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Montag, 2. November 2015

Und nicht einmal die sind es

Der menschliche Anteil am Anstieg des Meeresspiegels ist kaum größer als 45 %, zieht ein Artikel im Standard ein Fazit aus wissenschaftlichen Meinungen. Nun wollen wir der Frage gar nicht nachgehen, daß selbst diese 45 % bereits von zahllosen Prämissen ausgehen - so der, daß der mensch durch CO2 die Erde erwärmt, dadurch die Gletscher abschmelzen, etc. etc. Alles ein bloßes Annahmenkonstrukt.

Vielmehr ist der Artikel im Standard deshalb interessant, weil er auf die Problematik der Messung der Wasserstände des Meeres hinweist. Und zwar durchaus auf wohltuend wenigstens ansatzweise "erkenntnisoffene" Art, und so würde man sich ja Wissenschaft überhaupt wünschen, denn nur dann ist sie es. Gerade bei diesem Thema ist außerdem das Wort "unsicher" von meist unterschlagener, aber größter Bedeutung - worauf immer sich der IPCC nämlich bezieht ist in einem Ausmaß "wissenschaftlich unsicher", das einen nur noch mehr wundern macht, wie sich die Öffentlichkeit und schon gar die Politik dennoch mit so weitreichenden Maßnahmen darauf beziehen kann. Wenn sie denn schon aufgehört hat, selbst zu denken, sondern sich auf "Die Wissenschaft sagt!" als Verantwortungsentledigung beruft. 

Hier also die interessantesten Passagen:

Wie neue Berechnungen deutscher Wissenschafter zeigen, könnte der Einfluss natürlicher Ozeanzyklen auf Änderungen des Meeresspiegels größer sein als gedacht. Die bisher publizierten Unsicherheiten über die Ursache des beobachteten Meeresspiegelanstiegs seit 1900 schwanken üblicherweise um 2 bis 3 Zentimeter. Daher führte man rund 90 Prozent des Anstiegs auf anthropogene Einflüsse zurück, also vom Menschen verursacht. Diese Zahlen basieren auf der Annahme, dass natürlich verursachte Schwankungen im Ozean nicht länger als einige wenige Jahre andauern und damit nur einen sehr geringen Teil des beobachteten Anstiegs erklären können.

Die im Fachjournal "Nature Communications" präsentierten Ergebnisse zeigen jedoch, dass die natürlichen Ozeanzyklen sogar über einige Dekaden oder Jahrhunderte andauern können. "Damit können wir nun nicht mehr ausschließen, dass natürliche Schwankungen einen Anteil von bis zu ±8 Zentimeter zum beobachteten Meeresspiegelanstieg beigetragen haben", erklärt Sönke Dangendorf vom Forschungsinstitut Wasser und Umwelt der Universität Siegen.
Der Weltklimarat resümierte im fünften Sachstandsbericht von 2014, dass die Erwärmung des Ozeans sowie abschmelzende Gletscher ungefähr 80 Prozent des beobachteten Meeresspiegelanstiegs seit 1900 erklären. Die Anteile der beiden Eisschilde in Grönland und der Antarktis hingegen sind über diese Zeitspanne immer noch sehr unsicher. Klar ist jedoch, dass weder die Ozeanerwärmung, noch die Gletscherschmelze zu 100 Prozent auf anthropogene Einflüsse zurückgeführt werden können.

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Tidepegel, welche die Wasserstände entlang der Küsten messen, sind die Hauptinformationsquelle über vergangene Meeresspiegeländerungen. Ein Problem dieser Pegel ist jedoch, dass diese neben den Effekten der Ozeanerwärmung und Eisschmelze auch regionale windinduzierte Massenumverteilungen messen. Faktisch ist es sogar so, dass diese Schwankungen das Meeresspiegelsignal auf kurzen Zeitskalen dominieren. Die Windsignale maskieren dabei jegliche Langzeitänderungen, nicht nur anthropogene, sondern auch natürliche Ozeanzyklen. Dies hat in der Vergangenheit dazu geführt, dass man fast den gesamten Meeresspiegelanstieg anthropogenen Einflüssen zugeschrieben hat.





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