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Mittwoch, 18. November 2015

Dieser Papst ist nicht katholisch (1)

Wer bisher noch die Frage für unbewantwortet hielt, ob dieser Papst, Franziskus der Erste, überhau8pt katholisch sei, hat die Antwort endgültig parat. Nein. Er ist es nicht. Das schreibt Matthew Karmel auf der immer wieder lesenwerten weil oft sehr nüchtern-klaren amerikanischen Blog-Seite "OnePeterFive". 

Spätestens mit den Aussagen zum angeblichen Pelagianismus und Gnostzismus in der Katholischen Kirche hat er sich geoffenbart, ergänzt der VdZ. Wer hier nicht mehr sehen will, daß hier nur noch die häretische Wende vorbereitet werden soll, dem ist - buchstäblich - nicht mehr zu helfen. 

Denn mit dem Vorwurf des Pelagianismus soll das im katholisch-philosophischen Denken zutiefst verankerte Begreifen der Form in der unendlichen Ordnung der idea Gottes (aus der die Vorsehung begreifbar wird) ausgehebelt, im Vorwurf des Gnostizismus der Gedankenapparat, die Theologie, die Philosophische Redlichkeit, die das unterscheiden ließe, vorbereitend vernichtet werden. 

Dieselben Vorwürfe, wortgleich, die vor 500 Jahren Martin Luther der Kirche machte, um ihre Illegitimität "nachzuweisen"-. Nicht zufällig, und auch darin deckungsgleich, mit der "spirituellen Wende", die Luther 1517-19 erlebte bzw. aus der heraus er vom Reformer zum Protestanten wurde. In der er (äußerst erhellend dazu: Paul Hackers Buch "Das Ich im Glauben Luthers") die Glaubenswahrheit von der Objektivität des Außerhalb und der Inkarnation in der Kirche in das subjektive Empfinden verlagerte.

Der VdZ hat bereits nach wenigen Wochen dieses Pontifikats 2013 diese Entwicklung vorhergesagt und den Papst (für den VdZ selbst erstaunlich präzise) eingeschätzt und analysiert. Es ist genau so gekommen. Darein reihen sich noch eine Reihe weiterer "Sub-Häresien" ein, die ebenfalls längst seit Jahrzehnten vorbereitet wurden, und nun ihre Vollwirklichkeit annehmen.  Auf alle einzugehen lohtn aber nicht. Wie Sokrates sagte: Manche Argumente verdienen nicht Antwort, sondern Zurechtweisung.

Darunter, und keineswegs zuletzt, die, aus der Unvollkommenheit des menschlichen Erkennens die Unmöglichkeit eines weltlichen Urteils abzuleiten. Hier wird exakt das entscheidende Element des Menschen als Analogie Gottes abgeleugnet - seine Selbstverantwortung und Freiheit. Ja im Gegenteil sogar zu den Aussagen des argentinischen Plappermauls, ist menschliche Hierarchie dazu aufgerufen, zu urteilen. Dazu gibt es außerdem, im höchsten Grad, das Papstamt.  

Umgekehrt braucht freilich das menschliche Urteilen das Wissen um seine Relativität und Gefährdetheit. Aber Welt ohne festes Urteil gibt es einfach nicht, nur so ist Welt und Schöpfung überhaupt möglich. Dieses Wagnis muß der Mensch eben eingehen, anders verfehlt er das Menschsein. Und dennoch muß er dazu stehen, der "Struktur" treu bleiben, diese bezeugen, diese bewahren. Wer es fassen kann, der fasse es.

Denn er kann eben nicht "schauen", er muß rückfolgernd erkennen, und aus vielen Bruchstücken urteilen, so gut er eben kann, im Mühen um das Atmen im Geist Gottes. Aber darin verwirklicht sich sogar seine höchste Berufung: Die zu Gott analoge Weltbegründung. Eine Welt ohne festes Urteil zerfällt, so einfach ist das. Aber dazu muß man eben erwachsen werden.

Sich auf das mögliche Fehlurteilen zu berufen, und ein Urteil zu vermeiden, ist nicht "menschlicher", und schon gar nicht christlicher. Es ist zum einen schlicht feige und niederträchtig, und es ist zum anderen eine Mißachtung der Würde der Schöpfung. Entsprechend liegt auch die Größe und das Heil des Menschen nicht in der inhaltlichen Erfüllung, sondern in der Struktur. Dies gilt es zu erfüllen, die Dynamis des Bildes, jenes Bildes, das über alles Seiende gespannt ist, das nur aus der Selbstüberschreitung von allem was da isset auf dieses Bild hin überhaupt Seiendes sein kann, weil nur so am Sein teilhat. Das läßt sich bis hinein in den kleinsten Pflanzensproß aufzeigen. Soweit zum Vorwurf des Pelagianismus, den Luther auf dieselbe Weise verwendte hat, um die konkrete Gestalt der Kirche (und die muß konkret sein, und ist es nicht ohne inneren Grund) auszuhebeln, und vor allem: Die Sakramente auszuhebeln. Denn der Pelagianismus geht ja auch von einer mechanistierten wie mechanisierbaren Heilstheologie aus. Also, Klartext: Wenn ich nicht mehr weiß, was in der Liturgie als nächstes kommen sollte, mache ich irgendwas, und sage dem Kritiker, er sei Pelagianer. Um nichts komplizierter ist das auch hier.

Ein Vorwurf, der auch (sagen wir es sehr gutmeinend) als pastoraler Vorwurf völlig unbrauchbar und weltfremd ist. Denn wo gäbe es denn noch die Pfarren und die Katholiken, die die Formen magistisch verabsolutieren würden? Lächerlich in einer Zeit, in der über 50 % der "Katholiken" nicht einmal mehr an die Inkarnation Gottes in Jesus glauben, in der die Liturgie völlig ins Nichts der Beliebigkeit aufgelöst ist, und 90 % (!) der Jugendlichen in unseren Landen nicht einmal mehr die Grundgebete der Kirche (nach 9-14 Jahren Religionsunterricht!) kennen, geschweige denn (sagen wir) den Rosenkranz "manisch" beten würden, und 90 % aller sogenannten Christen mit der "Dreifaltigkeit" (dem Quellgeheimnis der ganzen Welt) nichts mehr anfangen können.

Bestenfalls in der Freikirche, bei den Evangelikalen - die Bergoglio ja regelrecht anhimmelt, und das ist kein Wunder: in deren Aktualismus finden sich die "theologischen" Koinzidenzien zuhauf! - findet sich genau das, wenn auch in vertierter Form. Denn dort findet sich Magismus, tatsächlich. Siehe - Lateinamerika! Das der Argentinier (man könnte sagen: NICHT am Papststuhl, denn das alles hat er ja bisher doch nicht ohne Grund verweigert! Höre, sieh Israel! Da wirkt er, der Heilige Geist!) offenbar (und seiner nach wie vor maßgeblichsten, noch dazu schmeichlerischesten Biographie nach) wie ein Schlafwandler durchlaufen hat, ohne auch nur irgendetwas wahrzunehmen und stattdessen sich in pseudologischen Worthülsen von der Wirklichkeit abzuschotten. Bergoglio ist das beste Beispiel für die Gefahr des christlichen Existentialismus, wenn der sich von der metaphysischen Basis entfernt, das war es aber auch schon.



Morgen Teil 2) Diese Soteriologie führt zwangsläufig in die Häresie - wer grinst, verliert alles





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