Teil 2) Wie Medien die Wissenschaft verändern + Das Video
- Fußnoten. Was alleine Objektivität begründen kann und ist, ist die Wahrheit selbst
- Fußnoten. Was alleine Objektivität begründen kann und ist, ist die Wahrheit selbst
- Was die wahre Menschheitskatastrophe ist
Wobei die Medien eine enorme, ja eine entscheidende Rolle spielen. Sie bewirken ohne jeden Zweifel eine erhöhte Neigung, Thesen als Prämissen zu akzeptieren, die aber wissenschaftlich gesehen falsch sind, aber nicht weiter hinterfragt werden.* Nur, weil sie der Gesamtstimmung (oder der vermeinten als geforderten, gesollten Gesamtstimmung) Rechnung tragen. Die Publikation von solchen bestätigenden Ergebnissen ist mittlerweile bedeutend wichtiger geworden, als wissenschaftliche Relevanz. Das Forum, der Gerichtshof hat sich verändert, vor dem sich die Wissenschaft sieht. Die damit auf ganz beeindruckende Weise auf eine Stufe der Vorwissenschaftlichkeit (nach ihren eigenen Kriterien) zurückfällt, die man gerne spöttisch der Zeit vor Galileo Galilei zuschreibt. Samt einer Rolle des Papstes und seinem speziell so gut brauchbaren Image als "Beweis", die noch vor wenigen Jahren unvorstellbar gewesen wäre.**
Die Rolle der Medien aber wirkt auch direkt auf die Wissenschaft selbst zurück. Medien bevorzugen nämlich Meldungen, die "Neuigkeiten" verheißen. (Kein Medium wird Nachrichten bringen, die eine These, die bislang vielleicht noch nicht einmal öffentlich war, als falsifiziert darstellen.) Journalisten wiederum haben in der Regel viel zu wenig wissenschaftlichen Sach- oder Grundverstand. Sie lassen sich also von "Wahrscheinlichkeiten" als Wahrheitsbeweisen leicht in die Irre führen. Dadurch entsteht auch bei Wissenschaftlern die Neigung, Ergebnisse zu erzeugen, die solche Neuigkeiten bringen bzw. als neue Erkenntnisse "beweisen". Die Neigung erhöht sich, "positive Evidenzen" (s.o.) als "Beweis" zu qualifizieren.
Gleichzeitig sinkt die Bedeutung der Wiederholbarkeit, die eine These braucht. Selbst wissenschaftliche Publikationen verweigern mittlerweile meist die Veröffentlichung von Studien über Replikationen von Thesen - aus ähnlichen Gründen, ja manchmal noch stärker: Wenn die Wahrscheinlichkeit (als wissenschaftliche Evidenz) bei der ersten Studie so hoch war, ist es nur noch langweilig weil unnötig, sich mit ihrer Falsifizierung zu befassen. Man muß sogar von einer richtigen "crisis in reproductability" sprechen.
Deshalb ist mittlerweile eine fatale Vorgangsweise Standard geworden: man formuliere eine neue, aufregende These, und beweise sie schließlich über jene statistische Wahrscheinlichkeit, die als "Beweis" gilt. Wenn diese gegeben ist, kann jede Widerlegung ohnehin nur noch selbst falsch sein. Stimmt die "wissenschaftliche Methodik" muß das Ergebnis richtig sein - und wird publiziert. Der Irrtum dabei: Ein methodisch richtiger Ablauf muß eben genau NICHT auch richtige Inhalte erzeugen.
Es wäre an der Zeit zu begreifen, neu zu begreifen, daß die Gewißheit, die Wissenschaft - und sei sie methodisch noch so korrekt! - liefert, in keinem Fall höher liegt als JEDE ANDERE ART des Menschen, und zwar: JEDES anderen Menschen, Erkenntnis über die Welt zu erlangen. Jeder Mensch ist, wenn er in der richtigen Haltung redlicher Wirklichkeitsoffenheit lebt, sein eigener Wissenschaftler - vom Leben und von der Welt.
Die Rolle der Medien aber wirkt auch direkt auf die Wissenschaft selbst zurück. Medien bevorzugen nämlich Meldungen, die "Neuigkeiten" verheißen. (Kein Medium wird Nachrichten bringen, die eine These, die bislang vielleicht noch nicht einmal öffentlich war, als falsifiziert darstellen.) Journalisten wiederum haben in der Regel viel zu wenig wissenschaftlichen Sach- oder Grundverstand. Sie lassen sich also von "Wahrscheinlichkeiten" als Wahrheitsbeweisen leicht in die Irre führen. Dadurch entsteht auch bei Wissenschaftlern die Neigung, Ergebnisse zu erzeugen, die solche Neuigkeiten bringen bzw. als neue Erkenntnisse "beweisen". Die Neigung erhöht sich, "positive Evidenzen" (s.o.) als "Beweis" zu qualifizieren.
Gleichzeitig sinkt die Bedeutung der Wiederholbarkeit, die eine These braucht. Selbst wissenschaftliche Publikationen verweigern mittlerweile meist die Veröffentlichung von Studien über Replikationen von Thesen - aus ähnlichen Gründen, ja manchmal noch stärker: Wenn die Wahrscheinlichkeit (als wissenschaftliche Evidenz) bei der ersten Studie so hoch war, ist es nur noch langweilig weil unnötig, sich mit ihrer Falsifizierung zu befassen. Man muß sogar von einer richtigen "crisis in reproductability" sprechen.
