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Donnerstag, 15. September 2016

Katholische Brillanz

Die Neigung der Gegenwart zur Entwertung und Beseitigung der Vernunft ist enorm und in allen Lebensbereichen zu beobachten. Er ist der Versuch, sich zu entschulden, indem man die Schuld selbst, das Gewissen entkräftet. Denn das Gewissen ist vernunftbasiert. Oder es ist gar nicht. Wie absurd, wie vernunftlos unsere Gegenwart ist zeigt auch dieser Vortrag von William M. Briggs aus New York. (Er betont es so, also wollen wir es auch tun.) Mit einer intellektuellen Brillanz, die sehenswert, die vor allem so wohltuend ist, entlarvt er eine der jüngsten Fehlentwicklungen, mit der sich die Klimaprophetenzunft ihren Arsch zu retten versucht. Indem sie sich auf (statistisch begründete) Wahrscheinlichkeit beruft.

Wie hier in einem Artikel zur Statistik bereits vor Jahren zu zeigen versucht wurde, gibt es aber keine Evidenz aus Statistiken! Es gibt sie schlicht nicht. Keine Wahrscheinlichkeit, die sich aus statistischen Daten ergibt oder angeblich ergibt, ist ein Beweis für ... den GRUND. Ein Grund, ein Ursache-Wirkungszusammenhang ist IN KEINEM FALL aus Statistik bzw. Mathematik zu gewinnen (siehe: Gödel) Das Entscheidende an Statistik (bzw. Mathematik) ist und bleibt nämlich, daß sie eine metaphysische Auseinandersetzung um das Wesen der Dinge braucht. Nur, NUR wenn das Wesen der Dinge verstanden ist, kann man auch Ursachen und Wirkungen überhaupt bewerten, denn sie müsse jedem statistischen Ansatz vorausgehen. Statistisch-mathematisch alleine läßt sich alles beweisen oder nicht beweisen, es läßt sich aber niemals etwas positiv beweisen, und jedes Reen von Wahrscheinlichkeiten ist substanzlos - ohne ESSENZ der Dinge und Vorgänge, also: ihr Wesen. Briggs zeigt einige wunderbare Beispiele.

Die Berufung auf "Wahrscheinlichkeiten", unter deren Heranziehung jüngst immer häufiger für Weltrettung (Klima) argumentiert wird und aus der heraus dringliche Anrufe an die Politik formuliert werden, ist also wissenschaftlich bzw. für die Erkenntnis völlig wertloses Gebrabbele. Briggs spricht dabei in keinem Wort über Klimawandel. Er zeigt nur ungemein gut, auf reine Logik basiert und leicht (wenn auch nicht ohne Anstrengung) nachvollziehbar auf seine Weise eines auf: Sich auf Wahrscheinlichkeiten zu berufen, die sich aus Daten etc. ergäben, ist glatter Betrug. Immer muß zuvor geklärt sein, wie die Dinge überhaupt wirklich sind. (Wie man das beim Klima machen will, von dem jeder auch nur durchs Seichtwasser der Universitäten gezogene sogenannte Klimaforscher zugeben muß, daß man es nicht im geringsten als Ganzes versteht, sei der Phantasie des Lesers anheimgestellt.) Wie ihr Wesen ist. Und das kann niemals - aus ganz präzise darstellbaren rationalen Gründen - aus einer Teilwissenschaft selbst erfolgen. Ja, die statistik gewinnt eine Eigendynamik, die zu völlig verfehlten Annahmen über die Wirklichkeit führt, Briggs zeigt es.

STATISTISCHE WAHRSCHEINLICHKEITEN SAGEN NICHT DAS GERINGSTE ÜBER ZUSAMMENHÄNGE VON URSACHEN UND WIRKUNGEN.

Das Problem heute ist nicht, daß ZUVIEL gedacht wird. Im Gegenteil. Das Problem ist, daß überhaupt nicht mehr gedacht wird. Daß wir es mit Wissenschaften und Wissenschaftlern zu tun haben, die NICHT MEHR DENKEN. Es gab vielleicht überhaupt noch nie eine Zeit, in der SO WENIG gedacht wird wie heute. Ja, mittlerweile wird das Nicht-Denken sogar als Weg zur Weisheit, ja sogar zum Heil propagiert.

45 hoch konzentrierte Minuten, gewiß. Aber 45 Minuten, die sich wirklich lohnen. Daneben sei auf die bemerkenswerte Sammlung von Blog-Artikeln auf seinen Seiten hingewiesen. Der VdZ wußte es nicht, als er den brillanten Vortrag das erste mal hörte, aber es ist nur zu logisch, er hatte immer mehr schon den Verdacht, der sich dann bestätigte: Briggs ist Katholik. Geistige Brillanz kann nur aus dem Katholischen kommen. Man kann nur hoffen, daß das wenigstens einige noch begreifen. Wer es nicht begreift, hat keine Chance. Aber wir steuern in einer Gesamtbewegung auf einen totale und deshalb schon totalitäre Unvernunft zu, daß man schier verzweifeln könnte.










*090816*