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Samstag, 15. Februar 2020

Irland - Die Mutter über den Vater gestellt (3)

Teil 3) Als er zur Kirche zurückkehrte, fand er keine Kirche mehr



Während er die linksliberale Landschaft als bar jeder Vernunft zu sehen begann, die lediglich mit Gerüchten und Verleumdungen arbeitet, die auf leeren und sinnlosen Begriffen (wie "homophob") aufbauen, die nur Stimmungen, Gerüche, Vorurteile erzeugen sollen, aber keinerlei rationalen Wert haben. Keineswegs baut diese Ideologie auf "Evidenz" auf, ja nicht einmal auf Mehrheit, wie oft behauptet - es war die Meinung einer Minderheit, die sich über die Mehrheit hinwegsetzen und diese bzw. deren Weltanschauungen und Moralverstehen umdefinieren weil beherrschen wollte. Dazu braucht es diese oben besprochene Ablehnung des Vaters.

Waters war in der Folge widerfahren, daß er öffentlich und wiederholt mit abwertenden Aussagen über ihn konfrontiert war, für die es keinerlei Evidenz gab. Allmählich begriff er, wie gefährlich und skrupellos die Vertreter dieser neuen Moral waren und vorzugehen bereit waren. Diese Gefährlichkeit haben viele Katholiken bis heute nicht begriffen, und auch in Irland vor der Volksabstimmung über "Ehe für alle" im Jahr 2014 nicht. Man hat mit den Methoden nicht gerechnet, die angewendet wurden, um das gewünschte Ergebnis zu erbringen. Niemand hat vor allem damit gerechnet, wie professionell die Befürworter der "Ehe für alle" bereits waren, wie organisiert sie vorgingen: Die hatten sich "im Krieg" verstanden, und mit allen "Notstandsgesetzen" agiert, die im Krieg angewendet werden, weil das Ziel unbedingt Sieg heißen muß, egal mit welchen Mitteln. Während er und die Katholiken bzw. die Kirche mit "intellektueller Auseinandersetzung" vorgingen, ging es dem Gegner keineswegs um intellektuelle Redlichkeit und Vernunft, sondern um eine unbedingte Änderung der Gesetze. Und die Kirche hat bis heute nicht begriffen, daß sie sich in einem Krieg befindet, und kann damit nicht umgehen. 

Auch er war überrascht von dem, was ihm begegnete. Wie konzentriert und professionell vor allem die social media eingesetzt wurden. Damit wurde auf Personen des öffentlichen Lebens, Journalisten, Reporter, Kleriker ungeheurer Druck ausgeübt, die in der Folge reihenweise in die Knie gingen. Sogar der Erzbischof von Dublin, früher ein prononciert katholisch-traditioneller Mann, unterstützte schließlich die "Ehe für alle", um dem medialen Sturm, der entfacht wurde, zu entkommen. Wobei man ihm mit den gleichzeitig publik gemachten Mißbrauchsskandalen geschickt desavouierte und die Hände band, so daß er nur noch das Bild der Kirche in der Öffentlichkeit beschönigen wollte. 

Waters war zur Kirche zurückgekehrt, um nun zu erleben, daß es diese Kirche "gar nicht mehr gab"! Sie war nicht mehr vorhanden! Er erlebt heute die groteske Situation, daß er in seiner ganzen Kindheit und Jugend einer Umgebung gegenüberstand, die konservativ war (und mit seinen heutigen Ansichten übereinstimmen würde), er heute aber als Konservativer einer links-liberalen Umgebung gegenübersteht, mit der er sich in unvereinbarem Konflikt befindet, und wo ihn der Klerus bis auf wenige Ausnahmen im Stich läßt, ja ihm sogar als Gegner gegenübersteht. So geht es heute wohl vielen, auch dem VdZ übrigens. 

Es gibt keine Bischöfe mehr, die noch die Wahrheit verkünden, das ist das bittere Fazit. Irland steht heute in der historisch einmaligen Situation, einer Gruppe von Menschen - den Ungeborenen - alle Rechte abzusprechen. Das haben nicht einmal die Nazis gewagt. Damit widerspricht man sogar der irischen Verfassung. Wenn heute eine fremde Armee das Land erobern und erklären würde, daß ab sofort diesen und jenen Iren jedes Lebensrecht aberkannt würde, würde es allen sichtbar und man würde sich dagegen auch mit Widerstand auflehnen. Aber mit den neuen Abtreibungsgesetzen hat man so einen Krieg geführt und gewonnen, ohne auch nur einen Schuß abzufeuern. 

Maßgeblichen Anteil an diesem Verlust des Begreifens von Wirklichkeit haben die Medien. Die Waters als "korrupt" bezeichnet. Sie haben den Leuten eingeredet, daß es eine "Zeitgemäßheit" von Moral gäbe, diese mit dem Wesen des Menschen nichts zu tun hätte. Sondern mit der Evolution der Menschheit generell. 2015 wurde die Ehe von den Medien als nicht mehr zeitgemäß dargestellt, weil es angeblich keine substantielle Geschlechtsidentität gibt. Also wurde die "Ehe für alle" eingeführt. 2018 war das Abtreibungsverbot den Medien folgend nicht mehr zeitgemäß. Also wurde die Abtreibung freigegeben. Was wird 2022 sein? Die Euthanasie, weil deren Verbot nicht mehr zeitgemäß ist? Es ist zu erwarten. 

Mit diesen massiven Eingriffen in Grundrechte, die das erklärte Ziel von Rechtsanwaltskanzleien auf der ganzen Welt sind, die sich der LGBT-Agenda des "Transgenderismus" widmen, wird man den Eltern jedes Recht nehmen, auf die Erziehung und Identitätsbildung ihrer Kinder Einfluß zu nehmen und verantwortlich zu handeln. Irland ist nur das erste Land in Europa. Ihm werden bald Norwegen und Dänemark folgen. Das wird höchst professionell unter Ausnützung des bestehenden Rechts vorangetrieben, da stehen hoch professionelle Anwaltskanzleien dahinter, bezahlt von allen möglichen Seiten. 


Morgen Teil 4) Die Beseitigung aller Torwächter