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Donnerstag, 9. Juli 2020

Wow!

Beeindruckend ein zweiminütiges Video über eine Konversation zwischen einem jugendlichen weiblichen Protestierer und Polizisten in den USA, das der VdZ kürzlich fand.
"Es ist ein Problem der Sünde, nicht des Rassismus. Wir alle haben ein Sündenproblem, darum geht es," sagt der Officer. Auch der Zorn, die hemmungslose Wut der Protestierer ist Sünde, und ihr Protest, der alles niederreißt, was ihm in den Weg kommt, ist kein Protest, sondern ein Verbrechen.
Genauso wie die neu aufgestellten oder zum Haß geschürten Vorurteile. In denen sämtliche Polizisten (selbst wenn sie wie hier selber schwarz sind) verleumdet, abklassifiziert und zu Rassisten, das heißt zu Feinden der Liebe eingestuft werden. 
Wo und sofern ein Rassismusproblem existiert, ist es aber immer individuell. Es kann deshalb nur über die Nächstenliebe und deshalb über die Wahrheit, die Christus ist, überwunden werden. Liebe aber braucht Freiheit, und das bedeutet auch die Freiheit, sich zum Schlechten zu entscheiden. Mit allem Recht, ja der Pflicht einer Gesellschaft, sich dagegen - posthoc! - zu verwahren. 
Dieses Risiko muß eine Gesellschaft ertragen, will sie nicht generell (!) die Freiheit zerstören. Zumal eben jeder Mensch das Problem der Sünde hat, sodaß jede menschliche Gesellschaft ein brüchiges Gebilde aus Sündern ist. Die wir alle sind. 
Sünder, die nur die Hoffnung haben können, durch Gottes Barmherzigkeit über den Schlüssel - Jesus Christus - doch ins Himmelreich zu gelangen. Das geht nur über ihn, nur über die Identifikation mit ihm und seinem Erlösungsopfer, in dem die Sünde des Menschen vor dem Vater gesühnt wurde und wird, nicht aus eigener Macht und Fähigkeit. Wo immer der Mensch - in der Utopie - versucht, sich aus eigener Möglichkeit zu rechtfertigen, selbst und nicht über Jesus Christus vor Gott gerecht zu werden, wird aus einer Gesellschaft zwangsläufig die Hölle der Gottferne und Vernichtung.
Eine "ideale", eine "menschliche", eine wahrlich humane Gesellschaft kann also nie bedeuten, einen Stand der Vollkommenheit durch Abwesenheit von Sünde einzurichten. Menschlichkeit bedeutet vielmehr, die reale oder potentielle Fehlerhaftigkeit des anderen zu ertragen. In einer Erwachsenheit, die aus dem Wissen um die eigene Fehleranfälligkeit (die ein Seinszustand, nicht ein bloßes Verhaltensproblem ist) und Erlösungsbedürftigkeit auch mit der Sünde des anderen rechnet, ohne sie freilich vorauszusetzen. 
Was nicht heißt, eine böse Tat immer einfach so hinzunehmen, sondern im Gegenteil, die Tat des anderen als das zu nehmen und zu sehen, was sie ist. Um dann zu entscheiden, was ertragen werden soll und kann, und was es (aus Verantwortung) einzuschränken gilt. Aber ein "menschliches" Klima in einer Gesellschaft hat zuallererst mit diesem Sündenrealismus zu tun, und es hat kaum weniger mit dem Kennen und Wahrnehmen der Verantwortungskreise zu tun, in denen man (wirklich, nicht virtuell und eingebildet) steht. 
Und die Umfänge der Kreise, in denen der Normalbürger steht, sind in der Regel viel viel kleiner, als der heutige Mensch glauben will. Gerade die Verwirrung über die wirklichen Belange, die den Einzelnen berühren, ist meist der Grund für das Chaos und diese so gräßliche seelische Verwirrtheit, die nahezu Generalzustand geworden ist. Sie ist auch der eigentliche Grund für die Verwirrtheit, die dieses fiktionale Weiß-Schwarz-Problem treibt, das als Identitätsproblematik eine Problematik des richtigen Ortes ist.
Humanität muß immer heißen zu akzeptieren, daß jeder kraft seines freien Willens für sein Handeln die Verantwortung nur für jenen Ort (in allen seinen Verschränkungen mit der Welt) trägt, an dem er steht. Weil er dort ab dem Augenblick seiner Geschaffenheit weg hineingestellt worden ist. Und dort hat er zu entscheiden, ob er den Nächsten, Gott und das Sein der Welt lieben, das heißt zum Sein befördern will, oder nicht. In diesem je individuellen Moment liegt der einzige Weg einer Annäherung an Gott und damit der Sinn des Lebens in allen Formen, ob gesellschaftlicher oder anderer Art. 
Die Welt steht und entsteht somit in unzähligen individuellen, in aller Regel winzig kleinen Momenten der Freiheit, in denen die Welt in Gott hineingeführt wird - oder nicht. Was das Schicksal der Welt entscheidet ist somit einem Wimpernschlag bei weitem ähnlicher, als jeder großspurigen Weltrettungstat, die meist sogar das Gegenteil ist: Die großsprecherisch kaschierte Verweigerung der eigentlichen Aufgabe des Menschen, und damit ein nächster Schritt zu einer inhumanen Hölle.
Zum Guten darf deshalb nie gezwungen werden, weil der Einzelne nicht dazu gezwungen werden kann, und weil genau das das wesentliche Moment der Geschichte der Welt ist. In ihrem Sein, in ihrem Werden.  
Wird das verfehlt, ist ein Tun (selbst wenn es scheinbar eine "gute Tat" ist, als Konvention, als Imitation des Ausflusses eines guten Seins - Agere sequitur esse - Das Handeln folgt dem Sein!) nicht mehr "gut", sondern die rigide, totalitäre und sich in die Spirale der Hölle auf Erden steigernde Heuchelei einer Utopie. Die immer den Sinn des Lebens völlig verkennt. Als starres, lebensloses, letztlich immer einer Pathologie entspringendes Idealbild nach unseren Vorstellungen.
Die bewegende Szene kann über eines der hier angebotenen Links angesehen werden. Eine Sequenz aus Twitter ins Blog einzubetten überfordert die technischen Fähigkeiten des VdZ. Wenn ein Leser die technische Lösung weiß und für allfällige zukünftige Einbauten durch Anleitung helfen möchte, möge er bitte den VdZ kontaktieren.


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