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Donnerstag, 23. Juli 2020

Weil die Impfnadel die Personsgrenze durchstößt

Was James Corbett hier anregt ist ein Nachdenken über das Recht auf "Unverletzlichkeit des eigenen Körpers". Jene Schwelle also, wo eine Gewalt- oder Verbrechenstat geschieht. Nicht sonst unterscheidet vor allem ein scheinbar gleiches Geschehen, das in einem Fall ein Gesetzesverstoß, eine Straftat ist, im anderen eine gelungene Operation oder sonstwie akzeptierter Eingriff als Unterwerfung unter die Veränderungsmacht eines Anderen. Eine Frage, die besonders aktuell ist, man denke an Epstein, Weinberg und die "me too-"Bewegung", oder auch an "My body - my choice" und ähnliches.

In den USA ist das insofern virulenter, als das dortige Rechtssystem - der englischen Tradition folgend - ein "Fallrecht" ist. Das heißt, daß dort ein untergeordneter Richter unter Umständen bundesweit Kriterien setzen kann, indem er in einem Rechtstreit so oder so entscheidet. Das ist dann "Recht", das sich also nicht primär aus abstrakten Prinzipien ableitet, sondern dem Rechtsbrauch mehr Bedeutung beimißt. Wobei das europäisch-abendländische Konzept, das sich mehr auf abstrakte Kriterien bezieht, in der Realität nicht so weit weg vom anglo-amerikanischen ist, das nur nebenbei gesagt, und mehr wollen wir das nicht vertiefen.

Aber worum es Corbett, der einige exemplarische Fälle anführt, in denen sogar scheinbar lebensrettende medizinische Maßnahmen nicht durchgeführt werden DÜRFEN, wenn der Patient es ausdrücklich nicht wünscht, ist der Bezug auf das Primat der "Gesundheit um jeden Preis," das die Corona-Panik neu in den Mittelpunkt gestellt hat.

Denn wenn hier nun die "öffentliche Gesundheit" so in den Vordergrund geschoben wird, daß das individuelle Recht auf Unverletzlichkeit außer Acht genommen wird, indem nämlich eine Impfung per Gesetz verordnet wird, dann handelt es sich zumindest im anglo-amerikanischen Raum um einen schweren Verstoß gegen das Recht auf individuelle Unversehrtheit. Eine per Gesetz zwangsverordnete, gegen den persönlichen Entscheid durchgeführte Impfung ist somit nach anglo-amerikanischem Recht eine Körperverletzung!

Das europäische, also auch unser Recht sieht das natürlich anders. Es ist gewöhnt und geformt an einer stärkeren beziehungsweise veränderten Gewichtung des Gemeinwohls, das sich weniger an der individuellen Freiheit orientiert, sondern diese zugunsten eines Wohls "aller" (beziehungsweise des "anderen") außer Kraft sieht. 

Unsere Rechtssysteme sehen sich weit umfänglicher dazu berechtigt, zugunsten der Allgemeinheit persönliche Freiheitsrechte einzuschränken. Diesen Unterschied sollten wir nicht vergessen, wenn wir amerikanische Berichte über momentane Verwerfungen und Unruhen im gesellschaftlichen Organismus der USA und Englands sehen oder hören. 

Darin zeigt sich nicht zuletzt der Nominalismus der Protestanten, die Universalbegriffen weniger beziehungsweise keine Realität zumessen. Begriffe wie Volk oder Gemeinde sind dort bloße Gedankenkonstrukte, keine Wirklichkeiten. Deshalb ist das Gemeinwohl keine Frage der Politik, sondern diese richtet sich immer an den Individuen aus, denen als Söhne der Aufklärung Autonomie zugestanden wird. 

