Nun wollen wir gar nicht auf den Umstand eingehen, daß das Definieren des Wortes "Demokratie" wie ein Ziehen und Zerren eines sehr elastischen Wortes für alles und jeden verkommen ist; daß ein Begreifen wirklicher volkswirtschaftlicher Zusammenhänge für den Durchschnittsbürger zu hohe Trauben sind. Und der Erstaunlichkeiten wären noch jede Menge zu vermerken. Wir wollen nur den Umstand vermerken, daß im Weltbild des im ORF interviewten Filmemachers Erwin Wagenhofer die Frage, warum Griechenland so hohe Schulden hatte und hat, nicht einmal vorzukommen scheint.
Wenn der Kontakt zur Wirklichkeit nicht mehr gelingt - und das hat immer sehr persönliche Gründe - und dadurch nicht wunschgemäß reagiert, wird das Weltbild zu einem simplen Kräftediagramm, in dem zweifellos "andere" die Schuld tragen, wenn die Wirklichkeit ihr Recht fordert. Man muß derzeit von einer regelrechten Renaissance des Marxismus sprechen, dessen immanente Präsenz in der täglichen Kritik, wie sie schon zum Brot des Mannes von der Straße geworden ist, den wenigsten klar ist. So in der Feststellung des Einflusses der Internationalen Finanzmächte.
Denn dieser wäre gar nicht, oder nicht in diesem Maß entstanden, wenn sich die Politik in den Staaten nicht von marxistischen (und eigentlich: rousseau'schen) Ideen eines Staates als "Versicherung gegen das Leben" hätte durchwirken lassen. In dieser seltsam wirken mögenden, aber natürlichen Allianz, die historisch der Absolutismus mit dem mechanistisch-materialistischen Weltbild einging. Und genau dort stehen wir heute: Mitten im Rousseauismus des 18. Jhds., dem wirkmächtigsten trojanischen Pferd der Neuzeit, das das Abendland auf den Kopf stellte*. Wagenhofer hat in seinem Film "Alphabet" unfreiwillig den Beweis dafür geliefert. Hier wie anderswo wird deshalb genau das gefordert, das die Leiden die man spürt, weil sich die Wirklichkeit zurückmeldet, bewirkt.
Wenn der Kontakt zur Wirklichkeit nicht mehr gelingt - und das hat immer sehr persönliche Gründe - und dadurch nicht wunschgemäß reagiert, wird das Weltbild zu einem simplen Kräftediagramm, in dem zweifellos "andere" die Schuld tragen, wenn die Wirklichkeit ihr Recht fordert. Man muß derzeit von einer regelrechten Renaissance des Marxismus sprechen, dessen immanente Präsenz in der täglichen Kritik, wie sie schon zum Brot des Mannes von der Straße geworden ist, den wenigsten klar ist. So in der Feststellung des Einflusses der Internationalen Finanzmächte.
Denn dieser wäre gar nicht, oder nicht in diesem Maß entstanden, wenn sich die Politik in den Staaten nicht von marxistischen (und eigentlich: rousseau'schen) Ideen eines Staates als "Versicherung gegen das Leben" hätte durchwirken lassen. In dieser seltsam wirken mögenden, aber natürlichen Allianz, die historisch der Absolutismus mit dem mechanistisch-materialistischen Weltbild einging. Und genau dort stehen wir heute: Mitten im Rousseauismus des 18. Jhds., dem wirkmächtigsten trojanischen Pferd der Neuzeit, das das Abendland auf den Kopf stellte*. Wagenhofer hat in seinem Film "Alphabet" unfreiwillig den Beweis dafür geliefert. Hier wie anderswo wird deshalb genau das gefordert, das die Leiden die man spürt, weil sich die Wirklichkeit zurückmeldet, bewirkt.
Vielleicht hätte Herr Wagenhofer einmal Dieter Nuhr zuhören sollen. Der stellt die kompetenteren Fragen. Vielleicht sollte er auch einen Dokumentarfilm machen.
*Diese ganz eigenartige Nähe zum wesentlichen Strom der sogenannten "Aufklärung" findet sich auch im neuesten Buch von Alexander Kissler. Man könnte also den seltsamen Umstand bemerken, daß heute unterschiedlichste, formal unvereinbare Seiten Kritik äußern - und nicht bemerken, daß beide dasselbe fordern! Dazu ein andermal mehr.
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