Teil 3) Als er zur Kirche zurückkehrte, fand er keine Kirche mehr
Während
er die linksliberale Landschaft als bar jeder Vernunft zu sehen begann,
die lediglich mit Gerüchten und Verleumdungen arbeitet, die auf leeren
und sinnlosen Begriffen (wie "homophob") aufbauen, die nur Stimmungen,
Gerüche, Vorurteile erzeugen sollen, aber keinerlei rationalen Wert
haben. Keineswegs baut diese Ideologie auf "Evidenz" auf, ja nicht
einmal auf Mehrheit, wie oft behauptet - es war die Meinung einer
Minderheit, die sich über die Mehrheit hinwegsetzen und diese bzw. deren
Weltanschauungen und Moralverstehen umdefinieren weil beherrschen
wollte. Dazu braucht es diese oben besprochene Ablehnung des Vaters.
Waters
war in der Folge widerfahren, daß er öffentlich und wiederholt mit
abwertenden Aussagen über ihn konfrontiert war, für die es keinerlei
Evidenz gab. Allmählich begriff er, wie gefährlich und skrupellos die
Vertreter dieser neuen Moral waren und vorzugehen bereit waren. Diese
Gefährlichkeit haben viele Katholiken bis heute nicht begriffen, und
auch in Irland vor der Volksabstimmung über "Ehe für alle" im Jahr 2014 nicht.
Man hat mit den Methoden nicht gerechnet, die angewendet wurden, um das
gewünschte Ergebnis zu erbringen. Niemand hat vor allem damit
gerechnet, wie professionell die Befürworter der "Ehe für alle" bereits
waren, wie organisiert sie vorgingen: Die hatten sich "im Krieg"
verstanden, und mit allen "Notstandsgesetzen" agiert, die im Krieg
angewendet werden, weil das Ziel unbedingt Sieg heißen muß, egal mit
welchen Mitteln. Während er und die Katholiken bzw. die Kirche mit
"intellektueller Auseinandersetzung" vorgingen, ging es dem Gegner
keineswegs um intellektuelle Redlichkeit und Vernunft, sondern um eine
unbedingte Änderung der Gesetze. Und die Kirche hat bis heute nicht
begriffen, daß sie sich in einem Krieg befindet, und kann damit nicht
umgehen.
Auch er war überrascht von dem, was ihm begegnete. Wie konzentriert und professionell vor allem die social media
eingesetzt wurden. Damit wurde auf Personen des öffentlichen Lebens,
Journalisten, Reporter, Kleriker ungeheurer Druck ausgeübt, die in der
Folge reihenweise in die Knie gingen. Sogar der Erzbischof von Dublin,
früher ein prononciert katholisch-traditioneller Mann, unterstützte
schließlich die "Ehe für alle", um dem medialen Sturm, der entfacht
wurde, zu entkommen. Wobei man ihm mit den gleichzeitig publik gemachten
Mißbrauchsskandalen geschickt desavouierte und die Hände band, so daß er
nur noch das Bild der Kirche in der Öffentlichkeit beschönigen wollte.
Waters
war zur Kirche zurückgekehrt, um nun zu erleben, daß es diese Kirche
"gar nicht mehr gab"! Sie war nicht mehr vorhanden! Er erlebt heute die
groteske Situation, daß er in seiner ganzen Kindheit und Jugend einer
Umgebung gegenüberstand, die konservativ war (und mit seinen heutigen
Ansichten übereinstimmen würde), er heute aber als Konservativer einer
links-liberalen Umgebung gegenübersteht, mit der er sich in
unvereinbarem Konflikt befindet, und wo ihn der Klerus bis auf wenige
Ausnahmen im Stich läßt, ja ihm sogar als Gegner gegenübersteht. So geht
es heute wohl vielen, auch dem VdZ übrigens.
Es
gibt keine Bischöfe mehr, die noch die Wahrheit verkünden, das ist das
bittere Fazit. Irland steht heute in der historisch einmaligen
Situation, einer Gruppe von Menschen - den Ungeborenen - alle Rechte
abzusprechen. Das haben nicht einmal die Nazis gewagt. Damit
widerspricht man sogar der irischen Verfassung. Wenn heute eine fremde
Armee das Land erobern und erklären würde, daß ab sofort diesen und
jenen Iren jedes Lebensrecht aberkannt würde, würde es allen sichtbar
und man würde sich dagegen auch mit Widerstand auflehnen. Aber mit den
neuen Abtreibungsgesetzen hat man so einen Krieg geführt und gewonnen,
ohne auch nur einen Schuß abzufeuern.
Maßgeblichen
Anteil an diesem Verlust des Begreifens von Wirklichkeit haben die
Medien. Die Waters als "korrupt" bezeichnet. Sie haben den Leuten
eingeredet, daß es eine "Zeitgemäßheit" von Moral gäbe, diese mit dem
Wesen des Menschen nichts zu tun hätte. Sondern mit der Evolution der
Menschheit generell. 2015 wurde die Ehe von den Medien als nicht mehr
zeitgemäß dargestellt, weil es angeblich keine substantielle
Geschlechtsidentität gibt. Also wurde die "Ehe für alle" eingeführt.
2018 war das Abtreibungsverbot den Medien folgend nicht mehr zeitgemäß.
Also wurde die Abtreibung freigegeben. Was wird 2022 sein? Die
Euthanasie, weil deren Verbot nicht mehr zeitgemäß ist? Es ist zu
erwarten.
Mit
diesen massiven Eingriffen in Grundrechte, die das erklärte Ziel von
Rechtsanwaltskanzleien auf der ganzen Welt sind, die sich der
LGBT-Agenda des "Transgenderismus" widmen, wird man den Eltern jedes
Recht nehmen, auf die Erziehung und Identitätsbildung ihrer Kinder
Einfluß zu nehmen und verantwortlich zu handeln. Irland
ist nur das erste Land in Europa. Ihm werden bald Norwegen und Dänemark
folgen. Das wird höchst professionell unter Ausnützung des bestehenden
Rechts vorangetrieben, da stehen hoch professionelle Anwaltskanzleien
dahinter, bezahlt von allen möglichen Seiten.
Morgen Teil 4) Die Beseitigung aller Torwächter
*061219*
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