Deshalb ist mittlerweile eine fatale Vorgangsweise Standard geworden: man formuliere eine neue, aufregende These, und beweise sie schließlich über jene statistische Wahrscheinlichkeit, die als "Beweis" gilt. Wenn diese gegeben ist, kann jede Widerlegung ohnehin nur noch selbst falsch sein. Stimmt die "wissenschaftliche Methodik" muß das Ergebnis richtig sein - und wird publiziert. Der Irrtum dabei: Ein methodisch richtiger Ablauf muß eben genau NICHT auch richtige Inhalte erzeugen.
Es wäre an der Zeit zu begreifen, neu zu begreifen, daß die Gewißheit, die Wissenschaft - und sei sie methodisch noch so korrekt! - liefert, in keinem Fall höher liegt als JEDE ANDERE ART des Menschen, und zwar: JEDES anderen Menschen, Erkenntnis über die Welt zu erlangen. Jeder Mensch ist, wenn er in der richtigen Haltung redlicher Wirklichkeitsoffenheit lebt, sein eigener Wissenschaftler - vom Leben und von der Welt.
*Insofern ist es völlig logisch und auffällig, daß seit Jahrzehnten der Weg wissenschaftlicher Thesen einen Weg aufzeigt, der die Wissenschaft auf den Kopf stellt: ERST wird seit Jahrzehnten eine "öffentliche Meinung" hergestellt, und DANN wird die Forschung darauf gelenkt. Das wäre freilich nicht möglich, wenn dieses Geschehen nicht ohnehin für jede Erkenntnis (und damit auch für die Wissenschaft) kennzeichnend wäre - erst ist die Prämisse, und in ihr erst der Rahmen für die Interpretation von Daten zu Fakten. Das ist also nicht das Problem. Das Problem ist der Sittlichkeits- und Wahrheitsstandard dieser Prämissen. Der Anspruch der Wissenschaft auf Objektivität ist nur als Objektivität der Wahrheit selbst verstehbar und rechtfertigbar.
Al Gore hat es mustergültig vorgezeigt - er hat erst eine Stimmung, ein Urteil geschaffen, eine Behauptung aufgestellt, und zugleich Existenzmöglichkeiten direkt daran gebunden. Was recht rasch zu solcher Wirksamkeit kam, daß sich eine immer größer werdende Zahl von Wissenschaftlern dieser psycho-sozial und vor allem politisch gewordenen Bewegung anschloß und begann, "Beweise" für diese stimmungsgeborene These herzustellen. Das geht so weit, daß sich kaum noch jemand gefragt hat (die Zahl dieser Kritiker wird aber längst größer) und fragt, ob die Grundthese überhaupt stimmt, ob und wieweit sie überhaupt wissenschaftlich ist. Niemand interessiert sich heute noch dafür, daß der überwiegende Teil der von Al Gore in seinem oskarbekrönten (!) Film angeführten "Tatsachen" ganz offensichtlich falsch war. Es ging eben nur um die Implementierung der Hauptaussage, einer reinen Behauptung. Und das und nur das blieb, die Sache hat eine enorme Kraft und Eigendynamik entwickelt. (Sie ist deshalb mit Recht als "Dämonie" zu bezeichnen.)
Je stärker aber das je menschliche Engagement in diese Thesen des menschengemachten Klimawandels (mit CO2 aus fossiler Verbrennung als Hauptfaktor) wurde und ist, je ausschließlicher sich menschliche Existenzen daran hängen, desto verbissener wird die Gegenwehr gegen alles und alle, die diese Thesen widerlegen könnten und widerlegen. Plötzlich haben wir es mit einer Wissenschaft zu tun, die nicht mehr Wissen sucht, sondern einem Amt für Dogmatik gleicht, das jede Dissidenz bekämpft. Mit Wissenschaft hat die Auseinandersetzung um den Klimawandel schon deshalb rein gar nichts (mehr) zu tun. Es ist tatsächlich ein fundamentaler und fundamentalistischer Glaubenskampf.
**Damit hat sich aber auch die Katholische Kirche einen erschreckenden Bärendienst geleistet. Denn damit hat sie die Entwicklung ihrer eigenen Theologie und der in ihr verschränkten Philosophie regelrecht blockiert, was zum Rückschritt führen muß. In jedem Fall verhindert es eine Hineinpassung von dogmatischen Gewißheiten in die Zeit hinein. Sie verhindert damit selbst, daß der Glaube von den Menschen über die Vernunft zugängig wird, weil es nämlich tatsächlich die Wissenschaft ist und immer war, die Erkenntnis über die reale Welt, die das zweite Bein des Glaubens war, mit dem er sich immer weiter in die Vernunft hinein konkretisieren konnte. Indem die Kirche Nicht-Wissenschaft "als" Wissenschaft zu akzeptieren begonnen hat. Und das ist tatsächlich eine unfaßbare Menschheitskatastrophe.
*170816*