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Sonntag, 11. September 2016

Dumm gelaufen?

Und mitten in das Alarmgeschrei, daß die Welt wegen des Klimas angeblich in Tod und Vernichtung stürze, platzt die Meldung des International Grains Council, daß 2016 die größte Weizenernte aller Zeiten ins Haus stehe. Und das mitten im (angeblich) heißesten Jahr seit ... (seit wann eigentlich? 1934? Denn dieses Jahr war weltweit im 20. Jhd. das heißeste.) Speziell die USA, Kanada und Australien melden Rekordenten, und insbesonders Rußland  hat durch das heuer sehr milde Wetter eine gigantische Ernte einzufahren, die das Land endgültig zum größten Weizenexporteur der Welt macht. Aber gut, die waren schon immer mit dem Teufel im Bund, und profitieren auch jetzt nur vom Elend der Welt.

Hauptmeeresströmungen der Weltozeane
Die planen doch sowieso schon wieder ein nächstes Ding, jede Wette. Wahrscheinlich wissen sie einfach etwas, was die Welt sonst schon wieder einmal nicht weiß, so wie Exxon. Stecken doch alle unter einer Decke.

Gerade wurden ja die nächsten - belastbaren, echten, keine Modell- oder Näherungswerte, wie so viele andere verwenden -  Observationsdaten in Science veröffentlicht, die zeigen, daß sich der Wasserstrom im Nordatlantik nun schon seit zehn Jahren von Florida bis Afrika verlangsamt - es wird kälter. Und es könnte mit dem beobachteten Abkühlen des Nordpazifiks (an sich ein langjähriger und bekannter Zyklus) zu tun haben. Die Meßdaten korrelieren jedenfalls auffällig mit Rekord-Winter-Niedrigtemperaturen in Nordamerika.

10 Jahre sind zu kurz, um einen Trend zu bedeuten, aber es ist bemerkenswert. Haut Rußland also vielleicht noch schnell mal alles raus, um sich für die nächsten sieben mageren weil kalten Jahre durch bummvolle Getreidespeicher vorzubereiten?

Stell dir vor, es soll Katatrophe sein, aber alles wird besser, und keiner will es sehen ...


*Anmerkung zur Graphik: Die Ozeane (hier wurde vor Jahren schon einmal darüber gehandelt) verhalten sich ja wie ein einziger Ozean, wo der Atlantik ein Seitenarm des Hauptstromes ist, der sich im Süden befindet und der Erddrehung als großem Hauptmotor folgt. Während aber die Ströme vom Südpol aus nach Osten und Westen zentrifugal ausgehen und sich in Pazifik (Humboldtstrom) und Indik allmählich erwärmen, passiert im Atlantik das Gegenteil: die warmen Ströme gehen vom Süden aus, dem Korpus der Ozeane der Welt gewissermaßen. Von dort fließen als Strömung die warmen Wassermassen über Afrika (Benguelastrom), Karibik (Äquatorialstrom) und Golf von Mexiko-Florida bis Norwegen (Golfstrom), kühlen ab, sinken, und fließen in der Tiefe in den Süden zurück, wo sie sich mit jenen Strömungen um die Antarktis in Pazifik und Indischen Ozean vereinen, die als kaltes Tiefenwasser eigentlich die wärmeren Oberflächenwasser antreiben, die wieder zurückkommen und in den Atlantik gedrückt werden, wo sie in den Norden fließen ... 

Diese Strömungen hatten immer für die Seefahrt größte Bedeutung, brachten Columbus nach Amerika, die Wikinger nach Grönland, die Chinesen nach Kalifornien, die nordamerikanischen Walfänger in ihre Jagdgründe, und die Araber nach Indien. Während sich die Chinesen mit ihrer großen Meeresexpedition des 15. Jhds. nach Westen schwer taten, weil sie gegen den Strom verlief. Schon gar, weil oft die Winde in ihrer Hauptrichtung den Meereströmungen folgen.

Kommt aber weniger warmes Wasser aus dem Süden, wie die Meßdaten der letzten zehn Jahre zeigen, kommt auch weniger Wärme in den Norden. Gleichzeitig besteht eine Wechselwirkung mit den kälteren Wassern im Nordatlantik, die diese entweder stabilisiert oder beschleunigt nach Süden abfallen läßt. So ungefähr läuft das ab. Über die Gründe für diese Strömungen besteht freilich heiteres Rätselraten. Der verringerte Wärmefluß nach Norden könnte aber mit dem El Nino zu tun haben, der in gewissen Zyklen im Pazifik die warme Strömung aus diesem erwähnen Kreislauf bis an die Westküsten Amerikas bringt. Das bringt aber auch mehr Energieverlust, der den El Nino nach ein bis zwei Jahren wieder verschwinden läßt (und ihm eine La Nina folgt, eine Phase der Abkühlung), das heißt, daß das in einer großen Schleife zum Südpol rückfließende Wasser bereits mit weniger Wärme seine Reise aus dem Pazifik beginnt.




*060916*