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Mittwoch, 12. Februar 2020

Schwindler und fanatische Gläubige bedingen sich

Schwindler gegen fanatische Gläubige im Klima Report der Lancet Kommission

Es ist wissenschaftlich unmöglich (wobei ich höhere, wunderbare Intervention offenlasse) das Weltklima dazu zu bringen, aufzuhören, sich zu wandeln. Es hat sich immer verändert. Es wird sich immer ändern. Jedes Kind, egal wo es geboren wird und egal wann, wird unter den Schlingen und Tücken eines sich wandelnden Klimas leiden.

Das wird immer so sein. Zu behaupten, daß das auch anders sein könnte, heißt zu lügen (wie die Schwindler) oder es zu wünschen (wie die fanatischen, wahren Gläubigen). Solche Behauptungen lassen sogar Zweifel aufsteigen, ob diese Wissenschaftler jemals auch nur ein Geschichtswerk gelesen haben. Denn dann wüßten sie um die unzählbaren und endlosen Geschichten von Menschen, die vom Wetter betroffen oder beeinträchtigt worden sind. So daß man sich die Frage stellt wie diese falsch- oder unbelesenen Leute auf die Idee kommen konnten, daß "Klimawandel" etwas sei, das erst vor fünfzig Jahren angefangen habe, und daß er irgendwie auch gestoppt werden könne. So etwas zu denken, kann man nur als Ergebnis bösartiger Ignoranz bezeichnen.

Denn kümmern sich Schwindler gar nicht darum, was das gegenwärtige Klima tut. Sie werden auch dann noch sagen, daß es schlecht steht, wenn alles bestens ist. Wahrhafte, fanatische Gläubige werden (als jene leicht erregbaren Naturen, die sie nun einmal sind) ohnehin immer und dankbar jede Lüge nachbeten, die ihnen Schwindler erzählen. Lügen wie "Hurricane nehmen an Zahl und Größe zu!"

Sie können einem Schwindler Statistiken zeigen, die seine Lüge entlarven. (Deutsche Übersetzung hier.) Aber was wird er tun? Er wird lächeln. Und dann sagen: "Hurricane nehmen an Zahl und Größe zu!"

Zeigen Sie anschließend dieselbe Statistik einem wahren Gläubigen. Er wird sie glauben, und das ist im übrigen gar nicht anders als beim Schwindler.  Aber er wird anders reagieren. Wie? Zuerst einmal wird er Sie überraschen, denn was wird er sagen? "Hurricane nehmen an Zahl und Größe zu!" Er sagt das aber nicht, weil es jetzt wahr ist - wahre Gläubige sind keine Lügner - sondern weil er WILL, daß es wahr ist. Es MUSZ wahr sein. Sein wahrer Glaube garantiert das. 

Was erklärt, warum mit Fakten zu argumentieren, "Evidenzen" und alles das vorzulegen, in dieser ganzen Debatte so wenig Positives bewirkt. Schon gar nicht sollten Sie also glauben, daß Sie mit Argumenten Ansichten verändern können. Etwa indem Sie mit handfesten Daten die herbeiphantasierten Behauptungen einer rotznäsigen "Wie könnt ihr es wagen!"-Schwedengöre widerlegen.

Aber was ist dann sonst die beste Strategie, oder gar die besten Strategien, wenn sich nichts ändern läßt? Soll man nicht etwa die Schwindler herausfordern? Oder versuchen, die Gefühle der wahren Gläubigen anzusprechen?

Auch das bringt alles nichts. Einen wahren Gläubigen kümmert es herzlich wenig, wenn man ihn ignorant nennt. Er legt wenig Wert auf Sternchen im Klassenbuch und tolle Ehrentitel, selbst wenn er manchmal tatsächlich solche haben sollte. Er KENNT die Wahrheit. Wirf ihm egal welchen Namen an den Kopf, es nützt nichts. Es wird in jedem Fall seinen Glauben nur bestärken. Vor allem wird es ihm bestätigen, daß Sie ihn nicht so "hassen" würden, wenn seine Wahrheit nicht so wahr wäre!

