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Samstag, 24. September 2016

"Wir klagen Papst Franziskus an" (1)

Mit Brennender Sorge: Wir klagen Papst Franziskus an

Eine vereinte Stellungnahme der Zeitschriften "The Remnant" und der "Catholic Family News" von deren Herausgebern und Chefredakteuren Michael J. Matt, Christopher Ferrara und John Vennari ins Deutsche übertragenen Wortlaut
Teil 5) Appendix Teil 5b) Anmerkungen


Der ursprüngliche Prolog, der dann ein Epilog wurde

Wollte der VdZ erst erklärende Worte voranstellen, hat er sich dann aber dazu entschlossen, sie an den Schluß zu stellen. Gleiches gilt für die wie üblich mit "*" gekennzeichneten eigenen Anmerkungen. Nur soviel vorweg: Der Leser wird bei der Lektüre überrascht erleben, wie konsistent das Bild ist, das sich aus der entstehenden Übersicht über das aktuelle Pontifikat ergibt.

Hier der Text in einer Übertragung vom VdZ in die deutsche Sprache. Der Originaltext in amerikanischem Englisch ist über die Links oben aufrufbar. Die Links im Textfortlauf, die zu Belegen im Internet führen, wurden unverändert übernommen. Es gibt dazu meist deutschsprachige Entsprechungen, der Leser möge sie gegebenenfalls im Internet suchen. Ausdrücklich sei darauf verwiesen, daß diese Übertragung im Status eines persönlichen Berichts steht.

Die Anklage beginnt mit einem einleitenden Schreiben, dem dann die Auflistung konkreter Punkte folgt, die in den folgenden Tagen komplettiert wird.

Die amerikanischen Seiten enden mit dem Aufruf, für Papst Franziskus zu beten. Dem schließen wir uns hier an. Wohl wissend, daß der göttliche Segen das Zerbrechen einer ungeordneten Situation bedeuten kann, ja im strengen Sinn sogar immer bedeutet. Deus providebit! 

***


Mit brennender Sorge: Wir klagen Papst Franziskus an




Teil 1)


"Der vorläufige Höhepunkt, der uns nunmehr sogar gezwungen hat, diesen Schritt zu unternehmen, war das Bekanntwerden Ihres "vertraulichen" Schreibens an die Bischöfe von Buenos Aires. In dem Sie diese dazu ermächtigt haben, ausgehend von den in Amoris Laetitia ausgedrückten persönlichen Ansichten Eurer Heiligkeit, bestimmte öffentliche Ehebrecher in "zweiten Ehen" zu den Sakramenten der Beichte und der Hl. Kommunion zuzulassen, auch wenn sie nicht dazu entschlossen sind, das Leben in Ehebruch aufzugeben."*


19. September 2016, am Fest des Hl. Januarius, 
im Monat der Schmerzen Mariens




Eure Heiligkeit!

Was wir im folgenden vorzubringen haben, ist aus unserer Verzweiflung als niedrige, einfache Laien verfaßt worden, und es ist, wie wir es nennen müssen eine Anklage, die Ihr Pontifikat anbelangt. Das bisher ein schwerer Schaden für die Kirche war, während es die Mächte dieser Welt entzückt haben wird. Der vorläufige Höhepunkt, der uns nunmehr sogar gezwungen hat, diesen Schritt zu unternehmen, war das Bekanntwerden Ihres "vertraulichen" Schreibens an die Bischöfe von Buenos Aires. In dem Sie diese darin bestärkt haben, ausgehend von den in Amoris Laetitia ausgedrückten persönlichen Ansichten Eurer Heiligkeit, bestimmte öffentliche Ehebrecher in "zweiten Ehen" zu den Sakramenten der Beichte und der Hl. Kommunion zuzulassen, auch wenn diese nicht dazu entschlossen sind, das Leben in Ehebruch aufzugeben.

