Ein weiterer der wie so oft sehr erhellenden Artikel von Joseph Sciambra
auf seinen Seiten sagt exakt dasselbe, was der VdZ immer wieder betont
hat. Nur diesen Punkt aus seinem so aspektreichen Artikel wollen wir
herausgreifen, er könnte nämlich leicht überlesen werden.
Sciambra führt nämlich ebenfalls aus, daß das Wesen der Homosexualität nur scheinbar in der sexuellen Betätigung erschöpft ist. Vielmehr verfehlt die Orientierung am selben Geschlecht das Wesen der Liebe überhaupt - die in der zweigeschlechtlichen Polarität eine Dynamik des In- und Aufeinander hat, die auch die als Alternative so gepriesene "keusche Homosexualität" nie haben wird. Vielmehr ist diese nächste (und leider von so weiten Kirchenkreise propagierte) Lüge geeignet, den Grundkonflikt des Homosexuellen, die so gut wie immer aus Verletzungen entstandene Unfähigkeit sich mit dem eigenen Geschlecht zu identifizieren, eingefroren. Aber selbst sonst sich hartgesotten gebende Moraltheologen sind in dieser Angelegenheit verblendet, nicht zuletzt durch falsche Aussagen sogenannter "konservativer Leitfiguren". (Stichwort "Krenn" ... auch dieser hat die Verwirrung in dieser Sache maßgeblich befördert.)
Sciambra führt nämlich ebenfalls aus, daß das Wesen der Homosexualität nur scheinbar in der sexuellen Betätigung erschöpft ist. Vielmehr verfehlt die Orientierung am selben Geschlecht das Wesen der Liebe überhaupt - die in der zweigeschlechtlichen Polarität eine Dynamik des In- und Aufeinander hat, die auch die als Alternative so gepriesene "keusche Homosexualität" nie haben wird. Vielmehr ist diese nächste (und leider von so weiten Kirchenkreise propagierte) Lüge geeignet, den Grundkonflikt des Homosexuellen, die so gut wie immer aus Verletzungen entstandene Unfähigkeit sich mit dem eigenen Geschlecht zu identifizieren, eingefroren. Aber selbst sonst sich hartgesotten gebende Moraltheologen sind in dieser Angelegenheit verblendet, nicht zuletzt durch falsche Aussagen sogenannter "konservativer Leitfiguren". (Stichwort "Krenn" ... auch dieser hat die Verwirrung in dieser Sache maßgeblich befördert.)
Die vielfach zu hörende Aussage, daß Homosexualität solange keine Sünde
wäre, als sie sich nicht körperlich-sexuell betätige, ist nämlich eine
glatte Lüge. Sie verkennt das Wesen der Liebe, und sie verkennt vor
allem das Wesen der Person, was für Katholiken besonders tragisch ist.
Die eigentliche Krankheit (oder deren Symptom, wobei das im speziellen
Fall nicht zu trennen ist) ist nämlich "homosexuell zu empfinden", ist
"sich als homosexuell zu sehen".
Genau deshalb ist es auch eine unverantwortliche Fehlleistung, Homosexuellen "keusche Partnerschaften"´- "spiritual friendship"
- zu empfehlen, weil sich so darin auch die Liebe selbst abbilden
könne. Wie es selbst Theologen und Kardinäle verkünden, die sich gerne
als "herausragende Theologen der Zeit" titulieren lassen.
Sciambra führt dazu eine Stelle von Fulton Sheen an. Der da schreibt,
daß es ein Wesensmerkmal der Liebe sei, die Gestalt des anderen
anzunehmen, in ihr aufzugehen. Darin liegt das Wesen der Inkarnation
Gottes begründet. Und aus diesem Ineinanderaufgehen folgt das
intrinsische Ziel, die Frucht dieser Liebe darzustellen - im Kind.