Schwindler schätzen es freilich nicht, wenn man sie widerlegt, ihre Ignoranz aufdeckt, oder sie Lügner nennt. Das bringt allerhöchstens ein bißchen, wenn diese Beschuldigungen von ganz kompetenten Autoritäten stammen. Also nicht von Leuten wie Ihnen oder mich, werter Leser: Es würde nicht einmal etwas bringen, wenn das von Tom Steyer käme, von diesem sonderbaren demokratischen Fondsmanager mit seinem einträglichen Klima-Bachelor und riesigen Appetit auf den Präsidentensessel. Wir alle werden (derzeit) den Schwindler nicht erschüttern. Dazu müßte schon - einmal angenommen - ein Mann der Kategorie eines Donald Trump diese Knöpfe drücken. Dann wird sich etwas bewegen. Wenn auch nicht viel.

Das grundsätzliche Problem ist, daß Schwindler nicht offen auftreten. Sie denken hoch effektiv, und zielen vielmehr von Haus aus auf wahre Gläubige ab. Denn das ist auch wirklich eine riesige, lohnende Zielgruppe. Ein Schwindler, den irgendein Politiker bloßstellt, wird dieser Gruppe gegenüber sofort für sich beanspruchen, Opfer einer hinterhältigen Attacke geworden zu sein, und jeder wahre Gläubige wird es ihm abkaufen. Wenn ein angesehener Wissenschaftler dasselbe tut, ihn bloßstellt, sitzt der Stachel zwar ein wenig tiefer. Selbst wenn es sich um einen ehrlichen, bestens beleumundeten Mann der Forschung handelt, wird der Schwindler, unterstützt von einer unbesiegbaren Armee von wahren Gläubigen, ganz sicher einen Weg finden, den Wissenschaftler ins schiefe Licht zu rücken. Indem er ihm nicht zuletzt vorwirft, Geld zu nehmen. Eine Anschuldigung von der man sicher sein kann, daß sie jeden Schwindler bis in die Haarwurzeln so intensiv erröten lassen würde, daß seine Venen platzen. Denn kein Gedanke ist ihm ferner.

Sie sehen, das Problem ist tatsächlich kaum zu lösen. Schwindler ebben und fluten, in direkter Proportion zur Evidenz, in der wir feststellen könnten, daß es um das Wetter eigentlich gar nicht so übel bestellt ist. Weil sie nämlich die reichen Erträge und die wachsenden Möglichkeiten für schmutzige Geschäfte sehen, darum geht es in Wahrheit. Wahre Gläubige sind in diesem Spiel sowieso dazu geboren, den Reden der Schwindler aufmerksam zuzuhören. Immerhin gibt es gewisse Überschneidungen bei den beiden Gruppen.*

Naja, lassen wir das. Und fragen uns stattdessen, wie es denn nun mit dem eigentlichen Report aussieht? Bestätigt er das Gesagte? Können wir bei ihm dann folgerichtig unterscheiden, welche seiner Teile von Schwindlern, und welche von wahren Gläubigen geschrieben worden sind? 

Hören wir aber einmal nur dieser schamlosen Kuppelei zu, die sich gleich zu Anfang des Lancet Report darbietet:
Ein heute geborenes Kind wird eine Welt erleben, die im Durchschnitt mehr als vier Grad wärmer ist als die des vorindustriellen Zeitalters. Mit dem Faktor Klimawandel, der die Gesundheit von der Kindheit über die Zeit als Erwachsener bis zum hohen Alter. Weltweit aber sind Kinder unter jenen, die vom Klimawandel am stärksten betroffen sein werden.
Wer hat das geschrieben: "Von der Kindheit über die Zeit als Erwachsener bis zum hohen Alter" - ein Schwindler oder ein wahrer Gläubiger? Der Versuch, hohe Literatur zu produzieren, würde ja schon einmal einen wahren Gläubigen vermuten lassen, aber sicher kann man noch nicht sein. Solange man nicht die absolute Lächerlichkeit der Aussage hernimmt (denn ja, Sie haben richtig gelesen, sie ist total lächerlich!). Denn nun wird die Sache eindeutig. Die Passage stammt von Anfang bis zum Schluß von wahren Gläubigen. 

