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Freitag, 27. November 2015

Man nennt es Politik

Man muß sich bei der ÖVP über nichts mehr wundern. Die Entwicklung dieser Partei (auch wenn diese Wendung längst langweilig klingt, Leser dieses Blog haben sich entweder daran gewöhnt, weil sie zutrifft, oder lesen ohnehin längst nicht mehr mit; aber ist es verwegen, einen der Vorteile, die man aus dem Mitlesen bezieht, darin zu sehen: voraus zu sehen? begründet vorauszusehen, und durch reale Entwicklungen bestätigt zu finden? nehmen Sie's, werter Leser, oder lassen Sie's ...) die Entwicklung dieser Partei, an deren Wiege der Vater des VdZ stand, ist Ausdruck der Vertrottelung eines ganzen Landes. Das die Politik verursacht hat. Wenn sie das bestreite wollte, würde sie überhaupt in eine Sinnkrise ontologischer Dimension schlittern. So weit sind wir übrigens bereits, nur will es noch keiner wahrhaben.

Da spielt sich also schon längere Zeit ein nächster unsäglich inkompetener, dafür aus innersten Parteikadern gestellter Schönbart - Vizekanzler Reinhold Mitterlehner - auf. Die Flüchtlinge (Gänsefüßchen dazugedacht) seien sehr wohl und sehr gut brauchbar, es gäbe jede Menge Arbeit für sie! So brauche es etwa Steinmetze, es brauche Pflasterer, es brauche Personal in der Gastronomie. Die offenbar aus dem Heer der 500.000 österreichischen Arbeitslosen nicht zu rekrutieren ist.

Na wieviele Steinmetze, die Namen in Grabsteine stemmen, daß die Schwielen sich vergolden, wird denn Österreich brauchen, die noch dazu die Sprache nicht (dabei ohnehin nicht einmal in ihrer Muttersprache - die heir keiner versteht - lesen und schreiben können) nicht beherrschen? Ja, gut, zugstanden, mti dem einen oder anderen Recthschreibfehler auf dem Gedenkstein zum Seligen Adalbert wird man leben können. Oder meint der Herr Minister gar, daß diese Branche boomen wird? Dann nämlich, wenn wesentlich mehr Terrorakte noch mehr Leute unter die Erde bringen. 

Oder meint der Herr Minister DAS unter dem Verweis auf Belebung internationaler Handelsbeziehungen - daß also die IS hoffentlich bald mehr ummurkst (das Personal ist ja bereits in Stellung gebracht), was hier zum Segen der Steinmetzbranche, der Wirtschaft und wie erst des Staatsbudgets (trauernde Angehörige sparen schon aus Pietät nicht! wird jeder Bestatter bestätigen!) in klingende Münze der Wirtschaftsbelebung umgewandelt wird? Mit Verlauf aber: Dieses Angebot hat nun doch einen kräftigen Schuß von Groteske, wenn nicht Perversion. 

Dann Pflasterer. Also - die das Legen von Pflastersteinen beherrschen. Na was sollen denn diese zusätzlichen Pflasterer denn pflastern, vielleicht gleich zu tausenden? Den Weg zur Hölle mit guten Vorsätzen? Oder ist das gar eine Aussage zum mentalen Anforderungsprofil für die hiesigen braven Steinmetze? Was ihr könnt, kann jeder Afghane mit dem linken Fuß?

Und dann die Gastronomie. Vielleicht ein Muslim in geradebrechtem Winzerdeutsch gefällig, der gelangweilt ob der Schweinsschnitzelwünsche der Gäste diesen heimlich hinter dem Vorhang auf das Mailänder Gebrösel spuckt? Gibt es nicht? Na, geneigter Leser, nur nicht zu optimistisch ... gibt es. Und viel Ärgeres.

