Weitgehend medial unbeachtet hat sich in den letzten 25 Jahren in Israel ein kleines Wunder abgespielt. Denn obwohl das Land zweifellos dem westlichen Lebensstil zugerechnet werden muß, der als Ursache der überall zu verzeichnenden demographischen Katastrophe* angesehen wird, hat sich in den letzten Jahrzehnten die Geburtenrate in Israel um 70 % erhöht. Das heißt, daß seit mehr als zwanzig Jahren eine israelische Frau durchschnittlich 3,2 Kinder gebiert. Damit hat Israel mittlerweile sogar eine höhere Fertilität als sämtliche angrenzenden muslimischen Länder. In denen die Geburtenraten nämlich konstant und deutlich zurückging, sodaß die Bevölkerungsentwicklung rundum langsamer wurde. Ja, daß Länder wie der Iran seit 40 Jahren sogar einen regelrechten Zusammenbruch der Fruchtbarkeit seiner Frauen verzeichnet und konstant schrumpfen.
Das Rätsel ist für mansche schon deshalb unergründlich, weil es direkt mit Israel zu tun haben muß. Sogar amerikanische oder ehemalige sowjetische Juden, ja alle Juden die an den Jordan einwandern, fallen dadurch auf, daß sich ihre Fertilität sprunghaft erhöht. Obwohl dieselben Juden in ihren Herkunftsländern sogar durch extrem niedrige Fertilität auffallen, die noch unter der der Umgebung liegt. Dabei würde doch Israel alles erfüllen, was in Europa als Grund für die niedrige Fertilität angesehen wird, und schon gar eines nicht bieten, das unsere Politik wie ein Mantra vor sich hin betet: Wohlstand, Sicherheit und Stabilität.
Aber unergründlich ist dieses kleine Wunder überhaupt nicht. Drei Faktoren kann man in Israel nämlich feststellen, die es vom christlichen Abendland heutigen Zustands unterscheiden: Das Land hat ein klares und einheitliches religiöses Bekenntnis (auch wenn sich der Großteil der Bevölkerung nicht gerade durch religiöse Aktivität hervortut, ja an manchen Orten ist sogar von einem weitgehenden "Atheismus früherer Juden" die Rede) Aber es bleibt dennoch formell "jüdisch". Denn das Land hat vor allem eine klare Identität, die sich durch ständige Auseinandersetzung mit der Umgebung wieder und wieder behaupten muß. Und es hat vor allem ein klares Bekenntnis zum Boden, auf dem das Volk lebt.
Diese Selbststärke hat noch einen weiteren Effekt: War Israel noch vor 40 Jahren notorischer Bankrottkandidat, hat sich die Wirtschaft des Landes ganz erstaunlich und schöpferisch entwickelt. Die Exporte sind auf das Neunfache von vor 20 Jahren angewachsen, und auch das in der ganzen Region so gefährliche Wasserproblem hat Israel durch Meerwasserentsalzung nahezu gelöst. Zugleich ist die Zufriedenheit der Israelischen Bürger mit dem Leben in ihrem Land enorm gestiegen, daß manche von "weltweit höchster Lebenszufriedenheit" zu sprechen wagen. Und das trotz dieser dauernden Gefährdungssituation!
Diese Selbststärke hat noch einen weiteren Effekt: War Israel noch vor 40 Jahren notorischer Bankrottkandidat, hat sich die Wirtschaft des Landes ganz erstaunlich und schöpferisch entwickelt. Die Exporte sind auf das Neunfache von vor 20 Jahren angewachsen, und auch das in der ganzen Region so gefährliche Wasserproblem hat Israel durch Meerwasserentsalzung nahezu gelöst. Zugleich ist die Zufriedenheit der Israelischen Bürger mit dem Leben in ihrem Land enorm gestiegen, daß manche von "weltweit höchster Lebenszufriedenheit" zu sprechen wagen. Und das trotz dieser dauernden Gefährdungssituation!
Trotz? Nein. Auch (nicht freilich: nur) deswegen. Denn anders als westliche Dummschwätzer meinen, hat Lebenswille und -kraft nicht mit Förderungen und aus dem Weg geräumten Hindernissen zu tun, sondern im Gegenteil: dadurch schläft er ein. Er hat mit der allmählich zu einer Volkshaltung wachsenden indivdiuellen Haltung zu tun, sich angesichts von Herausforderungen ANDEREN VÖLKERN UND LÄNDERN GEGENÜBER zu behaupten, und zwar um so gut wie jeden Preis. Diese Haltung ist es, die Aktivität, ja durchaus auch Kampf bedeutet, denn Sein, Dasein ist eine Handlung, kein passiver Zustand. Was nicht aktiv da sein will, und das heißt: nach außen wirken will, bleibt nicht nur stehen, sondern es zerfällt. Zugleich gibt es kein "leben wollen", das nicht im "als ICH, in allen Eigenarten, leben wollen" gründet.