Sie haben damit den Worten Unseres Herrn Jesus Christus selbst widersprochen, der Scheidung und "Wiederverheiratung" ohne Ausnahme und als Handlung selbst als Ehebruch verurteilt hat. Sie haben damit den Worten des Heiligen Paulus widersprochen, der die Strafe Gottes für jene verkündet, die unwürdig das Sakrament der Eucharistie konsumieren, Sie haben den expliziten Lehraussagen ihrer beiden unmittelbaren Vorgänger im Papstamt widersprochen, die in Einklang mit der zweitausend Jahre alten kirchlichen Morallehre sowie ihrer sakramentalen eucharistischen Praxis standen, die auf göttlicher Offenbarung beruht, und Sie haben nicht zuletzt dem Kirchenrecht sowie der gesamten Tradition der Kirche widersprochen.

Bereits jetzt zeichnet sich ab, daß Sie damit einen Bruch in der universalen Kirchendisziplin heraufbeschworen haben, wo einige Bischöfe trotz Amoris Laetitia der kirchlichen Lehre treu geblieben sind, während andere - einschließlich der Bischöfe von Buenos Aires - eine Veränderung der Praxis angekündigt haben, die sich ausdrücklich auf die Autorität Ihrer skandalösen "apostolischen Exhortation" beruft. Noch nie in der gesamten Kirchengeschichte hat es so etwas gegeben.

Während aber ausnahmslos alle konservativen Mitglieder der kirchlichen Hierarchie in Schweigen verharren, jubeln die Liberalen öffentlich über ihren Triumph, den sie Ihnen verdanken. Nahezu niemand in der Hierarchie hat aber öffentlich gegen Ihren beispiellosen Verstoß gegen die kirchliche Lehre und Praxis Stellung genommen, obwohl einige in privatem Rahmen sehr wohl über die Verwirrung murren, die Sie angerichtet haben. Deshalb fällt es wie in der Krise des Arianismus den Laien zu, inmitten einer nahezu allgemeinen Verweigerung der Pflicht durch Mitglieder der Hierarchie ihre Stimme zu erheben und den Glauben zu verteidigen.

Natürlich sind wir in der Ordnung der Dinge völlig unbedeutend, und als unbedeutende, getaufte Laien sind wir einfache Glieder am Mystischen Leib, lediglich ausgestattet mit dem gottgegebenen Recht und der damit zusammenhängenden Pflicht, wie sie auch im Kirchenrecht (cf. CIC can. 212) Erwähnung findet. Als solche aber sehen wir uns gehalten, Sie und Ihre Mitarbeiter im kirchlichen Dienst auf jene akute Krise anzusprechen, die Ihre Regierung der Kirche innerhalb eines längst chronischen Zustands der Krise, wie sie seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil herrscht, provoziert hat.

Private Eingaben haben sich als wirkungslos herausgestellt, und wie wir unten angeführt haben, entledigen wir uns einer Gewissensbürde, die sich uns angesichts des großen Schmerzes, den Sie der Kirche zugefügt haben und die wir fürchten, daß Sie sie ihr noch zufügen, auferlegt hat. Eine Gewissenslast, die sich sowohl in der Sorge für das Heil der Seelen und der Kirche äußerst, als auch als dringende Aufforderung an unsere Brüder im Glauben zu verstehen ist, Ihrem anhaltenden Mißbrauch des päpstlichen Amtes nicht widerspruchslos hinzunehmen. Ganz besonders betrifft das die unfehlbare Lehre der Kirche hinsichtlich Ehebruch sowie der Profanierung der Heiligen Eucharistie.

In unserer Entscheidung, dieses Schreiben zu veröffentlichen, berufen wir uns auf den Doctor Angelus, den Hl. Thomas von Aquin, der über einen Fall spricht, in dem innerhalb der Kirche das Naturrecht anzuwenden ist:

"Es muß in jedem Fall darauf geachtet werden, daß für den Fall, daß der Glaube gefährdet ist, auch ein einfacher Gläubiger den Gemeindevorsteher öffentlich zurechtzuweisen hat. Genauso wie der Hl. Paulus - der eigentlich dem Hl. Petrus unterstellt war - diesem öffentlich widersprach, indem er ihn auf die unmittelbare Gefahr für den Glauben hinwies, die bestand. So, wie der Hl. Augustinus in einer Auslegung zum Brief an die Galater (Gal. 2; 11) schrieb: "Petrus wurde damit zum Vorbild für alle Vorsteher, daß für den Fall, in dem sie vom Pfad des Glaubens abweichen, sie sich nicht dagegen verwehren sollen, auch von den Ihnen Anvertrauten zurechtgewiesen zu werden." (S. Th. I-I Q. 33, Art. 4)

