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Sonntag, 2. Oktober 2016

Ohne persönliches Eigentum keine Kirche (2)

Teil 2) Friede mit der Nationalkirche Chinas?
- Warum aus demselben Grund die gesamte Ehepastoral der Kirche
für Arsch und Friedrich ist.





Denn so wie die gesamte Welt - als Welt der Dinge, wie Welt DURCH Dinge - durch das dynamische Zueinander der Dreifaltigkeit (Drei Personen in Einem Gott) dieses "Schema" als inneren Wesensgrund widerspiegelt und "hat" (bzw. ist), so kennzeichnet sich jede menschliche Organizität durch dieselbe personale Prinzipialität wie es die Kirche tut. Und sie ist damit im Eigentum als Bedingung weil Lebensgrund verhängt. Wo immer dieses Eigentumsprinzhip aufgegeben oder schwer verletzt wird, fällt ein Organismus ins Nichts, er vergeht oder wird bestenfals zur leeren Hülle.

Dieser Punkt scheint heute vielen gar nicht mehr vorhanden weil irrelevant, ja "falsch". Aber genau dieser Punkt ist der Schlüssel, in dem auch das liegt, was man als "Verantwortung" bezeichnet.* Denn dem Zugehören-zu steht nur so die Sorge-für gegenüber, umfaßt von der persönlichen, im Konkreten weil nur auf Konkretes ausgreifend wurzelnden Liebe.

In diesem Abkommen nun soll - noch einmal: angeblich, noch ist nichts offiziell, aber es gab unter Franziskus tatsächlich bereits erste Schritte einer Anerkennung, die er wie üblich beschönramschte und "Aussöhnung" nannte - der Vatikan diese Nationalkirche ANERKENNEN, unter der Voraussetzung, daß ihm "unter Begründung" ein Vetorecht bei der "demokratischen Bischofswahl" eingeräumt bleibt, das allerdings von den Bischöfen wiederum nicht akzeptiert werden muß. An diesem Tag, wo Rom dieses Abkommen unterzeichnet, wird zwar Frieden Freude Eierkuchen mit China herrschen, schreibt dazu Kardinal Zen, aber er wird dieser Kirche nicht angehören, teilt mit ihr nicht die Gemeinschaft und damit die sakramentale Einheit. 

Würde der VdZ hierin aber nicht ein Grundsätzliches Problem der Moderne sehen, würde er es wohl gar nicht aufgreifen. Denn schon zur Zeit des Kalten Krieges, mit der offenen Auseinandersetzung mit dem Kommunismus, soweit er nämlich das Lebensprinzip der Menschen (weil deren Natur damit) verletzt oder bedrängt hat, stand er in direktem Konflikt, ja im tödlichen Kampf mit dieser Ideologie. Beide können nicht nebeneinander bestehen, und das weiß der Marxismus am allerbesten. Die Kirche hat also nicht einfach "gegen einen Irrtum" gekämpft, was man ja auch an einer Universität oder im Fernsehen hätte machen können. Darum ging es gar nicht primär, da war jede noch so notwendige Apologetik und Kritik nur Hilfmittel. Sondern ihre Dimension der Liebe, der Präsenz Christi war immer der Kampf darum, daß Menschen durch ihre konkrete Lebensführung zum Heil gelangen können, daß dieses ihnen nicht vorenthalten oder der Weg dazu erschwert oder gar verunmöglicht wird. 

Und das ... hängt an der persönlichen Anhänglichkeit an Christus, der in der Kirche unter uns weilt. Konkret, direkt, fleischlich präsent. Es ging und geht also immer um diese persönliche Präsenz, um diese persönliche Anhänglichkeit. WEIL der Getaufte Eigentum Christi ist. Weil Gott der Eigentümer der Schöpfung ist, und weil menschsein in Freiheit heißt, Gottes Eigentum zu werden! Weil Gott ähnlich zu sein auch und vor allem heißt: FREI zu sein. Frei in der Wahrheit, die ein persönliches Geschehen ist, frei im Selbststand - Gott ähnlich. Es gibt keinen anderen Weg. Denn es ist der Weg des Menschen. JEDES Menschen. Ob getauft oder nicht. Nur kann der Nicht-Getaufte oder der, der die Taufe hat aber ablehnt, also nicht realisiert, diese reale, konkrete Anähnlichung mit Gott gar nciht erreichen. So sehr er es über Methoden etc. versucht.

