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Dienstag, 4. Oktober 2016

Wie political correctness die Weltwirtschaft ruiniert hat (1)

Das ist natürlich sehr interessant, was auf danisch.de zu lesen ist. Hadmut Danisch schreibt darin von Ursachen, die sich im Vorspiel zur Lehmann-Bankpleite im Jahre 2008 aufgebaut hatten. Der GRUND, warum nämlich begonnen wurde so viele Hypotheken an Personen zu vergeben, deren Einkommen es eigentlich gar nicht zuläßt, sei gewesen, daß die Regierung Clinton dem Druck einer "engagierten Vereinigung" nachgab, die den Vorwurf in den Raum stellte und kräftig zum politischen Druck aufblies, daß die Hypothekenvergabe in ihren Kriterien RASSISTISCH sei. Sie schließe nämlich gerade die meisten Schwarzen aus, und verhindere damit, daß auch diese an den Freuden eines Eigenheims teilnehmen könnten. 

Daraufhin wurde per Regierungsverfügung  die Bildung von Rückfinanzierungsgesellschaften gestattet bzw. mit staatlicher Beteiligung (damit: Teilhaftung!) durchgeführt, die die Hypotheken aufkaufte und dafür Anleihen herausgaben. Zu niedrigen Zinsen, zumal satzungsgemäß nur gute, sichere Hypotheken aufgekauft werden durften. Dieses Geschäft erledigten vorwiegend die halbstaatlichen Institute Fannie Mae und Freddie Mac. Sie kauften diese Hypothekenpakete, und sie gaben dafür Anleihenpapiere. Auf diese Papiere setzten wiederum die Banken neue Papiere auf, zu höheren Zinsen, die sie selbst aus den Rückzahlungen der Hypothekardarlehen finanzierten. Die Abwicklung der Hypothekardarlehen selbst verblieb außerdem bei den Banken.

Soweit entspricht es denn Tatsachen. Denn das geschah, das ist gesichert an dieser These. Es WAR eine Regierungsentscheidung, es WAR eine Entscheidung aus "sozialen Gründen", den "Traum vom Eigenheim" jedem zu ermöglichen. Und es klingt hoch plausibel, daß ein nützlicher Grund für diese politische Entscheidung, die letztlich die gesamte US-Wirtschaft so schwer gefährdete, wie es auch 1928 noch weit übertraf, die Motivation war, eine "rassistische Ungerechtigkeit" zu beseitigen - indem man in den Markt eingriff. Und damit eine Katastrophe auslöste, die sich aus Eigenlogik nährte. 

Aber der VdZ glaubt, daß es nur ein zusätzlicher nützlicher Grund war, vielleicht sogar eine sehr bequeme Ausrede.  Denn die Rezession, in der die amerikanische Wirtschaft (die ihren ersten gigantischen Crash ja bereits 1990 hatte) steckte, war der Politik ein schwerer Klotz am Bein. Im schon von Reagan verkündeten "amerikanischen Traum - jedem Amerikaner sein Eigenheim" schien sich auch dem Konservativen (dem man eine Menge, aber sicher nicht political correctness vorwerfen kann) ein Lösungsmoment anzubieten, wo man sich einerseits als "super sozial" und "super amerikanisch" verkaufen konnte, und anderseits durch indirekte staatliche Eingriffe die Wirtschaft "ankurbeln" konnte, wie es eben die Politik immer gerne glauben will, denn es ist ja immer das Geld der anderen, der einfachen Bürger, die nicht rebellieren, nie: Über leichteren Zugang zu Immobilienkrediten. Der VdZ glaubt also nicht, daß die von Danisch kolportierte Geschichte von so direkter Relevanz war. Aber sie trifft in einem Punkt völlig den Tatsachenkern, ist also atmosphärisch richtig: Es war die Politik, die die Weltwirtschaft in den Abgrund trieb.