Wieviele tausend syrische oder afghanische oder irakische Muslime, die mit voller Inbrunst den Schweinsbraten mit Serviettenknödel servieren, und dabei die teureren sächsichen Kellner in ihre Heimat zurückschießen, will der werte Herr Minister denn in dieser Branche - den seit langem für das nach und nach völlig unproduktiv gewordene Österreich überlebensnotwendigen Fremdenverkehr; so notwendig ist der, daß das Staatsbudget ohne zugeflossene Fremdenverkehrsmilliarden längst einem übriggebliebenen Teller aus dem Barock gliche, es sich "aus-ge-sozialstaatet" hätte, ohne jeden Zweifel - wie viele tausend Migranten will der werte Herr Minister in dieser Branche also unterbringen? Zehn-, zwanzig-, dreißigtausend von den (schon durch die übliche statistische Beschönigung und schleunigsten Einbürgerungen wertlose Zahl) 60.000 jährlichen Zuwanderern? Pro Jahr?

Zumal: Es betrifft ja nicht nur Wien, wenn auch dort ganz extrem, es betrifft ja bald ganz Österreich: was wird denn noch produziert, in diesem Land? Wiener Würstel für Fremdenverkehrsbetriebe in Kitz, Migranten, die Vladimir Wurschtoff aus dem Kaukasus seine Millionen abzocken? 

Ach so, kommen ja auch nicht mehr, seit wir die Russen ja sanktionieren. Ach, verstehe. Bedienungskräfte für die hunderten von Flüchtlingsheimen! Na gut, das ist ja tatsächlich eine Zukunftsbranche. Bis 2025 rechnet Österreichs statistisches Zentralamt mittlerweile mit 1 Million (weiterer) "Zuwanderer", das ist immerhin ein ACHTEL der derzeitigen Bevölkerung. Von denen ja - statistisch - 50 % binnen zehn Jahren Selbsterhaltungsstatus durch Arbeit und Beschäftigung findet. Als Pflasterer. Oder als Chef de Cusine.  

Oder als Suppenkoch in der in einem ehemaligen, durch unglückliche Umstände (Fremdverursachung, eindeutig! Der Dollarkurs, das konnte niemand vorhersehen!) in Konkurs gegangenen, aber erst vor zehn Jahren unter hochrangigster Polithebammenbeteiligung finanzierten wie eröffneten Vorzeigeprojekt eines Wellness-Hotels /(Mitternächtliche Finnsauna am Dach! Sie haben sicher gelesen?), einer also nunmehr zur Rettung hiesiger Wirtschaftskompetenz und -finanzkraft eingerichteten Migrantenkantine (hochwertigste Alu-Hochglanz-Ausstattung von der Firma Würzkraft-kg in Salzburg-Obertuscheln, dessen Chef übrigens ein Neffe des allseits beliebten Landesrats Grurschl, seinerseits Ziehsohn des ehemaligen Landesparteivizesekretärs Kantner, Julius Kantner, bekanntermaßen ein guter Patenkind von Kanzler Figl, und Superspezi von Wirtschaftsbundsekretär Schüssel; Preis für die Alu-Hochwertigst-Ausstattung? - na gerade mal kostendeckend! aber man ist ja sozial, ja, sozial, auch und gerade als Unternehmer und Kapitalist!) samt angeschlossener Ganztagesunterkunft in nur leicht abgelederten Viersterngästezimmern, und das alles in prominenteser Lage, am Hirnskopf bei Oberkappel auf der Alm, wo sogar einmal Christina Onassis durchgefahren ist.

Das Wort "Facharbeiter" hat man ja mittlerweile sinnvollerweise etwas abgerüstet, es ist zu offensichtlich grotesk. (In Wien gibt es derzeit 7 - in Worten: SIEBEN - Verfahren um Anerkennung syrischer Medizin-Diplome, also möglicherweise Ärzte. Ärzte? Richtig. Jene Ärzte, von denen derselbe Vizekanzler Mitterlehner vor einigen Wochen noch sprach, daß sie ja die Flüchtlinge gleich betreuen könnten. Wenn sie die hiesige Sprache auch noch lernen, kann direkt was aus ihnen werden. Vielleicht eine Ordination am Kärntner Ring gefällig? So  mancher Syrer oder arabische Scheich soll sich ja auch in die Oper verlaufen. Ach ja, muß man es erwähnen? Diese sieben Ansuchen um Anerkennung der ärztlichen Ausbildung wurden lange vor der in den letzten Monaten ausufernden Migrationswelle eingeleitet. Nur schreibt das die Zeitung natürlich schon nicht mehr.