Deshalb mußte Gott Vater in der von der Erbsünde freien Gottesmutter
Maria seinen Sohn Jesus zeugen. Darin wird das gesamte Geheimnis der
Liebe ausgedrückt. Diese personale Ganzheit aber ist der
gleichgeschlechtlichen Zuwendung verwehrt. Sie untergreift nie diese
Ganzheit der Person, bleibt in der Homosexualität deshalb ein rein
psychologisches Phänomen, das aber die eigentliche Menschwerdung nicht
nur nicht vollzieht, sondern durch psychische Schranken sogar
verhindert.
Wer so spricht, wer dies als "Alternative" darstellt, irrt aber nicht
nur im stillen Kämmerlein oder in theologischen Fachzirkeln. Er erhöht
die Aussichtslosigkeit und Verwirrung nur, die in Homosexuellen selbst
herrscht. Er nagelt sie gewissermaßen in ihrer Fehlhaltung fest, weil er
ihnen suggeriert, es gäbe innerhalb dieser "Neigung" eine Lösung. Und
erhöht damit die Verzweiflung.
Die eine nächste Stufe in der Entwicklung der Homosexualität innerhalb
unserer Zivilisation in den letzten Jahrzehnten ist. Deren Geschichte
Sciambra ausgezeichnet darstellt. Denn sie hat sich entwickelt, und
zwar als psychische Reaktion innerhalb dieser sozialen Gruppierung, wo
eine Stufe auf der nächsten aufbaut.
Das Drängen auf "reine Beziehungen", das Drängen nach "Heirat von
Homosexuellen", ist darin für Sciambra nur jene Stufe, in der die
Verzweiflung zur Panik ausartet. Denn kein wie immer gearteter
"Fortschritt" in dieser Lebenshaltung hat dazu geführt, daß ihr
Grundproblem, die innere Leere und Unerfülltheit, behoben wird. Die
erfüllen zu können ist ja das Versprechen der ganzen
Homosexuellen-Szene, das sich aber nie erfüllt.
Also hat sie sich in eine Unzahl von "Sub-Identitäten" aufgespalten*, in
der jeweils auf eine andere Weise versucht wird, diese defiziöse
Persönlichkeitsstruktur doch zu heilen. Ohne Erfolg. Und zwar ohne jeden
Erfolg. Eine davon ist die, Homosexualität aus seiner "Schmutzigkeit",
in der das Erleben der Tödlichkeit der Lebensweise so präsent ist,
durch "Treue" und gar "Keuschheit" etc. heben zu wollen. Das Reduzieren
der Körperlichkeit etwa auf ein "Ausweinen an der Brust des anderen"
(etc.) als vermeintlich "unsündige" Körperlichkeit hält den
Homosexuellen aber in den Fesseln einer grundsätzlich ungelösten
Identitätsfrage gefangen. Er kommt deshalb gar nicht so weit zu fragen,
ob diese Umarmung, dieses Ausweinen etc. nicht die Erstarrung in einer
frühkindlichen Verletzung sein könnte, wo dieser Umarmungswunsch gar
nicht bildlich zu sehen ist (auch das eine der heutigen Verblödungen),
sondern Ausdruck der Verschmelzung mit einer - nämlich: seiner -
Identität, Geborgenheit in dieser Anerkenntnis und damit Ermutigung zur
Selbstannahme bedeutet.
Nicht zufällig identifiziert Sciambra in seinen Auseinandersetzungen mit
Homosexualität (die bei ihm noch dazu Auseinandersetzung mit seiner
eigenen leidvollen Geschichte ist) sehr überzeugend (und mit allen
Erfahrungen des VdZ übereinstimmend), daß die Homosexuellen-Szene in
erster Linie die Funktion einer "Annahme" hat - aber in einer bereits
fehlgeleiteten Identitätssuche. Sodaß sie ihn in einer substantiell
nicht vorhandenen Identität bestärkt, positivistisch gesetzt und ebenso
getragen (deshalb immer extrem verletzlich und angreifbar), suchtartig
erneuerungsbedürftig ist.** Seinen eigentlichen Moment der Befreiung hat
Sciambra, wie er beschreibt, auch dort erfahren: Wo er sich erstmals
(in einem kollektiven Akt der Ausrichtung auf ein gemeinsames Ziel)
einer Gruppe (echter) Männer zugehörig fühlte, geeint im Blick "auf
etwas": Im hingebungsvollen Gebet mit Mönchen vor einer Marienstatue.