Ein plumper Trick, sozusagen, ein Trick des Kapitalismus, sozusagen, mit dem dem absolut gesetzten Recht des Stärkeren Tür und Tor geöffnet wurde. Aber auch das wollen wir gar nicht mehr vertiefen, dazu ist in diesem Blog bereits genug gesagt. Dem Leser sollte vielleicht nur mehr klar sein, daß diese Diskussionen (zum Beispiel auch bei Polizeirechten, etc. etc.) in England und USA einen anderen Hintergrund (auch im Rechtsempfinden) haben als bei uns. 

Auch die Black Lives Matter (BLM)-Agenden haben in unseren Ländern deshalb eine ganz andere, den Menschen in unseren Ländern gar nicht wirklich (nur virtuell, also per "Gedankenknopf") nachvollziehbare Gewichtung. Was die Demonstrationen, die an Empörungswellen für tatsächlich oder vermeintlich überbordende Polizeigewalt in den USA anzuknüpfen versuchten, um auch hier eine ähnliche Zerstörung der öffentlichen Ordnung zu erreichen, zu einer lächerlichen Veranstaltung machen. Die bei hiesigen Gemütern eher Befremdung, Verblüffung und Ratlosigkeit auslösen. Hiesige können nicht mal die Unterschiede in der Rechtsauffassung nachvollziehen. Die verwirrten Köpfe in unseren Ländern begreifen (vermutlich: weil kennen) die Mentalitäts- und Rechtsunterschiede nicht. 

Was auch die global agierenden Motivatoren solcher Erhebungen zu armseligen Gestalten macht, das nur nebenbei, die sich nicht vorstellen können, daß es eine andere Welt gibt als die in ihren Köpfen und Arschmuskeln.

Die auch völlig wirkungs- weil wirklichkeitslos verpufft sind. Denn bei uns muß man schon sehr nachdenken, wo man wenigstens annähernd ähnliche rassistische Problematik findet wie in den USA. Schon aus diesen Gründen, nicht nur weil unsere Volkskonstitution völlig anders aussieht, läßt sich erkennen, was für Plumpsköpfe alle die vermeintlichen Weltbeweger der Wallstreet und Hollywoods sind. Die Probleme aufgreifen und zu globaler Größe aufblasen wollen, die für den Rest der Welt gar keine sind. In den USA gibt es ja nicht einmal ein gewachsenes, organisches "amerikanisches Volk", sieht man von den Indianern ab, sieht man auch von einigen wenigen Gegenden ab, wo sich in zwei-, drei-, vierhundert Jahren, unter starkem Bezug auf die europäische Herkunftskultur tatsächlich "Volk" finden läßt. 

Umso bedeutender ist bei uns die Verankerung der rechtschaffenden wie -sprechenden Organe in einem absoluten Wert- und Seinshorizont. Wo das Recht somit nicht so einfach aus subjektivem Empfinden erwächst, sondern aus einer Anthropologie, die - wir sind das christliche Abendland! die Religion schafft Kultur! - auf einem abstrakten, meinetwegen "idealen" Wesen des Menschen aufbaut. 

Nur unter Bezug darauf kann es ein Gemeinwohl geben, das eine Berechtigung zu Eingriffen in die individuelle Freiheit sieht, die nach amerikanischem, also nach französisch-revolutionärem, also nach aufklärerischem Maßstab niemals gerechtfertigt sein können. 