Der sogenannte Multikulturalismus zielt aber auf das genaue Gegenteil ab. Er raubt somit den Völkern den Lebenswillen, weil er Leben auf einen abstrakten, diffus-neutralen Akt bloßen Vegetierens reduziert. Individuelles Leben aber ist ohne Eingebettetheit in eine das Individuelle als Allgemeineres enthaltenden Kultur gar nicht möglich. Man kann nicht "abstrakt" und ortlos leben sondern immer nur konkret ALS in einem WO. Diese ALS aber (und damit das WO) muß in einem Ganzen getragen sein, sonst löst es sich auf. Jedes Ganze, jedes Ding aber ist Ding DURCH Grenzen. Erst so wird es zu einem ETWAS, als das es der Welt gegenüberstreten kann. Integration von Einwanderern hat also quantitativ sehr sehr enge Grenzen. Wo immer - das ist weltweit mit Augen zu sehen! Gerade an den USA zeigt es sich offen, und Europa ist nun mit demselben Phänomen konfrontiert - das übersehen wird, entstehen Parallelgesellschaften, ja Parallelstaaten.
Der sogenannte Multikulturalismus zielt aber auf das genaue Gegenteil ab. Er raubt somit den Völkern den Lebenswillen, weil er Leben auf einen abstrakten, diffus-neutralen Akt bloßen Vegetierens reduziert. Individuelles Leben aber ist ohne Eingebettetheit in eine das Individuelle als Allgemeineres enthaltenden Kultur gar nicht möglich. Man kann nicht "abstrakt" und ortlos leben sondern immer nur konkret ALS in einem WO. Diese ALS aber (und damit das WO) muß in einem Ganzen getragen sein, sonst löst es sich auf. Jedes Ganze, jedes Ding aber ist Ding DURCH Grenzen. Erst so wird es zu einem ETWAS, als das es der Welt gegenüberstreten kann. Integration von Einwanderern hat also quantitativ sehr sehr enge Grenzen. Wo immer - das ist weltweit mit Augen zu sehen! Gerade an den USA zeigt es sich offen, und Europa ist nun mit demselben Phänomen konfrontiert - das übersehen wird, entstehen Parallelgesellschaften, ja Parallelstaaten.
Deshalb war und ist der VdZ auch stets der Ansicht gewesen, daß es in erster Linie die Außenpolitik ist, die unsere Länder geschwächt hat und schwächt. Die in ihrem (ohnehin geheuchelten) Gerede von "Frieden" fast immer meint, daß dieser Friede das Bewahren, ja Passivwerden in einem bestimmten Zustand ist. Identität, das Wissen was man ist, das wissen was überhaupt etwas ist, ist aber eine Frage der Grenzen, der Berührung und des "GEGEN-ständlichen" des Daseins innerhalt anderer GEGEN-ständlichkeiten. Ohne außenpolitische Vision, ohne außenpolitische Ziele einer stetigen Weiterentwicklung und Veränderung fällt die Identität eines Volkes - oder sogar eines ganzen Kontinents, der in statischen Gebilden wie eingefroren wurde - in sich zusammen. Und weil alles Dasein auf etwas aus ist - Sinn hat - hat auch alles Dasein einen Willen. Der natürlich auf den andersgerichteten Willen anderer trifft. Aber so, ja NUR so hält sich alles im Bestand ALS Etwas, also in einer Identität. Und nur so will es dann auch sein. Als Aktivzustand. Dann ist Fertilität keine Frage von Statistiken oder Mutterschutzprogrammen, sondern selbstverständlicher Lebensvollzug.
Was derzeit passiert ist aber das genaue Gegenteil. Denn es ist ein fundamentales Mißverständnis über Wirklichkeit das zu einem Denken geführt hat, daß Demographie, daß der Lebenswille eines Volkes in mathematische Operationen umzubrechen, ja von diesen her sogar zu konstituieren wäre. Nur so kann man auf die Schnapsidee kommen, fehlende Geburten durch Zuwanderung aus anderen Kultur- und vor allem Religionskreisen ausgleichen zu können zu glauben. Wer so denkt, hat nicht nur nie begriffen, wie ein Volk überhaupt lebt und besteht, sondern hält Staat und Volk für ein technisches, maschinenartiges Gebilde.
