (und das ist eigentlich bereits das, was wir mit Kultur bezeichnen: verbindlicher, subjektiver Bezug auf Ordnung), mit der Heutige so leicht umspringen zu können meinen, gäbe es diese Freiheit nicht, die ihnen sogar ihre Subversivität zugesteht. Eine Gesellschaft aber, die meint, sie hätte ein Recht auf Freiheit, das einfach zugefallen, nicht menschlicher Leistung zu verdanken sei und nur durch permanente menschliche (weil sittliche) Leistung (und nur in Sittlichkeit gibt es Freiheit) gewirklicht werden kann, wird diese Freiheit ohne Zweifel verlieren.
Und das ist dem Sozialstaat unserer Prägung direkt vorzuwerfen: Er hat das Gefühl für Freiheit erstickt. Sittlich entbundene Menschen, Menschen ohne Sittlichkeit, von Sittlichkeit befreite Menschen "brauchen" nämlich keine Freiheit mehr, weil sie ihr "Ich" bereits (weitgehend) erstickt haben.
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