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Mittwoch, 19. Oktober 2016

Hauptsache: Andere binden

Wenn Barack Obama in Asien ein Klimaabkommen unterzeichnet, ohne dafür die US-rechtliche Kompetenz zu haben, ist das keineswegs ein Einzelfall. Es ist die Regel geworden, mit der Regierungen, ja alles, was sich als Establishment bezeichnet, heute arbeiten. Sie setzen vollendete Tatsachen, um den Rest sollen sich dann die anderen streiten. 

Und so ist es auch mit solchen internationalen Abkomen. Da sitzen irgendwelche Beamten und Emporkömmlinge, die etwas sein wollen ohne etwas zu sein, unterzeichnen irgendwelche Pergamente, und um den Rest sollen sich andere kümmern. Nicht nur um die Konsequenzen aus allen möglichen Verträgen und Beitritten und wie immer man das nennen kann, sondern auch um allfällige Versuche, daraus wieder freizukommen. Von ganz anderen, den Nachkommenden betrieben. 

Ganz besonders modern sind heute Verträge, die die nationalen Entscheidungsvorgänge überrunden. Kastraten haben eben keine andere Möglichkeit, als ihren Ort zu mißbrauchen, um in die Geschichte einzugehen, selbst sind sie ja impotent. Also bleibt nur: das Leben anderer, der Nachkommenden bevorzugt, zu beeinträchtigen. Wo jeder Schwurbel-Zweck alle Mittel heiligt. Ja, dies und das, und hauptsächlich, und außerdem, und eine tollere Welt wollen wir doch alle, oder nicht? Nicht? Rechte Sau, geh schämen, verschwinde aus dem Land der gefühlten Tolligkeiten der Zukunft, wo endlich alles gut wird! Wer das nicht kapiert ist ein dreckiger Nazi, kein Mensch, der hat kein Recht auf Mitsprache, der ist rechtlos weil unmoralisch per se, persona non grata, "nicht mein Volk", weg mit dem!

Ob also Pariser Klimaschwurbeleien, oder CETA-/TTIP-Abkommen, oder wie jüngst - von der Öffentlichkeit bzw. den Medien kaum notiert - "Nachhaltigkeitsabkommen" wie das von Ecuador 2016, erst dieser Tage zu unterzeichnen.   

Genau so wie das Pariser Klimaabkommen inhaltlich eine einzige verschwommene Salatsauce des Scheins. Aber darauf kommt es nicht an. Im Gegenteil. Je verschwommener der Vertragsinhalt, desto schwieriger, ihn zu definieren, desto leichter aber damit auch "Verstöße" auszumachen, und vor allem desto schwieriger für Staaten, daraus wieder loszukommen.

Denn man braucht heute keinen Verstand, nein, heute genügt ein "moralisches Gefühl". Das in nichts verankerbar ist. Aber umso mehr mit Holzhammer in die Köpfe der Menschen eingetrommelt wird.

Was da im "Habitat III" in der sauerstoffarmen Höhe von Quito von aller Welt unterschrieben wird und wurde weiß keine Sau.  Nicht die Teilnehmer, die Regierungsdelegationen, die wie üblich zu Zehntausenden (diesmal sind es 50.000) mit Enonomy-Flügen (man ist ja umweltbewußt) anreisen, sieht man von den hunderten Privatjets privater Heilsorganisationen und -kirchen ab, schon gar nicht aber die Bevölkerungen der Länder, die sie repräsentieren und per Kugelschreibehaken wieder und wieder verkaufen.

Aber wen kümmert's, das Hirn verfressen sie alle ohnehin am Frühstücksbuffet und beim Präsidentenempfang der Wichtigkeit, während eine päpstliche Grußadresse und ein denkwürdiges Wort des lächerlichsten Scheinpostens, den es überhaupt gibt - des UN-Generalsekretärs, den jedes Sumpfmaul der Karibik ausfüllen darf, wir sind ja so nachhaltig - verlesen wird. 

Na klar, bitte, es sind ja die großen Städte, in denen sich 60 % der Weltbevölkerung heute aufhalten, die sind aber an allem schuld, wer sonst? Die entvölkerten Landschaften? Denen soll nun also an die Gurgel gesprungen werden (können). Was nützt ein Abkommen, das keine Menschen zwingt? Also quetschen wir die Menschen in den Städten noch mehr zusammen,. damit wir "carbon neutral cities" kriegen. Das macht doch gleich jede Buslinie lustiger. Und wem's nicht paßt, der kann ja zu Fuß gehen. Hauptsache "carbon neutral".

Kein Mensch kann definieren, was "Nachhaltigkeit" überhaupt bedeutet. Es ist nur der übliche Politikbegriff der Gegenwart: Alles und nichts. Von jeder Macht gerade so zu richten, wie man es braucht. Aber hochwichtig, und jeden Alleingang wert.*

Hauptsache: Höhere Macht. Hauptsache: Jeder nationalen Macht überlegen weil übergeordnet, ja diese bindend. Wie, darüber werden wir in zwanzig Jahren entscheiden. Klarheit, klare Konsequenzen zu definieren ist auch gar ncith die Absicht solcher Abkommen, die zu schließen derzeit überhaupt zum Hauptarbeitsgebiet der von braven, arbeitenden Menschen finanzierten Unnötigen dieser Welt gehört. Wobei - sie wissen schon, warum. Wissen? Nein, sie ahnen es. Sie wollen es. Mehr, egal wovon. Hauptsache: Macht. Hauptsache: Wichtig. Hauptsache: Zwang über die Menschheit. Und deshalb: Pscht! Wenig reden darüber! Die Klugen und Gescheiten der Welt wissen schon, was sie tun.

Eines tun sie alle auf jeden Fall: Sie erhöhen die kritische Masse eines komplexen Systems, das zwar in einzelnen Dingen wohlbekannt nach Ursache-Wirkung reagiert, im Ganzen aber von niemandem prognostiziert werden kann. Nur eines ist ganz sicher: Die Gesamtkatastrophe wird umso überwältigender, je mehr Faktoren man da einspeist und dazuhängt.

Und darauf kommt es allen diesen Herrschaften auch wohl an. Dann haben Sie, was sie wollten: WIRKUNG. Egal wir, egal warum. Von ihnen bewirkt. Wer im privaten Umfeld, seinem angestammten Weltwirkungsfeld eine Lusche ist, der wendet sich eben an Horizonte, die dem geistig Gesunden gar nicht bewußt werden, weshalb er sie gerne den Tupfwarmen überläßt. Bis er begreift, daß man männlicher hätte sein müssen. Auch wenn man dann nicht rüschenvertroddelt geliebt wird.

Darum - merkt Euch deren Namen, schreibt sie nieder, notiert sie. Es wird noch seine Bedeutung bekommen.





*Wer kann ein CETA einschätzen? Niemand. Ja, der deutsche Verfassungsgerichtshof in Karlsruhe hat ein paar Dinge aufgetragen, die berücksichtigt werden müssen. Aber das wird schon irgendwie gehen. Hauptsache, das Ding ist erst mal unterschrieben. Dann wird es sich schon weisen.





*181016*