Ein Maßstab, der wie meist völlig vergessen aus England, somit aus dem anglo-amerikanischem Raum stammt. Es waren englische Philosophen, die schon im 17. Jahrhundert die Grundlagen der Aufklärung und der französischen Revolution ausgearbeitet haben, sie war eine aus dem anglo-amerikanischen Raum IMPORTIERTE Angelegenheit. Die französische Revolution von 1789, die gegen jedes Volksempfinden lief, die nur von einer plakativen, exaltierten Minderheit zum Rausch gesteigert wurde (aus dem die meisten Franzosen wenige Jahre später aufwachten - das begründet Napoleon) wäre ohne die amerikanische Revolution von 1776 gar nicht denkbar und möglich gewesen. Thomas Jefferson hielt zum Beispiel in den 1780er Jahren umfängliche Vortrags- und Schulungsreisen in Frankreich ab.
Ein exemplarisches Verfahren aus dem Jahr 1904 zeigt das Dilemma des Liberalismus, dem die theoretische Kraft fehlt, der deshalb nur auf dem "Auf-den-Schuh-treten-"Prinzip beruht: Willkürlich wurde damals entschieden, daß "in manchen Fällen" denn doch das individuelle Recht auf Freiheit nicht gelten könne. Eine Aussage, übrigens, die es im Katholischen gar nicht geben kann. 
Aber es sollte nicht übersehen werden, daß sich dieser individualistische Ansatz auf fast merkwürdige Weise wieder mit dem katholischen Ansatz (jawohl, Impfgegnerschaft ist im Wesen katholisch, und die Bischöfe sollten sich einmal mehr in Grund und Boden schämen, weil sie davon nicht einmal etwas zu ahnen scheinen) zusammenläuft.

Der da sagt, daß es moralisch nicht erlaubt ist, bewußt Tode und andere Nebenwirkungen auszulösen, um eine virtuelle, mögliche Gefahr (z. B. durch einen Virus) zu bekämpfen. Die nur durch Prozentvergleiche besteht! Leben können und dürfen niemals in Zahlen, Quanten, Qualitäten abgewogen werden. Nach katholischem Ansatz ist es unerheblich, ob mit Impfung prozentuell weniger Menschen sterben, als ohne eine solche. Schon gar, wenn diese Impfung Wirkungen und Nebenwirkungen hat, die Menschen verletzen und sogar töten. Und das haben ALLE Impfungen.
Deshalb ist die Impfpflicht" auch nicht so einfach mit der Wehrpflicht zu vergleichen. Hier stolpert das US-Rechtssystem mit seinem individualistischen Freiheits-Ansatz auch, wo das ein ungelöster Widerspruch ist, den es (wie im Liberalismus so oft) halt einfach zu ertragen gilt. Nicht aber gilt das für das europäische Denken. 
Denn Wehrpflicht heißt nicht, eine bestimmte Menschengruppe SICHER dem Tod etc. auszuliefern. Jedes Impfsystem aber weiß SICHER (das heißt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit), daß eine bestimmte Menge oder Gruppe in bestimmter Konstellation sterben oder mit Folgeschäden beladen werden wird. Wobei die Wahrheit zu sein scheint, daß die Folgeschäden durch Impfung in den meisten (der VdZ glaubt: in allen) Fällen die Folgen aus einer wirklichen Erkrankung sogar quantitativ übersteigen.
Das Argument, daß MIT Impfung weniger Menschen stürben als OHNE ist KEIN ARGUMENT, das eine Impfung - egal welche - rechtfertigt! Wenn, dann kann eine Impfung bestenfalls durch die Person selber gewollt werden, um direktes Risiko zu verringern, wenn jemand denn der Meinung ist, dieses Risiko einer direkten, initiierten Krankheit in Kauf zu nehmen.

Womit wir es bei Impfungen aber AUCH zu tun haben, ist genau das Abschieben dieser individuellen Verantwortung auf ein völlig diffuses, "allgemeines", in jedem Fall von ANDEREN verantwortetes (und zu tragendes! wie trägt die Allgemeinheit aber ein solches?) Risiko. Womit die Verknüpfung des Impfthemas mit sehr grundlegenden Fragen nur noch deutlicher wird.

Denn damit wird erkennbar, daß der Wunsch nach Impfung dem Wunsch nach Paradies - das ANDERE zu schaffen und zu garantieren haben - entspringt. Also nicht nur irrational ist, ja nicht einmal der Entsittlichung und dem Kulturzusammenbruch entstammt, sondern ein Thema der Diktatur ist, zu der sich unsere Gesellschaften blind (weil ihr Leben im Rahmen der heutigen Irrtümer rational nicht mehr lösbar, also verzweifelt ist) entschlossen haben.




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