Österreich will eine höhere Geburtenrate? Dann soll es sich um Südtirol kümmern, und versuchen, endlich seine Rolle in jenem geographischen Raum wieder zu übernehmen, der ihm historisch zukommt - und das ist der, Anschlußstelle gegen den Osten Europas zu sein. Deutschland will eine höhere Geburtenrate? Dann soll sich das Land Visionen für eine zukünftige Entwicklung überlegen, die es im derzeitigen Zustand zur europäischen Supermacht in fataler Automatik regelrecht hinschieben, was in den Augen des VdZ ein völlig verfehlter Scheinweg der weiteren Selbstideologisierung** wäre, oder - was der VdZ als richtig ansähe - sich einer Vielfalt durch neue Gliederung und Selbstauffassung (als Reich mehrerer deutscher Staaten) zuwenden, der eine völlig andere Definition seiner Stellung im europäischen Gesamtraum entsprechen muß. Der wiederum von dort ausgehend seine globale Position endlich definieren muß um ALS Europa den übrigen Mächten der Welt auf Augenhöhe zu begegnen. Stattdessen wendet sich Europa in den letzten Jahren sogar verstärkt der weiteren inneren Zerfleischung zu, als welche man die Politik gegenüber Rußland sehen muß.
Auf jeden Fall muß Europa und müssen unsere Staaten, wenn sei überhaupt weiter bestehen bleiben wollen, sich in ihrem Selbstsein wieder finden. Und das geschieht durch Selbstbestimmtheit durch Grenzen, das geschieht durch Wahrnahme der Welt DES ANDEREN, des GEGENständlichen. Dann wird allenfalls auch der Lebenswille unserer Völker wieder erwachen, und dann wird sich das demographische Problem auch bewältigen lassen. Das ist die Lehre, die man aus Israels demographischer Entwicklung in einer Situation existentieller Bedrohtheit ziehen kann und muß.
Nachsatz: Ab 2017 will Israel beginnen, eines der größten Gasvorkommen des Raumes, im Mittelmeer, auszubeuten. Die Anlagen dafür sind kurz vor der Fertigstellung. Damit wird Israel 40 % seines Verbrauchs an fossilen Brennstoffen decken, das Land hat also auch in der Energie kurz vor einem kräftigen Schritt zur Selbstversorgung. Ob nicht das mit ein Grund ist, die hier bereits ausgebreitete These zu belegen, daß die strategischen Interessen der USA in Zusammenhang mit einem EU-befreiten Großbritannien (Gibraltar-Malta-Zypern bzw. Suez) keineswegs am Schwinden sind, sodaß ein Türkei-Putschversuch bei Gelingen (mit einer US-angelehnten, westoffenen Gülen-Regierung) US-Interessen nicht gerade entgegengelaufen wäre?
*Als Katastrophe muß die extrem niedrige Fertilität westlicher Frauen - die praktisch nirgendwo einer Stabilität der Bevölkerungszahl noch entspricht - deshalb gesehen werden, weil sie mit einer Verschiebung der Generationenparitäten einhergeht. Mit absoluten Zahlen hat diese demographische Anforderung also nur wenig oder gar nichts zu tun. Sie hat mit Stabilität eines Gemeinwesens zu tun. Verschieben sich die Generationen wie bei uns, verschiebt sich die Produktivität einer Gesellschaft, weil absehbar die nicht-mehr-produktiven Bevölkerungsanteile überhand nehmen. Einen Teil davon kann reine Produktivitätssteigerung zwar auffangen, aber nicht auf Dauer. Das heißt, daß sich in sämtlichen westlichen Gesellschaften die Lebensbedingungen in den nächsten Jahrzehnten radikal verändern werden. Stabilität und Wachstum aber (als Entfaltung und kultureller Aufbau gedacht, der das immer weitere Werden von Objekten bedeutet) ist das Hauptmerkmal einer Gesellschaft, die Lebenswillen hat.
**Der deutsche Nationalismus ist deshalb so unausgewogen und einfach nicht auf die Reihe zu kriegen, weil er auf die falsche "Nation" abzielt. Er zielt auf ein ideologisches Gebilde ab, das ein enorme Versuchung (weil riesige politische Macht am Kontinent) darstellt, aber gegen die Natur der einzelnen deutschen Völker gerichtet ist. Ja, im Selbstverrat am Eigensein sogar die Voraussetzung dafür findet, "Deutschland" zu sein. Dieses heutige Deutschland ist von seiner Erfindung 1871 her eine Aporie. Anders als durch die Reichsidee bzw. davon ausgehend läßt sich auch Europa nicht einigen.
*020826*