Teil 2) Sodaß alle Menschen (fast) alles könnten, aber nichts können
- Und: Die Anmerkungen
- Und: Die Anmerkungen
Die ständische Stabilität, über die sich
nach wie vor und Jahr für Jahr die Linken neu echauffieren, weil sie
aus den Kindern nicht und nicht herauszudoktrinieren ist, ist also kein
Mangel, kein Manko, als die sie immer wieder dargestellt wird. Auch und
bevorzugt sogar von einem Teil der Wirtschaft, und zwar von jenem, der
identitätslose Menschen "braucht", weil er selbst keine Identität mehr
zu bieten hat, weil er sich der "Cleverness" verdankt und nicht
der verantwortlichen, persönlichen Unternehmersidentität, die
Unternehmertum als Selbstzweck sieht, der sich dann erfüllt, wenn es
gelingt, möglichst Geld zu machen - und nicht, einen Auftrag im Ganzen
der Welt und Gesellschaft zu erfüllen. Diese ständische Stabilität ist
ein wesentliches Merkmal (und damit Voraussetzung, also auch: Ziel!)
einer gesunden Persönlichkeit und eines gesunden sozialen Gebildes -
Famlie, Sippe, Gemeinde, Heimat, Staat.
Und
innerhalb ihrer ist die Frage nach Talenten relevant. Denn ein
geglücktes Leben kann auch und sehr wohl bedeuten, eine Tätigkeit, eine
berufliche Identität darzustellen, zu der einem manche direkte Fähigkeit
fehlt. Das aber ist noch lange kein Grund, um diesen Ort nicht
auszufüllen. Es ist höchstens ein Gebot der Klugheit, für die
Fähigkeiten, die einem fehlen, aber für den Ort notwendig sind, Hilfe zu
holen. Ein Defizit, das so gut wie immer der Fall ist. Umso
bedeutender ist die Stabilität der Identiät, weil sie die Mängel im
Vollzug, die jeder, wirlich jeder hat, leicht übersteht und überbildet.
Aber
erst dann überbildet, wenn jede Beziehung zu einem "anderen" ein der
Ehe analoges Verhältnis bedeutet, in dem einer am anderen ergänzt und
ausgleicht, was diesem fehlt, und zu diesem Mühen um Ergänzung - und
nicht um Herausbildung einer "Individualität", die mit dieser
quasi-ehelichen Partnerschaft nichts zu tun hat, außer, daß man sie
veweigert - durch das Gebot der Treue (fast möchte man sagen:)
"gezwungen" wird. Und diese Ehe bedeutet, daß einer dem anderen in
seiner Identität nicht nur GEHÖRT, sondern daß sich Identität erst in
dieser ZU-GEHÖRIGKEIT herausbildet. Womit sich sagen läßt, daß
Fähigkeiten, schöpferisches Tun direkt mit dem Umstand zusammenhängt,
JEMANDEM (an)zugehören.
Ist
diese Zugehörigkeit nicht gegeben, sei es aus eigener Verweigerung
(warum auch immer), sei es aus Verweigerung desjenigen, DEM man
zugehört, kommt es als Folge immer und ausschließlich zu defiziösen
Entwicklungen in der Persönlichkeit des Betreffenden. Dessen, der
"niemandem gehört", der niemandem zugehört. Das ist zu einem gewissen
Teil durchaus auch Merkmal einer wachsenden Kultur, das darf man nicht
übersehen, kann aber niemals deren Norm sein. Es hat sogar immer wieder
neue Berufsfelder herausgebildet, die es in dieser Ausschließlichkeit
als Identität zuvor nicht gab. Man denke einerseits an den Künstler (der
aus dem Handwerker hervorging), man denke auch an den Priester (der aus
dem Vater, dem König UND Priester hervorging), oder an den Philosophen,
der sich aus Führungs- bzw. Universalposition herausentwickelt hat
(weil er Universalität, Ungebundenheit an eine Teilidentität braucht).