Der Artikel
ist aber nicht nur aus dieser Argumentationsreihe heraus lesenswert,
sondern weil er von einem absoluten Insider verfaßt mit Details und
Fakten aufwarten kann, die zum einen sehr interessant uns kaum sonst wo
zu lesen sind, die zum anderen aber alles bestätigen und begrifflich
fassen, was man aus eigener Erfahrung und Beobachtung nur bestätigen
kann.
Der Kirche macht Sciambra schon lange den schweren Vorwurf, an dieser
aufschminkenden Behübschung der Homosexualität ganz maßgeblich
mitzuwirken. Auch der VdZ hat seit vielen Jahren - resonanzlos -
aufzuklären versucht, daß die so oft zu hörende Aussage, daß ihr Malum nur
auf der Betätigung läge, daß dort erst die Sünde läge, nicht in der
Haltung, glatt falsch, ja gelogen ist. Homosexualität ist in sich eine
vom Heil weg gewendete, also heilsverhindernde seelische Haltung, dabei
gar nicht primär als Schuld zu sehen, sondern schlicht eine mangelhafte
Disposition. Die in den meisten Fällen in Verletzungen in der frühesten
Kindheit wurzelt.***
Damit macht die Kirche ihre Hände blutig, weil sie die Lüge und
Selbstlüge der Betroffenen nicht nur bestärkt, sondern die Verzweiflung
dieser Menschen dramatisch, ja existentiell entscheidend steigert. Denn
wenn auch die Kirche auf diese Linie einschwenkt - was haben
Homosexuelle dann noch für Hoffnung?
*Die in den letzten zehn, fünfzehn Jahren immer stärker werdende
Bewegung, überhaupt die Geschlechter aufzulösen, vorerst in (wie bei
facebook: 58 oder mehr) Sub-Identitäten weiter aufzuspalten, belegt
genau das.
**Was der VdZ zumindest in den Schriften von Sciambra aber noch
nicht gefunden hat ist eine Auseinandersetzung mit der Funktion der
(bloßen) Sexualität, der Funktion des Orgasmus nämlich. Der eine
"Setzungsfunktion", ja "Verewigungsfunktion" hat, als heiliger Schleier des "Schöpfungsgeschehens" - die Sucht der Homosexuellen nach sexuellem
Erleben (das er vermeintlich von seelischem Erleben trennen zu können
meint) gründet in den Augen des VdZ nämlich genau darin: Als
Phänomenologisierung eines ontologisch nicht erreichbaren Aktes der
Erfüllung. Den es in analoger Form in allen Stufen des lebendigen
Geschehens gibt, selbst bei einfachsten Handlungen.
***Schon deshalb ist es erhellend, wenn Betroffene sagen, sie "hätten
immer schon so gefühlt". Ja, gewiß. Nur ist das nicht der Beweis, daß es
eine gewissermaßen positive genetische Prägung sei! Es zeigt eben genau
das: Daß es in der Identitätsbildung, die zuerst eine
Identifikationsbewegung ist, schon sehr früh ein Problem gab. Durch
Einschüchterungen und Entmutigungen (sehr sehr oft durch starke,
dominante Mütter und schwache Väter bzw. destruierte Vaterbilder, die
die jeweilige ontologische Disposition des Kindes unterdrückten oder
nicht zur Entfaltung - als Begriff, im zu bildenden Selbst entscheidend -
kommen ließen), durch gezielte Zerstörungsakte, ja gar Böswilligkeiten,
aber auch als Folge
von Mißbrauch.
*310716*