Wir haben uns aber auch von der Lehre des Heiligen Kirchenlehrers Robert Bellarmin führen lassen, als dieser sich zum Widerstand gegen einen abweichlerischen römischen Papst äußerte:

Genauso, wie es gerechtfertigt wäre, einem Papst zu widerstehen, der einen Leib erobern will, genauso ist es gerechtfertigt ihm zu widerstehen, wenn er eine Seele erobern oder eine Staatsordnung zerrütten möchte. Um wieviel mehr gilt das, wenn er sich anschickt, die Kirche zu zerstören. Ich sage, daß es gerechtfertigt ist ihm zu widerstehen, indem man nicht tut, was er anordnet, und ihn daran hindert, seinen Willen durchzusetzen ... [De Controversis, über den Papst in Rom, Bk. 2, Kapitel 29]

Katholiken weltweit - und keineswegs nur "Traditionalisten" - sind überzeugt, daß die von Robert Bellarmin hypothetisch durchgedachte Situation heute zutrifft. Diese Überzeugung ist der Grund für unser Schreiben.

Gott sei uns Richter hinsichtlich der Redlichkeit unserer Absichten.

Christopher A. Ferrara
Leitkolumnist, The Remnant

Michael J. Matt
Herausgeber, The Remnant

John Vennari
Herausgeber, Catholic Family News


***


LISTE DER ANSCHULDIGUNGEN

Unter Anrufung der göttlichen Barmherzigkeit und unter Berufung auf das Kirchenrecht erheben wir hiermit Widerspruch gegen Franziskus, Römisch Katholischer Papst, indem die von ihm verursachten Gefahren für den Glauben; die gravierenden Gefährdungen des Seelenheils sowie des Gemeinwohls der Heiligen Katholischen Kirche angeführt werden.


Was für eine Demut soll das sein?
Am Abend Ihrer Wahl zum Papst erklärten Sie, als Sie vom Balkon des Petersdoms zu den Menschen sprachen, daß es "die Aufgabe des Konklave gewesen ist, einen Bischof von Rom* zu bestimmen." Obwohl die Menschenmenge vor Ihnen aus allen Teilen der Welt kam, also Mitglieder der universalen Kirche vor Ihnen standen, dankten Sie nur denen "für die herzliche Aufnahme, die aus der Diözese von Rom" gekommen waren. Dann drückten Sie Ihre Hoffnung aus, daß "diese Reise der Kirche, die heute beginnt", "fruchtbar werde für die Evangelisierung dieser wunderbaren Stadt". Sie baten die Gläubigen, die am Petersplatz versammelt waren, um ihr Gebet. Nicht für den Papst, sondern "für ihren Bischof", und Sie sagten am nächsten Tag, daß Sie "im Gebet die Gottesmutter bitten würden, daß sie Rom beschütze."

Ihre seltsamen Bemerkungen zu diesem historischen Anlaß begannen mit der dem banalen Ausruf "Brüder und Schwestern, guten Abend", und endeten mit der ebenso banalen Aussage: "Gute Nacht und schlafen Sie gut!" Nicht ein einziges Mal nahmen Sie in ihrer ersten Ansprache Bezug darauf, daß Sie nun Papst wären, oder verwiesen Sie auf die außergewöhnliche Würde des Amtes, zu dem Sie nun auserwählt worden waren: Die eines Stellvertreters Christi, dessen göttlicher Auftrag es nun ist zu lehren, zu regieren und die Kirche in ihrer Gesamtheit zu heiligen und sie in ihrem Auftrag anzuleiten, Jünger in allen Nationen zu suchen.

Praktisch vom ersten Augenblick Ihrer Wahl an begann aber eine Art unausgesetzter Public Relations Kampagne, deren Thema Ihre einzigartige Demut unter den Päpsten ist, einfach nur "Bischof von Rom" zu sein. Im Gegensatz zu den angeblichen monarchischen Ansprüchen Ihrer Vorgänge und ihren üppigen Ornaten und roten Schuhen, die Sie sicher nicht annehmen würden. Schon früh haben Sie darauf hingewiesen, daß Sie die päpstliche Autorität zugunsten einer "synodalen Kirche" radikal dezentralisieren wollten, die sich an der Sichtweise der Orthodoxen Kirche der "Bedeutung der bischöflichen Kollegialität und ihrer Erfahrung der Synodalität" anlehnen sollte. Woraufhin die Massenmedien sofort in Entzückensschreie über die "Franziskus-Revolution" ausbrach.