Seit Jahrzehnten aber wird immer allgemeiner, daß das konkrete das Unwichtige sei. Es wird mit einem Begriff von Frieden, Heil und Gelingen operiert - und zwar bis hinein ins kleinste Zwischenmenschliche, in Familien, an die Arbeitsstätten, etc. etc. - der Konfliktvermeidung als Wesentliches daran sieht. Damit verbunden ist auch das Aufgeben eines Höheren Zieles, eines Wesensbildes (so dynamisch, nicht erstarrt man sich das denken darf), denn alle Konflikte kommen ja nur aus Konflikten um ZIELerreichungen. Gibt man Ziele auf, verschwindet natürlich der Maßstab - warum also noch Konflikte andes sehen d3enn als rein subjektive "Ungereimtheiten", auf die man ja durchaus verzichten könnte?

Wie oft hat auch der VdZ von allen möglichen Hosenschnöseln gehört, die sich sogar noch ihres "realistischeren" Weltbildes rühmten, weil sie weniger Konflikte in ihrem Leben hätten? Eigentlich müßte man diese Leute in die tiefsten Schlammhöhlen stecken, damit sie sich dort wesensgemäß abarbeiten. Klar, wer nichts will - wer kein Eigentum kennt - der hat auch kein Wesensproblem, der hat auch keine Konflikte! Der kann gut "Frieden halten" mit seinem Nachbarn, und gar erst die eigenen Kinder werden ihm kaum je böse sein, er muß sie auch nie korrigieren. Sie sind ja selbst verantwortlich. Ist nicht das die Rede, die man immer deutlicher hinter so vielen Äußerungen vom Petersplatz durchklingen hört? Als Hintergrund auch einer sogenannten (aber fehlinterpretierten) "Dezentralisierung", die in Wahrheit die Aufgabe des Konkretionsprinzips - und damit der Inkarnation, das steht nämlich dahinter - ist? Da ist dem VdZ noch ein fast zum Gott erhobener Kaiser lieber. In dem wenigstens das Wesen der Welt und der Erlösung präsent ist, wenn auch falsch umgewichtet. Das ist noch menschlicher, humaner, als so vieles andere, was sich heute "human" schimpft.

Rom scheint nun auch in China aber diesen Weg gehen zu wollen. Den schon seinerzeit manche gingen, die das Martyrium etwa eines Minszentyi als eigentlich "verzichtbar" sahen. Denn eigentlich standen sie einer "friedlichen Aussöhnung" nur im Weg. Und genau das, so Kardinal Zen, droht nun auch in China als Resultat derselben "Ostblock"-Politik des Vatikan: Denn er verweist auf Bemerkungen aus Rom die davon sprechen, zukünftig Bischöfe zu ernennen, die es ... nicht auf Konflikte anlegen. Wie Kardinal Casaroli es jüngst formulierte: “In choosing candidates for the episcopate, we choose shepherds and not people who systematically oppose the regime, people who behave like gladiators, people who love to grandstand on the political stage.

Wen aber, so Kardinal Zen, kann er damit gemeint haben? Wenn nicht die Katholische Kirche in China, die sich bisher geweigert hat, die Nationalkirche anzuerkennen - woraufhin ja tatsächlich prompt und flugs ... Frieden und Freude eingekehrt wäre. Aber dafür hätte die Kirche Jesus Christus verraten müssen. Will sie dies heute aber gar programmatisch tun?





*Der entscheidene Punkt in der Auflösung der Familie in Österreich - als Intention politischer (linker) Ideologie - geschah also 1975, als in Österreich die Väterliche Vorherrschaft über die Familie aus dem Gesetzestext strich. Das wird bis heute von niemandem ausreichend rezipiert, und dabei ist DAS der Kern aller späteren Tragödien, wie wir erleben. Wenn das nicht behoben wird, kann sich die Kirche mit Pastoralprogramm etc. etc. den Arsch aufreißen. Sie riecht zum Wesen der Ehe nicht einmal mehr hin, solange sie das nicht begreift. Und es ist hervorragend argumentierbar!



*220816*