Dieses "und was ist mit den Kindern!" im letzten Satz schaut allerdings aus wie eine scharfe Diagnose, darum waren da Zweifel da. Und von diesen stammt sie wohl auch wirklich. Denn das ist der Lernstoff in der Schule der Schwindler, wie er dort immer noch gleich zu Beginn der ersten Klasse unterrichtet wird. 

Führen wir uns nun das nächste Absätzlein zu Gemüte. Gleich folgend lesen wir nämlich die folgenden Sätze:
Folgt man den Trends in den globalen Erntemengen für alle maßgeblichen Erntefrüchte seit 1960, erkennt man die Bedrohung für Nahrungsmittelproduktion und Lebensmittelversorgung durch den Klimawandel. Wobei oft vor allem Kinder am schwersten von den möglichen dauerhaften Auswirkungen von Unterernährung betroffen sind ...
Diese Passage halte ich für gemischter Herkunft. Vor dem Punkt stammt es nämlich von Schwindlern, nach dem Punkt aber von den wahren Gläubigen. Dieses Beispiel eignet sich sogar sehr gut, Art und Weise eines bestimmten Betrugs nachzuweisen. Denn eigentlich liefert die Aussage sogar schon ihr Gegenargument. Denn die Nahrungsmittelernten weltweit sind seit den 1960ern GESTIEGEN, und steigen noch. Dennoch wird hier das Gegenteil behauptet. Wie ist das möglich? 

Tja, Herrschaften, durch einen eleganten Trick. Denn es wird ja gar nicht behauptet, daß sich die Aussage auf momentane Ernten bezieht. Vielmehr bezieht sie sich auf mögliche, präziser: Auf mögliche zukünftige Ernten! Genauso funktioniert Schwindelei, man muß das fast bewundern: Wir wissen also, wer es geschrieben hat ... die Schwindler. Denn wahre Gläubige sprechen eher selten auf diese oder ähnliche Weise. Die sind sowieso sicher, daß Lebensmittelknappheit eintreten wird, oder daß es sie längst gibt.

In dieser Art geht es in dem Report weiter, viele viele viele Seiten lang. Damit wird außerdem gewährleistet, daß das Zeug niemand vollständig liest. Schon deshalb sollte sich der Leser aber ermuntert fühlen, sich den Spaß anzutun, und alles einmal durcharbeiten. Gehen Sie ihn durch, und finden Sie Beispiele, die sicher von Schwindlern stammen. Dann gehen Sie her und suchen Sie Beispiele, von denen Sie mit derselben Sicherheit sagen können zu meinen, daß er aus der Feder von wahren Gläubigen stammt.

Daß das gesamte Ding ein einziger Schwindel ist, ist zwar schon alleine durch die Überschrift hinlänglich belegt. Ich wollte Sie, geneigter Leser, aber dazu ermuntern herauszufinden, WARUM wir davon so überzeugt sein können. Und gebe dazu nur einen Hinweis, wo die Lösung liegen könnte: Begeistertes, hingebungsvolles Engagement ...





*Anmerkung des VdZ: Die einen brauchen existentiell die anderen. Man kann meist nicht einmal sagen, wer wen benützt. Ähnlich, wie Hörige das Gegenteil von Gehorsamen sind, sind wahre, fanatische Gläubige keineswegs das Gegenteil von jenen Schwindlern, denen sie angeblich auf den Leim gehen.