Und das, obwohl diese so ostentativ zur Schau gestellte Demut von einem in der Kirchengeschichte beispiellosen Mißbrauch der Autorität begleitet ist. Denn während der vergangenen dreieinhalb Jahre haben Sie unaufhörlich Ihre eigenen Meinungen zum Ausdruck gebracht, und Vorstellungen lanciert, die nicht den geringsten Bezug auf die Lehren ihrer Vorgänger und der zweitausendjährigen Tradition der Kirche haben. Und man denke an die gewaltigen Skandale, die Sie verursacht haben. Man denke an die zahllosen Gelegenheiten, bei denen Sie die Gläubigen schockiert und verwirrt haben, während die Feinde der Kirche über Ihre heterodoxen und oft genug sogar sinnlosen Stellungnahmen jubelten. Weil Sie zugleich über glaubenstreue Katholiken Beleidigung über Beleidigung ergehen ließen, die Sie ständig als vorgestrige Pharisäer und "Rigoristen" lächerlich machen. In Ihrem persönlichen Verhalten haben Sie sich dabei oft sogar zu Akten einer simplen den Massen schmeichelnden Kasperliade herabgelassen.

Permanent haben Sie die heilsamen Ermahnungen Ihres unmittelbaren Vorgängers ignoriert, der unter den seltsamsten Umständen vom Papstamt zurückgetreten ist, nur acht Jahre nachdem er die vor ihm versammelten Bischöfe am Beginn seines Pontifikats bat für ihn zu beten, damit er nicht aus Angst vor den Wölfen fliehe. Wörtlich sagte er in seiner ersten Predigt als Papst:

"Der Papst ist kein absoluter Monarch, dessen Gedanken und Wünsche Gesetz sind. Im Gegenteil: Das Amt des Papstes ist eine Garantie für die Treue zu Christus und seinem Wort. Er darf nicht seine eigenen Ideen proklamieren, sondern muß sich und die Kirche stattdessen permanent und im Gehorsam an die Worte Gottes binden, muß jedem Versuch widerstehen, es der Welt anzupassen oder zu verwässern, und jeder Form von Opportunismus eine Absage erteilen".

Eine sehr selektive Einmischung in die Politik, die immer eines ist: Politically correct.

Während Ihrer ganzen Amtszeit als "Bischof von Rom" haben Sie dennoch wenig Rücksicht auf die Grenzen der päpstlichen Autorität und Zuständigkeit genommen. Sie haben sich stattdessen permanent in politische Agenden eingemischt. So wie in die Immigrationspolitik, die Strafgesetzgebung, die Umweltpolitik, haben diplomatische Beziehungen zwischen Kuba und den USA wiederhergestellt (während Ihnen die Notlage der Katholiken unter Castro herzlich gleichgültig zu sein schien), ja haben sogar gegen die Unabhängigkeitsbewegung in Schottland Stellung bezogen. Obwohl Sie umgekehrt jeden Widerspruch gegen Regierungen verweigern, wenn diese göttlichen Geboten und dem Naturrecht trotzen, wie bei Maßnahmen zur Legalisierung "homosexueller Gemeinschaften," eine Sache, die göttliches Recht und das Naturrecht direkt betrifft und bei der ein Papst nicht nur intervenieren kann, sondern sogar muß.

Es ist eine Tatsache, daß Ihre häufigen Verurteilungen sozialer Übel - allesamt politisch klare Ziele - pausenlos durch Ihre Taten konterkariert werden, und so die Zeugenschaft der Kirche gegen die mannigfaltigen Irrtümer der Moderne kompromittieren.