Man denke anderseits aber auch an die Geschichte des Abendlandes, in der
sich exemplarisch immer mehr Einzelberufe herausbildeten, die
ursprünglich allesamt in einem einzigen Beruf versammelt waren, dem des
Bauern, der alles selber machte.
Diese
Entwicklung macht es natürlich möglich, daß sich immer spezifischere,
aus diesem Insgesamt herausgenommene Berufsfelder in immer neue, noch
größere Meisterschaften fortgeführt haben. Und so kann eine Kultur
tatsächlich immer weiter wachsen - durch Herausgliederung von
Spezifischerem aus einem Umfassenderen. Aber aus genau diesem Grund
braucht eine solche Entwicklung ihre Wurzel in der Herkunft, weil sich
Entwicklung, Spezifiizierung AUS einem Universaleren heraus entwickeln
muß. Weil sie immer ZUERST Identität braucht.
Es ist das, was Hadmut Danisch in seinem Fallbeispiel einer "Akademikern am Arbeitsamt" richtigerweise (wenn auch ungenügend) so beschreibt: "Qualifikation ist keine absolute Eigenschaft. Man ist qualifiziert nur mit einer Präposition oder Infinitiv. Qualifiziert für etwas. Qualifiziert, um etwas zu tun. Qualifziert etwas zu tun. Aber nicht einfach qualifiziert." Unser Ausbildungsstätten produzieren aber genau das und in immer ausschließlicherem Maß: leere, identitäts- weil ortlose Qualifikation. Meist von den Auszubildenden eingegangen, weil sie von Kindheit an von einem Anspruch getrieben werden, "so viel wie möglich aus sich zu machen", soll heißen: "Hoch" zu steigen. Durch Studium. (Heute studieren in Österreich 60 % aller Jugendlichen, von denen übrigens wiederum 50 % "Beamte" werden wollen. Und die deutsche Adenauer Stiftung hat gerade ein Studienpapier publiziert, das darauf hinweist, daß 75 % aller Maturanten/Abiturienten "für ein Hochschulstudium unqualifiziert" sind.. Studieren werden sie aber wohl trotzdem.)
Kein Mensch hat jemals noch die Frage gestellt, wie eine Gesellschaft mit den daraus erwachsenen Erwartungen auf "gerechte Zuerkennung von Bedeutung, die sich ja lt. allgemeinem Konsens (angeblich) aus Befähigung ergibt" einmal umgehen können soll OHNE ein überhitzer Kessel unbefriedbarer Ansprüche zu werden.³ Wobei sich in dieser gesamten Problematik aus bekannten Gründen (´wie an dieser Stelle schon oft und sehr grundsätzlich behandelt) das Hineintreiben gerade von Frauen in diese "Bildungsmalaise" und Anspruchsmaschinerie besonders tragisch für den gesamten Gesellschaftskörper auswirkt, denn ihr Problem "Identität" ist heute doppelt lösungs-blockiert. Dabei aber besonders politisch gewollt - durch den Genderwahn!
Es ist das, was Hadmut Danisch in seinem Fallbeispiel einer "Akademikern am Arbeitsamt" richtigerweise (wenn auch ungenügend) so beschreibt: "Qualifikation ist keine absolute Eigenschaft. Man ist qualifiziert nur mit einer Präposition oder Infinitiv. Qualifiziert für etwas. Qualifiziert, um etwas zu tun. Qualifziert etwas zu tun. Aber nicht einfach qualifiziert." Unser Ausbildungsstätten produzieren aber genau das und in immer ausschließlicherem Maß: leere, identitäts- weil ortlose Qualifikation. Meist von den Auszubildenden eingegangen, weil sie von Kindheit an von einem Anspruch getrieben werden, "so viel wie möglich aus sich zu machen", soll heißen: "Hoch" zu steigen. Durch Studium. (Heute studieren in Österreich 60 % aller Jugendlichen, von denen übrigens wiederum 50 % "Beamte" werden wollen. Und die deutsche Adenauer Stiftung hat gerade ein Studienpapier publiziert, das darauf hinweist, daß 75 % aller Maturanten/Abiturienten "für ein Hochschulstudium unqualifiziert" sind.. Studieren werden sie aber wohl trotzdem.)