Denn ab 2001 begannen die Banken nach und nach, die Kriterien für eine Kreditvergabe zu lockern, bis sie sie praktisch völlig aufgaben: Praktisch jeder erhielt einen Hypothekarkredit, der nur gerade stehen konnte. Bis es um mindestens 14 Millionen Hypothekardarlehen ging. Und das summiert sich nach Adam Riese auf einen Forderungsbetrag, der schnell in die Billionen Dollar geht. Billionen nach europäischem Maßsystem, also echte Billionen. Das hat eine strenge Logik.

Die Vorgänge im Vorlauf zu 2008 in geraffter Form

Theoretisch, satzungsmäßig, durften wie erwähnt die Fondsgesellschaften, die diese "Mortgage Based Securities (MBS)" herausgaben, nur Triple A, also hoch sichere Hypotheken aufkaufen. Hypotheken mit niedrigerer Sicherheit ("subprime") handelten die Banken untereinander, um sich so wechselseitig zu finanzieren. Theoretisch. Wären die Banken nicht fast (wenigstens zum Teil) gezwungen worden, sich hier zu behelfen. Dazu unten.

Der enorme Geldzufluß auf den Häusermarkt führte zu einem Wettlauf der Preise am Immobilienmarkt. So lange aber die Marktpreise für Immobilien die Kredite überstiegen, schien das ja für alle zufriedenstellend auszugehen. Niemand aber dachte an den Moment, wo eine große Zahl Hausbesitzer ihre Kreditraten nicht mehr bezahlen konnte WEIL eine Erhöhung der Kreditsumme aufgrund nicht weiter steigender Immobilienpreise nicht mehr möglich war. Dann würden die Banken die Häuser verkaufen müssen, um die herausgegebenen Anleihen zu finanzieren. Oder WEIL die Zinsen stiegen und die monatlichen Rückzahlungen gerade von Niedrigverdienern nicht mehr geleistet werden konnten. 

Denn Immobilienkredite sind langfristige Kredite, weshalb die Zinsen bei den Rückzahlungen eine weit höhere anteilige Rolle spíelen als etwa bei Konsumkrediten. Wer einmal schon ein Haus mit Kredit finanziert hat weiß das: Viele Jahre zahlt man fast überhaupt nur Zinsen, nur ganz langsam senkt sich der eigentliche Kreditbetrag. Wenn man nun aber einen Hauskredit zu sagen wir 4 % finanzieren, mit einem Rückzahlungsbetrag, den man sich gerade leisten kann, und plötzlich steigen die Zinsen auf 6 oder 7 oder 8 %, steigen die monatlichen Belastungen über das Maß des Möglichen. Und das ist auch passiert. Schon 2005 wurden die Zinsen (zur Inflationsbekämpfung) um 2 % erhöht.

Ab diesem Moment zeigte sich aber, daß diesen Preisen keine Nachfrage entgegenstand. Sie waren eben künstlich, per politischem Willen bewirkt! Die Preise verfielen schlagartig, und rissen einen gigantischen Kreditmarkt mit sich. Mit einem mal waren die Kredite zu mehr oder weniger großen Teilen unbedeckt, mit einem mal war das Einkommen relevant. Und damit war Schluß mit lustig.  Eine vermeintlich ach so soziale Maßnahme hatte sich zur Katastrophe einer gesamten Volkswirtschaft entwickelt. 

Und es ist nur ein Teil der Wahrheit, daß dahinter einfach menschliche Gier stand, die Gier der Banken nach Gewinn und noch mehr Gewinn. Eine Bank kann nicht ohne Gewinn arbeiten, weil sie sonst die Einlagenzinsen nicht mehr bedienen kann und weil die Fähigkeit dazu in höchstem Maß - weit mehr als bei einem (sagen wir) Betrieb, der Holzfenster herstellt und mal ein zwei schlechte Jahre hat - von der aktuellen Bonität abhängt, die sich bei einer Bank in einer Eigendynamik bewegt, die ein Unternehmen der Realwirtschaft kaum oder nur in weit langfristigerem Ausmaß kennt.

Aber es ist ganz sicher Teil der Wahrheit, und ein großer Teil, daß diese Krise durch die Politik selbst produziert und ausgelöst wurde.


Morgen Teil 2) Die Grundwahrheit ist einfach: Alles war politisch gewollt!
- Die Sachlage ist im Detail freilich recht kompliziert






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