- Im Gegensatz zur unveränderlichen Lehre der Kirche, die auf Offenbarung beruht "constant teaching of the Church based on Revelation" verlangen Sie die weltweite Abschaffung der Todesstrafe, gleichgültig, wie schwerwiegend das Verbrechen ist. Aber selbst wenn man davon ausginge, daß die Abschaffung der Todesstrafe ein Anliegen wäre, haben Sie seltsamerweise noch nie dazu aufgerufen, eine gesetzlich zugelassene Abtreibung abzuschaffen. Die die Kirche immer als Massenmord an Unschuldigen verurteilt hat.

- Sie erklären öffentlich, daß die einfachen Gläubigen schwer sündigen, wenn sie nicht ihren Hausmüll trennen und unnötige Beleuchtung abschalten. Während Sie gleichzeitig Millionen Dollar für vulgäre Massenveranstaltungen ausgeben, die Ihre Person in verschiedenen Ländern umgeben, in die Sie mit großer Entourage in gecharterten Flugzeugen anreisen, die außerdem riesige Mengen an Kohlendioxid in die Atmosphäre blasen.

- Sie verlangen offene Grenzen für muslimische "Flüchtlinge" in Europa, die überwiegend junge Männer in militärfähigem Alter sind, während Sie hinter vatikanischen Mauern leben, die jedem Nichteinwohner strikt Zutritt verbieten - Mauern, die Papst Leo VI. gebaut hat, um einer zweiten Plünderung Roms durch Muslime vorzubeugen.

- Sie sprechen unaufhörlich von den Armen und "Peripherien" der Gesellschaft. Aber Sie verbünden sich mit Vorliebe mit der gesunden und korrupten Hierarchie Deutschlands, mit Abtreibungsbefürwortern, Vertretern der Verhütung, Vertretern der Homosexuellen, mit allen möglichen Berühmtheiten und Potentaten der Globalisierung.

- Sie verurteilen die Gier der Profitsucht und "eine Wirtschaft, die tötet", während Sie mit Privataudienzen Ehren verteilen und großzügige Spenden von den wohlhabendsten Technokraten und führenden Köpfen von Gesellschaften entgegennehmen, so daß plötzlich sogar Porsche gestattet wird, die Sixtinische Kapelle anzumieten, damit dort ausgesuchte Teilnehmer, die pro Kopf und Nase 6.000 Dollar für eine Romreise ausgaben, ein extra arrangiertes, "überwältigendes Konzerterlebnis" genießen können.

- Sie verlangen das Ende der "Ungleichheit", obwohl Sie kein Problem damit haben, kommunistische und sozialistische Diktatoren zu umarmen, die im Luxus leben, während das Volk unter ihrem Joch leidet.

- Sie bezeichnen einen amerikanischen Präsidentschaftskandidaten abwertend als keinen Christen, weil der einen Weg sucht, illegale Immigration zu verhindern, aber Sie haben keine Einwände gegen atheistische Diktatoren, die Sie sogar umarmen, obwohl sie Massenmord begangen haben, die Kirche verfolgen und durch ihre Polizeistaaten Christen ins Gefängnis werfen lassen.

Sie verbreiten Ihre persönlichen Ansichten über Politik und Gesellschaftspolitik auf eine Art, als wären sie katholische Lehre, und haben nicht einmal gezögert, dafür die Würde einer päpstlichen Enzyklika zu mißbrauchen. In welcher Sie sich für diskussionswürdige und sogar nachweislich falsche wissenschaftliche Behauptungen über "Klimawandel", "Kohlenstoffkreisläufe", "Kohlendioxydverschmutzung" und "Versauerung der Ozeane" einsetzen. Im selben Dokument verlangen Sie, daß die Gläubigen auf eine angebliche "ökologische Krise" eingehen, indem sie sehr weltliche Programme des Ökologismus in den Vordergrund gutheißen, so wie die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, die Sie gelobt haben, obwohl diese zu einem "weltweiten Zugang zu sexueller und reproduktiver Gesundheit" aufrufen, womit nichts anders als Verhütung und Abtreibung gemeint ist. 

Ein ausgewachsener Indifferentismus

Zwar sind Sie nicht gerade der Erfinder der destruktiven nachkonziliaren Einführung des "Ökumenismus" und des "interreligiösen Dialogs", aber Sie haben diese in einem Ausmaß vorangetrieben, wie man sie nicht einmal während der schlimmsten Jahre der nachkonziliaren Krise gesehen hat und als ausgeprägter religiöser Indifferentismus gewertet werden muß, der mit dem Auftrag der Kirche, die Arche der Erlösung zu sein, praktisch unvereinbar ist.