Kein Mensch hat jemals noch die Frage gestellt, wie eine Gesellschaft mit den daraus erwachsenen Erwartungen auf "gerechte Zuerkennung von Bedeutung, die sich ja lt. allgemeinem Konsens (angeblich) aus Befähigung ergibt" einmal umgehen können soll OHNE ein überhitzer Kessel unbefriedbarer Ansprüche zu werden.³ Wobei sich in dieser gesamten Problematik aus bekannten Gründen (´wie an dieser Stelle schon oft und sehr grundsätzlich behandelt) das Hineintreiben gerade von Frauen in diese "Bildungsmalaise" und Anspruchsmaschinerie besonders tragisch für den gesamten Gesellschaftskörper auswirkt, denn ihr Problem "Identität" ist heute doppelt lösungs-blockiert. Dabei aber besonders politisch gewollt - durch den Genderwahn!
Somit wird auch klar, daß die eigentümliche Situation, in der sich
unsere Gesellschaften in ihren unterschiedlichsten Konkretionen - deren eine und nicht unwesentliche Funktion auch
die des Ortes der Wirtschaft ist (auch Wirtschaft setzt in den Konkretionen von Gesellschaft an, im letzten/ersten aber am Staat
als äußerstem Ring der Identität) - befinden, nur so, aber auch genau
so zu lösen ist. Wo auf der einen Seite immer größer werdende
Menschengruppen keine Aufgabe mehr finden, anderseits bestehende
Aufgaben (man denke an den immer prekärer werdenden Facharbeitermangel)
nicht mehr erfüllt werden, weil es die Menschen dazu nicht gibt.*
In
den "reinen Begabungen" sind sich aber die Menschen so weitgehend
gleich, daß es zum einen zum Trugschluß verleiten könnte, "alle könnten
alles", zum anderen aber nicht in der Lage sind, eine Identität daraus
zu bestimmen. Es ist deshalb kein Zufall, das Menschen, die
pädagogischen Sondermaßnahmen unterzogen wurden, die sich genau dieser
Seite widmen - man denke an Waldorf- oder Montessori-Schulen, und
überhaupt alles, was sich "Reform-Pädagogik" nennt - im späteren Leben
durch ausgeprägte berufliche Instabilität auszeichnen, also ihren Beruf
auch um hundertachtzig Grad wechseln "können".
Sie
sind aber nicht die Meister der Zukunft, sondern bedauernswerte
Exemplare einer Pädagogik, die sich als Ingenieurspraxis versteht, und
nicht der Liebe erwachsen ist, sondern Liebe mit einem Gefühl
verwechselt hat, das der Selbstfühligkeit aus Schwäche und der
Unmännlichkeit erwächst, und deshalb Entscheidung und Urteil vermeidet.
Aber Identität und damit gelungenes Selbstsein braucht zuerst das Urteil
der Eltern, und insbesonders des Vaters, dem Repräsentanten der Welt,
die eine Welt der Begriffe ist. Und damit erst zum Ort in der Zeit wird.
Wo diese Begriffe, diese Urteile fehlen, beläßt man die Kinder und
jungen Menschen aber in einer Welt des zeitlosen Traumes.
