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Mittwoch, 5. Oktober 2016

Wie political correctness die Weltwirtschaft ruiniert (2)

Teil 2) Die Grundwahrheit ist einfach: Alles war politisch gewollt!
- Die Sachlage ist im Detail freilich recht kompliziert





Es ist die Sachlage, die zum bekannten Crash von 2008 führte, der die gesamte Weltwirtschaft fast in den Abgrund gerissen hätte, etwas komplizierter. Das kommt auch in dem an sich guten Film "The big short" zu wenig ans Tageslicht, das ist in so einem Film vermutlich überhaupt nicht zu erzählen ohne den Zuschauer endgültig zu überfordern. Die Sachlage ist in einem Film überhaupt nicht darstellbar.*

Aber Lehmann hat sich wie andere Hypothekenbanken aus Anleihen und Wertpapieren finanziert, die aus den RÜCKZAHLUNGEN finanziert wurden - NICHT aus den Hypotheken selbst. Die Hypothekardarlehen selbst wurden ja von dem Halter der Hypotheken finanziert, der sie kaufte bzw. dafür bombensichere niedrigverzinste Anleihen herausgab, die noch dazu durch Kreditausfallsversicherungen abgesichert waren. Die Bank wiederum verdiente, weil sie den Einzelfall besser kannte, deshalb aus den Einzelfällen mehr Ertrag herausholen konnte.

Es ist wie ein Perpetuum mobile: Man gibt einen Kredit, und finanziert ihn durch Verkauf des Kredites, der ja mit einer vermeintlich bombensicheren Immobilie (bzw. gibt es dazu Risikoklassen, je nach Gesichertheit, bis hin zu "subprime" Papieren, also Hypotheken mit niedriger Rückzahlungssicherheit) abgesichert ist, die man billig finanziert, aber teuer weiterverkauft, weil das höhere Risiko der rein rückzahlungsbasierten Papiere auch höhere Zinsen ermöglicht. (Hier kommt nun die Rolle der Rating-Agenturen zu tragen, denn von ihren Ratings - also Risikoeinstufungen - hängt der gesamte Marktpreis bzw. die Verkaufsgängigkeit dieser Papiere ab.) Gleichzeitig hatten die Banken in den eigentlichen Hypotheken die Möglichkeit, mit der Zeit die Zinsen - also ihre Erträge - zu erhöhen.

Damit waren diese nunmehrigen Bankenpapiere sehr nachgefragt. Denn sie konnten sogar einen gewisse Ausfallsquote verkraften, weil die Steigerungen der Immobilienpreise diese Abflüsse wettmachten. Zwischen 2001 und 2007 stiegen die Immobilienpreise landesweit um 76 %, in Kalifornien sogar um 140 %. Diese "Mortgage Backed Securites (MBS)" waren also sehr gefragt, sie wurden als sehr sehr sicher eingestuft. (Wer sich noch mehr in Details und Zusammenhänge vertiefen möchte, dem sei dieses Papier des IW-Köln empfohlen.)

Was immer weniger stimmte, denn die schludrige Kreditvergabe der Banken hatte nach und nach diese Sicherheit ausgehöhlt. Die Banken begannen sie zu mischen, mischten also hochsichere und niedrigsichere Hypotheken zu neuen Anleihepapieren. Der Anteil an unsicheren Hypotheken stieg dabei immer mehr, bis er schließlich selbst bei "Triple A (AAA)"-Papieren 80 oder 90 % erreichte.

Wie war das überhaupt so gekommen? Das Zinsniveau in den USA war von 2001 bis 2007 sehr niedrig. Das war durch die Zentralbank, die Fed so gesetzt, denn man wollte eine Rezession verhindern, und man senkte die Zinsen der Federal Reserve. Durch biliges Geld sollte die Wirtschaft wieder angekurbelt werden. Und das gelang vorerst: die Nachfrage stieg, speziell am Immobilienmarkt (der eine Konjunkturlokomitive ist), und natürlicherweise hat die Zunahme der vergebenen Kredite die Kaufkraft der Amerikaner (und zwar nun vor allem auch der Niedrigverdiener) kräftig erhöht. Die Wirtschaft "boomte". 

Das niedrige Zinsniveau hatte für die Banken aber zuerst gravierende Auswirkungen. Denn ihre Verdienstmargen werden zu gering, während sie hohen Forderungen aus Pensionsfonds oder Versicherungsfonds gegenüberstanden, die ja auf relativ hohen Verzinsungen, teilweiso sogar garantiert, aufgebaut sind. Und immerhin geht es hier ja um Pensionen oder Vermögensrücklagen der Bürger. 