Indem Sie vorgeben, den Protestanten Respekt entgegenzubringen, erklären Sie einfach, daß diese alle Mitglieder "derselben Kirche Jesu Christi" seien wie die Katholiken, völlig unabhängig davon, was diese selber glauben, und daß Unterschiede in der Lehre zwischen Katholiken und Protestanten vernachlässigbar sind und von Theologen problemlos ausgeräumt werden können.

Mit der Gelegenheit konfrontiert, haben Sie aus dieser Ansicht heraus sogar aktiv Protestanten davon abgeraten, zur Katholischen Kirche zu konvertieren. Einschließlich einem "Bischof", Tony Palmer, der einer von der Anglikanischen Kirche abgespaltenen Sekte angehörte, welche die Frauenordination befürwortet. Palmer selbst hat erzählt, daß er, als er zu Ihnen davon sprach, "zur Katholischen Kirche heimkehren" zu wollen, von Ihnen die kaum faßbare Antwort erhalten hat: "Niemand 'kehrt heim'. Sie sind auf dem Weg zu uns und wir sind auf dem Weg zu Ihnen, und wir treffen uns in der Mitte." Der Mitte wovon? Palmer starb kurz danach bei einem Motorradunfall. Auf Ihre persönliche Intervention hin wurde er wie ein katholischer Bischof begraben - was in Wahrheit eine Verhöhnung ist. Die außerdem in unvereinbarem Widerspruch zur unveränderten Lehre steht, die auch Ihre Vorgänger im Amt verkündet haben, dergemäß "Priesterweihen, die gemäß des anglikanischen Ritus ausgeführt wurden, null und nichtig und ungültig sind." [Leo XIII, Apostolicae curae (1896), DZ 3315]

Wie zu allen anderen Religionen gleichermaßen, haben Sie in diesem Fall einen Irrtum zum virtuellen Programm gemacht, den nur 34 Jahre vor dem Zweiten Vatikanum Papst Pius XI. verurteilt hat als "die falsche Ansicht, die davon ausgeht, daß alle Religionen mehr oder weniger gleich gut und lobenswert sind, zumal sie alle nur auf unterschiedliche Art jenen allen Menschen eingeborenen inneren Sinn darstellen, durch den wir alle lediglich auf unterschiedliche Weise zu Gott und der gehorsamen Kenntnisnahme seiner Gesetze geführt werden". Sie haben auf unglaubliche Weise die Aussage Pius XI. mißachtet, dergemäß "jemand, der die bestärkt, die diesen Ansichten nachgehen und sie umzusetzen versuchen, die göttlich geoffenbarte Religion verläßt." Trotzdem haben Sie Ihre Meinung geäußert, daß sogar Atheisten gerettet werden können, wenn sie nur Gutes tun, wofür Sie natürlich von allen Zeitgeistmedien mit Lob überschüttet wurden.

Es sieht ganz danach aus als würden Sie meinen, Rahners häretische Thesen vom "anonymen Christen", in denen er virtuell die gesamte Menschheit eingeschlossen sah und deshalb von einer universalen Erlösung ausging, hätten die Lehre Jesu Christi ins Gegenteil verkehrt, wo Er selber sagt: "Wer glaubt und sich taufen läßt wird gerettet werden; wer aber nicht glaubt wird verdammt werden." (Mk 16; 16)







Morgen Teil 2)

- Ein absurdes Weißwaschen des Islam
- Ein "Traum von Reformen", mit eiserner Faust durchgedrückt
- Die unübersehbare Tendenz, Verstöße gegen die Sexualmoral zur kirchlichen Norm zu machen
- Amoris Laetitia war das eigentliche Motiv für die Scheinsynode
- Ein grober Verstoß gegen die Moral wird nun ausdrücklich akzeptiert




Weiterführende eigene Anmerkungen des Überträgers ins Deutsche und VdZ sind nicht Teil des originalen amerikanischen Textes, sind mit * ** *** [Sternchen] gekennzeichnet und finden sich am Ende dieser Artikelserie.




*210916*