Noch
etwas wird aus dem Gesagten aber hoffentlich klar: Daß das, was das
Establishment gefordert hat und fordert - die Abschaffung eigener
Grenzen, um Zuwanderung zu ermöglichen und an denen "Integration" zu
vollziehen - nicht nur nicht "sozial" oder gar "liebevoll" ist, sondern
das genaue Gegenteil: menschenverachtend. Weil es den Herkömmling nicht
als Person achtet.**
²Deshalb finden sich in der Geschichte aller bedeutenden Menschen (und das hat mit ihrem "Bekanntheitsgrad", ihrer quantitativen Präsenz in den offiziellen Geschichtsbüchern nichts zu tun) als eigentliche Momente des Ausbruchs des Schöpferischen solche Golgotha-Erlebnisse des völligen Absterbens. In mancher Künstlerbiographie hat deren zeitweilige Tätigkeit als Tellerwäscher oder Hilfsarbeiter am Hafen mehr Bedeutung als ihr späterer öffentlicher Erfolg.
³Im übrigen ist die heutige Bildungspolitik unserer Länder unfaßbare Verschleuderung von Volksvermögen, und keine "Investition in die Zukunft", wie das Establishment uns ständig erzählt. Weshalb der VdZ alle Haare aufstellt wenn er nur hört, daß "mehr Geld für die Bildung" notwendig wäre. Das GEGENTEIL ist der Fall.
³Im übrigen ist die heutige Bildungspolitik unserer Länder unfaßbare Verschleuderung von Volksvermögen, und keine "Investition in die Zukunft", wie das Establishment uns ständig erzählt. Weshalb der VdZ alle Haare aufstellt wenn er nur hört, daß "mehr Geld für die Bildung" notwendig wäre. Das GEGENTEIL ist der Fall.
*Es
ist also schon prinzipiell falsch gedacht, diese Defizite durch
"Zuwanderung" lösen zu wollen. Denn damit habenwir, was wir heue haben:
Zugewanderte, die ebenfalls nicht gebraucht werden. Warum? Weil sie als
Zugewanderte erst einmal einen Ort finden müssen, den ihnen die
Gesellschaft zuweist, und ERST DARAUS, erst aus diesem Ort im Geflecht
der Beziehungen ergibt sich dann Gebrauchtheit.
"Qualifikationsmaßnahmen" als vermeintlicher Weg zur Integration sind
hinausgeschmissenes Geld, verlorene Liebesmüh. Sie hätten erst Sinn,
wenn die zu integrierenden Menschen (die aus dem Gesagten heraus nur in
einer bestimmten, sogar relativ kleinen Menge überhaupt integrabel sind)
ZUERST in einem sozialen Geflecht stehen, und DARAUS eine Aufgabe
definieren können.
**'Dazu ein wichtiges Wort: Es KANN sein, daß der Auftrag eines Ortes und einer Zeit darin liegt, in Erfüllung des Auftrags eine Zuwanderung als Hilfe in der Not zuzulassen bzw. sogar zu betreiben, die die gegebenen gesellschaftlichen Konkretionen aufsprengt und fordert, sie aufzugeben. DAS KANN SEIN.
Aber umso genauer muß eine Gesellschaft (ein Staat in diesem Fall)
darauf achten, OB die Zuwanderungsfordernden oder -begehrenden WIRKLICH
diesem Gebot entsprechen. Oder, wie es 2015 in exorbitantem Maß sichtbar
wurde, EBEN NICHT, ja, diese Prüfung wurde nicht einmal erwogen, sodaß
es VERANTWORTUNGSLOS war Tatsachen zu schaffen, die keineswegs erst
NACHTRÄGLICH als nicht dem Auftrag gemäß festzustellen sind. (Denn den
allermeisten Menschen wäre bei etwas offenen Augen klar gewesen, daß
dies der Fall ist. Und sei es, daß ein Staat seinen Bürgern gewisse
Vorsicht nach außen schuldet.) Denn keineswegs hat eine Gesellschaft die
Pflicht, sich selbst aufzulösen, im Gegenteil: Teil des Auftrages an
einem Ort ist sogar zuerst, sich zu bewahren, und sei es durch
Abschottung.
*070916*