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Mittwoch, 1. Juli 2020

Warum Gott als Mann gesehen werden muß (1)

Lange Zeit bereits sieht sich der Katholik mit der Aussage konfrontiert, daß Gott nicht geschlechtsspezifisch gesehen werden dürfe. Dabei ist seit je auffällig, wie viele rhetorische Kniffe verwendet werden müssen, wieviele Begriffsrelativierungen und damit -auflösungen erfolgen müssen, um diese Definition Gott aufrecht zu halten oder zu "begründen". 

Gleichzeitig - so könnte man sagen, so müßte man es sehen - begann, mit einem kleinen Nachhinken, die geschlechtliche Identität des Menschen zu wanken, bis sie sich ganz auflöste. Damit haben wir es heute zu tun. 

Vage Gegenbewegungen waren zu beobachten, um zu retten, was zu retten ist, und doch dabei völlig neue Begriffe zu schaffen. Gegenströmungen entstanden, die Mann und Frau je eine eigene Identität zusprachen. Und mit viel Krampf und Kampf versuchten zu definieren, was das nun sei, Mann, Frau, Vater, Mutter, wie man das nun verstehen solle und könne. Meist endeten diese gut gemeinten (und gut gemeint ist das Gegenteil von gut!) Neubegriffenheiten im geistigen Niemandsland eines nicht wirklich zu fassenden Geschlechts, in dem sich letztlich vor allem das Geschlechtsspezifische nahezu auflöste. 

Der Mann und Vater wurde weichliche Zerrfigur, die Frau zum irgendwie abgemilderten, aber dennoch gleichberechtigten - emanzipierten - letztlich aber gleichwertigen Geschlecht. Und was es an Verquertheiten noch mehr gab und gibt. Die nur eine diffuse "Liebe" und "Hingabe" noch einte. Der genau das fehlte, was Liebe und Hingabe aber ist: Das selbstüberschreitende Erfüllen eines Parts, der unveränderlich ist. Zumindest insofern unveränderlich, als sein Ideal, seine Idee also, fest und unveränderlich stehen muß. Denn ist das verhandelbar, ist es bereits aufgelöst. 

Wie kann das auch anders sein? Wie kann der Mensch meinen, den Menschen anders definieren zu können denn als Ableitung des "Nach seinem Abbild schuf er ihn"? Wenn also Gott verschwimmt, verschwimmt auch der Mensch, wenn die geschlechtliche Identität Gottes unwichtig wird, wird sie das auch beim Menschen.

Dabei haben wir nicht den geringsten Hinweis aus der Fleischwerdung Gottes selbst, daß dem so wäre! Nicht nur war Jesus Mann, sondern auch den Vater bezeichnete er immer als Vater. Nicht als "na sagen wir halt, aber es könnte auch Mutter" und so weiter, und so fort. Nein. Vater. Sohn. Brüder.

Bei dieser Gelegenheit muß ein heftiger und längst fälliger Einspruch gegen die gezielten Greuel getan werden, in denen den Lesungen in der Liturgie meist ein "Brüder UND SCHWESTERN" vorgestellt wird, wo es expressis verbis aber "Brüder" heißt. Söhne, und nicht "Söhne und Töchter".

In dem idiotischen Bemühen, gewissermaßen, die Würde der Frau zu retten, indem man ihr eine dem Manne gleichgestellte Identität zusprach, und sie somit auf dessen Ebene hob, wurde das Entscheidende mit Füßen getreten und in Grund und Boden gestampft. Das, was in der Genesis bereits vorgezeichnet war und als einzige Begriffsdefinition des Geschlechts zulässig sein KANN, und zwar weil in Bezug zur Ebenbildlichkeit mit Gott gesehen: Daß Gott DEN MENSCHEN schuf, indem er ihn ALS MANN (Adam) schuf, und erst in zweiter Linie als Mann UND FRAU schuf. Wobei er die Frau der Seite Adams entnommen hat.

Und dort muß deshalb jede Geschlechtsdefinition ansetzen - beim Mann. So, wie in Jesus DER MENSCH allgemein vor Augen stand, ist im Mann auch die Frau enthalten. Damit sind wir auch bei der wahrlich geistesgestörten (sic!) Diskussion um die Geschlechtsspefizität von Begriffen, die sich nicht zufällig dem generischen Geschlecht des Mannes in eins zu fallen scheinen. 

Warum? Weil im Mann alles enthalten ist. Auch die Frau. Sie ist es nur insofern nicht, als die Frau eine Auslagerung aus dem Menschsein (des Mannes, das heißt: Menschsein immer als Mann, der wie alles ein Archetyp ist, also ein Modell der Ordnung der Schöpfung) ist, und insofern der Mann nach diesem Teil sucht, weil er ihn existentiell braucht.
So, wie beide, Mann wie Frau, in der Selbstüberschreitung, durch diese Mann-Männin-Konstellation jeden dieser Aspekte des Menschseins=eigentlich Mannseins erst zur Wirklichkeit und damit zur Welt bringen. Ohne diese "Frau aus dem Mann genommen" hätte dem Menschsein seine wirkliche Wirklichkeit gefehlt, die immer erst als Moment der Selbstüberschreitung WIRD, also ist. 
Als Ergänzendes, als "Fleisch von meinem Fleisch, Bein von meinem Bein." Als Boden, als Materia, ohne die er nicht Mensch weil Welt sein könnte. 

Morgen Teil 2)



*260620*