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Sonntag, 2. Februar 2020

Warum fühlen sich aber die Schweden unter Schock? (2)

Teil 2)


Denn der Protestantismus* hat die natürlichen, gewachsenen, quasi "stummen", selbstverständlichen Strukturen, die der vormalige Katholizismus schuf, bereits so ausgewaschen, daß es nur einen Windhauch brauchte, um sie zu kippen. Warum das so ist? Weil der Protestantismus per se auf die Einheit der Menschen verzichtet, ja diese zu zerbrechen sogar sein Grundkonzept gewesen ist. Nur so entkamen seine Gründerväter wie Luther (samt Konsorten, vor allem aber: samt den Anhängern, die genau wie er eben diese "Befreiung" von der Wahrheit - die ein soziales "Konstrukt" ist, man könnte es so sehen! wenn auch kein willkürliches Konstrukt, sondern die Erfüllung der ontologischen Gegebenheiten des Menschen: als "Du" Gottes, das aber ohne Wir, ohne Volk, ohne Gemeinschaft gar nicht sein kann - suchten) der Verbindlichkeit, die fortan zum Hauptansatz des "neuen Glaubens" wurde: Dem Subjektivismus, der jeden Menschen in den unnatürlichen Zustand der Vereinzelung wirft.

Doch dem stehen nun noch "unprotestantisierte", natürlich geprägte Menschen gegenüber. Die als "unterentwickelt" (oder, mit dem Achselzucken des Bedauerns "haben keine Aufklärung durchgemacht") zu bezeichnen nur jenen gelingt, die den Charakter des Rationalismus (aus Aufklärung und nominalistischem Protestantismus) als Symptom des Niedergangs nicht begreifen. Die deshalb nicht begreifen, daß zu Schwedens (und Europas) "Entwicklung" zuzustimmen die Zustimmung zur Selbstverstümmelung wäre. Gegen die sich die Zuwanderer sogar mit Recht wehren. Weil sie noch begreifen, daß sie damit um ihr wesentliches Menschsein gebracht werden. Weil sie von sozialen Verbindlichkeitsgefügen nicht lassen wollen.

Weil solche sozialen Gefüge natürlich auch eine Form von Recht, Strafe und Ordnung brauchen und wollen, ja bedeuten, organisiert sich überall auch eine Form von obrigkeitlicher Gewalt. Und diese Form ist gewissermaßen "archaisch", und folgt jenem Recht, das der Stärkere formt. Also ist die Bewaffnung der Zuwanderer auf eine Weise fortgeschritten, die die nächste Eskalationsstufe bereits ahnen läßt. Schußwaffengebrauch, Schußwechsel, ja offene Bandenkriege sind schon an der Tagesordnung. Man muß das verstehen, denn hier ringt eine noch unorganisierte Anhäufung sozialer Gebilde um eine große Form von Gesellschaft.

Wie es zur Gründungszeit des Islam auch war, übrigens. Sie wird in einem Staat enden, das kann man mit Sicherheit schon jetzt sagen. Schon gar, weil diesem Staat gar niemand vertraut.** Und weil Schweden selbst sich nie durch Segregation abgegrenzt hat, heißt das: Ein neues Schweden, das nur den Besitzer wechselt.

Überall erlebt man eines, nicht nur in Schweden, in ganz Europa: Das Scheitern der Integration, wie sie sich Schreibtischhengste ausgedacht haben. Und die Bildung von Segregation als nächstem Schritt. Weil aber nie jemand den Schritt gewagt hat, diese Segregation in die Hand zu nehmen, wird und wurde sie zu einem Wettkampf dieser Parallelgesellschaften. Die sogar noch als "zu bekämpfen" dargestellt wird! Dabei ist sie unser unausweichliches Schicksal. Weil wir uns weigern (und das tun beileibe nicht nur die Medien), die Wirklichkeit zu erkennen, was uns alleine in die Lage versetzt hätte, sie zu gestalten.

In dem die skrupelloseren - und das sind die der perspektivlosen Zuwanderer, ob als Clans, ob als Gangs - die Oberhand gewinnen. Denn das schwedische (wie auch das unsrige) Polizeisystem war nie auf eine Verdunstung selbstverständlicher, nur durch (zuerst und nur dann relevant: religiös zu gründende) soziale Einheit mögliche Solidarität und Einheit eines Volkes.

Aber besteht Hoffnung, daß sich das ändert, daß Schweden die per Stampede entkommene Herde wieder in den Stall kriegt? Nein. Denn wenn man die Selbstkritik liest, die in Schweden geübt wird, dann liest man nur von "Fehlern in der Integrationspolitik", aber nie davon, daß diese Integration von Anfang an eine Illusion war, und mit keinen Mitteln der Welt herbeizuführen ist. 

Genau das ist der Grund, warum schwedische Verhältnisse auch bei uns kommen werden. Das kann gar nicht anders sein. Und es ist auch bereits weitreichend so. Daß wir diesbezüglich ein falsches Bild davon haben, wie weit wir in dieser Richtung bereits vorgerutscht sind, hängt vor allem damit zusammen, daß sich die Medien schon lange mit der Politik ins Bett gelegt haben und heftigst kopulieren. Wobei man nicht mehr sagen könnte, wer da wen fickt.***

Aber es hat auch damit zu tun, daß die indigenen, also die angestammten Schweden so "brav" leben, daß die Statistik, die übers Land gerechnet wird, im internationalen Vergleich scheinbar immer noch "gut, zumindest durchschnittlich aussieht". Aber sie erfaßt nicht, daß sich diese neuen sozialen Strukturen in extremer Unterschiedlichkeit bei einem Umbrechen auf regionale Räume bereits deutlich ablesen lassen. Ja, am Land wird in Schweden immer noch wenig, ja weniger denn je gemordet. 

Doch dorthin will gar kein Zuwanderer. In den Städten sieht die Sache schon völlig anders aus. Dort sind die Mordraten dreimal so hoch, dort betragen die Verbrechensraten speziell bei Delikten bei Gewalt und gegen Eigentumsrechte ein Vielfaches vom Rest des Landes. Geht man nach Stadtbezirken, wird das Bild noch drastischer.



*Die Rede ist vom Protestantismus als menschliche Idee und Ideologie. Er ist von der praktischen Realität zu unterscheiden. Die Idee steht in einem Spannungsverhältnis zum Dasein bzw. in der Existenz. Die dort, wo sie vom natürlichen Wesen des Menschen abweicht, wo sie also nicht katholisch ist, irrt, und in seinen Urteilen gegen die göttliche Vorsehung steht und damit in die Irre führt.

**Und das, bitteschön, ist doch keine Eigenschaft, die nur die Migranten haben! Das ist bereits allgemeines Daseinsgefühl, wie erst jüngst eine Allensbach-Studie ergab. Diesmal waren aber nicht die Schweden, diesmal waren WIR geschockt ... Wir? Naja, sagen wir so.

***Der Leser möge dieses ordinäre Wort, diesen Ausflug in die Gossensprache verzeihen. Aber er entspricht leider der Wirklichkeit: Die ist ordinär, und keineswegs so nobel, weil die Ideen, die hinter dem heutigen Meinen und Welt-auffassen stehen, einfach ordinär sind.