Also wurden die Banken nahezu gedrängt, sich vermehrt in den Wertpapiermarkt zu stürzen. Denn zinssuchendes Geld gibt es weltweit in Mengen, gerade wenn die Zinsen niedrig sind. Dort lassen sich noch jene Verdienste erzielen, die sie überleben und Gewinne machen lassen. Zum mindesten durch die Gebühren, die bei solchen Transaktionen anfallen. (Und damit sind auch Pensionsfonds und Lebensversicherungen gesichert. Neben den Managergehältern.) Das war in den USA nicht anders als weltweit. DARUM haben auch europäische Banken in so hohem Maß in den USA investiert - in eben solche Immobilien-Wertpapiere unterschiedichen Risikos. Die hypothekengesicherten Papiere erreichten im Jahre 2007 einen Gesamtnominalwert von 4,1 Billionen (4100 Milliarden) Dollar.

Nun drohte Überhitzung, nun drohte Inflation. Es war zu viel Geld da. Wie aber kann man die Gefahr einer Inflation bremsen, die durch die Erhöhung der Geldmenge immer brennender wird?  Richtig. Man erhöht die Zinsen wieder.

In dem Moment, wo man ab 2004 die Zinsen wieder steigen ließ setzte ein, womit niemand gerechnet hatte: Schlagartig stand der Verkäufermarkt (die Banken) aufgrund der nun einsetzenden Rückzahlungsschwierigkeiten der Hauseigentümer einem Preisverfall gegenüber. Und es traf gerade die Schichten, denen die Regierung (wie Hadmut Danisch anführt: Weil man die "Ungerechtigkeit des Rassismus" beseitigen wollte; was der VdZ etwas genereller sieht: Weil man Sozialpolitik als Argument vorschützte, um staatlichen Interventionismus zu verschleiern und Wählermassen zu kaufen) Eigenheime zuschanzen sollte - Niedrig- und Mittelverdiener.

Denn gerade "subprime"-Darlehen hatten ja meist variable Zinsen in den Kreditverträgen eingebaut, weil die schlechte Bonität der Kunden natürlich höheres Risiko bedeutete, abgesehen davon, daß die meisten Kunden ja keine Ahnung hatten, was sie da unterschrieben. Die Zahl dieser subprime-Darlehen war nun enorm gestiegen, und nun war sie vom System nicht mehr verkraftbar. Daß davon in überproportionalem Anteil Schwarze betroffen waren liegt auf der Hand. Sie haben in der sozial schwächste Gruppe in den USA einen weit überproportionalen Anteil.

Womit ebenfalls niemand gerechnet hatte war, daß bei einer Zwangsversteigerung der Marktwert einer Immobilie noch einmal um durchschnittlich 25 % fällt. Eine Spirale setzte sich in Bewegung, die zunehmend auch die mittleren Einkommensschichten ergriff. Denn viele Zwangsvollstreckungen auf einmal bewirken am Markt einen progressiven Preisverfall, der die nächsten Kredite weit unterbedeckt macht, sodaß die Anleihen die darauf aufsetzen noch stärker an Wert verlieren, usw. usf.

Damit fielen die Sicherheiten der Banken, die ja auf Hypothekenpapieren beruhte. Ein Dominoeffekt setzte ein. Sämtliche Papiere, die AUF DEM IMMOBIILIENMARKT AUFGESETZT WAREN platzten bzw. fielen ebenfalls ins Bodenlose. Ebenso wie die Papiere, die auf diesen Papieren - als Wetten - aufgesetzt waren, und das war noch einmal das Zehnfache des eigentlichen und ursprünglichen Immobilienkreditbetrages. Also 40 Billionen Dollar. Die amerikanische Wirtschaft drohte wie ein Kartenhaus restlos in sich zusammenzufallen. Oder, wie es im erwähnten Film jemand ausdrückt: Ein Wirtschaftszusammenbruch drohte, gegen den die Ereignisse von 1929 ein Lärchenfurz waren.**



Morgen Teil 3) Ein poltisch bewirkter Zusammenbruch der Gesamtgesellschaft 
- Sozialpolitik als Feigenblatt 
- Die Anmerkungen, u. a.  zum Wesen des Dokumentarfilms






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