Aber wie gesagt - Flüchtlinge gehen ja heutzutags leider kaum noch aus (auch das wäre doch noch ein Ansatzpunkt zur Wirtschaftsbelebung?), auch das war nicht vorhersehbar, die hemische Gastronomie hatte sich doch wesentlich mehr Belebungseffekte erhofft und vorsorglich zehntausende Zuwanderer als Bedienungspersonal eingestellt. Dabei sind diese Sprachkenntnisse (wer hat die hierzulande schon? wer kann aramäisch, arabisch, türkisch oder afghanische Dialekte? Sehen Sie!) eine Menge wert! Und sicher auch ein akademisches Zusatzdiplom mit EU-weiter Anerkennung wert, wenn nicht wieder einmal die Politik versagt.

Kein Wort dieses pomadengewienerten Herrn Vizeoberpolitikaster aber dazu, wie es den jährlich 60.000 Migranten gehen wird, die in ein Land kommen, von dem sie alles erwarten, von dem sie aber dann feststellen: es braucht sie überhaupt nicht? 

HANDLUNG erwartet ohnehin niemand mehr von der Politik. Wozu auch. Es gibt ja die Zivilgesellschaft. Seit mittlerweile DREI MONATEN wird immerhin darüber diskutiert, was man denn mit dem unkontrollierten Zulauf an den Grenzen machen könnte, und vor allem: was man NICHT machen sollte, denn man sei ja ... gut? So nennt man das wohl heute. Also wissen alle Österreicher längst, was aus moralischen Gründen NICHT geht, nur halt noch nicht, WAS geht, um wenigstens zu wissen, WER uns da überrennt.

Wie halt immer, schon im 1. Weltkrieg haben das deutsche Offiziere mit Sarkasmus festgestellt: Brave Leute, aber unglaublich inkompetente Elite. Irgendjemand anderer - Kroatien, die EU, Griechenland, die Türkei, Deutschland, ja überhaupt: Deutschland, wie ímmer ... - wird schon etwas tun. Hier habt ihr allesamt schon mal den Blankoscheck, den die zukünftige Jugend irgendwann dann einlösen wird. Denn Österreich hat mit 0,6 % Anteil am BIP ein Verteidigungsbudget, das nicht einmal mehr eine Luftwaffe, keine Panzerwaffe, ja was überhaupt noch ... außer 37 hochbezahlte Generäle und Minister, unzählige Pensionäre, tausende freigestellte aber bezahlte Offiziere, Freizeitprogramme für jährlich 10.000 Scheinrekruten, und vierundvierzig Gulaschkanonen für Flüchtlinge gestattet.

Aber so ist sie eben, die heutige ÖVP, die nicht zufällig bereits angeregt hat, ihre Gründung zu überdenken, sich nämlich neu zu gründen. Ohne diesen alten, unzeitgemäßen Ballast der christlichen Soziallehre, der irgendwqas mit Ständen zu tun hat, weiß der Deibel was. Also ohne dieses - ist das nicht längst faschistisch? kann das nicht irgendein Akademiker erklären? Ach ja, gewiß, dort, danke! 5 Jahre Uni, da weiß man was man hat! - abstoßende "Christlichsoziale". Und der Vater des VdZ möge nicht zu sehr in seinem Grab rotieren: Vati, sie ist immer für Scherze bereit, Deine ÖVP, pardon. Du hattest so recht, Dich damals mit allen anzulegen. Denn stell Dir vor, Vati: man nennt das heute sogar  Politik!





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