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Samstag, 22. Februar 2020

Rettung aus der Identitätskrise (2)

Teil 2) Jerusalem oder Athen?



Wenn nun also alle gegen alle kämpfen weil ihre Identität suchen und bewahren müssen, besteht keine Gefahr, daß sich das Interesse gegen den Kapitalismus richtet. Das ist der direkte Zusammenhang zwischen Wucher (Kapitalismus) und sexueller Befreiung bzw. Genderismus. Die allesamt aufspalten und von den wirklichen Ursachen der konkreten Lebensverhältnisse ablenken. Mittlerweile ist weltweit zu beobachten, daß über diese Identitätsfragen die bestehenden politischen Ordnungen und Organisationen überwältigt werden sollen.
Die "neue Moral" hat den Charakter eines Staatsstreiches! Alle diese Identitätsgruppen sind mittlerweile in der Position politisch, moralisch und gesellschaftlich privilegierter Gruppen - sie sind in der Position von Auserwählten. Und immer noch und in immer rascherem Tempo werden neue Gruppen von Auserwählten und Privilegierten geschaffen weil spezifiziert. Ja, es ist eine Generalklausel für alle geworden, speziell für die (in ihrer Identität naturgemäß suchenden) Jungen, sich keiner Ordnung zu fügen, sondern diese aufzufordern, vor ihrer "eigenen" Identität zurückzuweichen und Spezialwünschen nachzugeben: Die Welt soll sich allen diesen Identitäten gegenüber anpassen, und wer sich nicht fügt (und das ist immer die Mehrheit), soll gezwungen werden.
Das vielleicht Schockierendste, meint Atzmon, ist, daß in den letzten Jahrzehnten sogar weite Teile der Konservativen begonnen haben, sich biologisch zu definieren. Die universalen Identitäten - Christen, Getaufte, meinetwegen auch Amerikaner (etc.), aber auch als Mann oder Frau - wurden aufgelöst, um sich auf kleine Teilidentitäten zurückzuziehen. Alle diese Gruppen sind damit zu Untergruppen der identitären Linken geworden. Damit sind sie jeweils politisch marginalisiert und machtlos, aber umso abhängiger von der Linken als Ganzen. Plötzlich spielt die Kategorie "Weiß" eine Rolle, eine Falle, denn damit ist man direkt als "rassistisch" identifiziert. Zumal es gar kein konkretes Merkmal gibt, das "weiß" wäre. Und schon gar nicht wäre das eine Identität. Eine Identität "weiß" läßt sich durch nichts konkret bestimmen. Identität aber gibt es nur konkret, und sie muß sich auf Einheit und Gemeinschaft beziehen - wieder: Ganz konkret, im Lebensvollzug.

Der entscheidende Fehler dabei ist nicht zu unterscheiden zwischen dem, "was man ist", und dem, was man "behauptet zu sein". Atzmon nimmt als Beispiel sein Musikerdasein: Er IST ein Saxophonist, und jede Identitätsbestimmung geht auf dieses konkrete Tun zurück. Er muß sich in nichts behaupten, und wie immer er den Mitmenschen begegnet, ist er Saxophonist, wie immer Einzeleinschätzungen auch abweichen mögen. Als behauptete Identität, die in bestimmten Merkmalen festgelegt ist, gibt es das aber nicht. Dem wirklichen "etwas sein" (Identität) bleibt immer sein Bild offen! Es entsteht nur in der Hingabe, und kann sprachlich nur posthoc festgestellt werden. Die Art, wie Identitätsfragen heute aber geklärt werden, ist, daß Identität und Identitätsmerkmale VOR allem Sein vorausgehen. Und der ganze Streit geht um diese Behauptungen.
Das trifft auch für Juden zu. Orthodoxe Juden "identifizieren" sich niemals "als Juden", sondern "sie sind Juden". Sie praktizieren es, zelebrieren das, was man als Bild dann "Jude sein" nennen kann. Tun sie das nicht, sind sie auch keine Juden. Identität in der Art zu behaupten, wie es heute geschieht, heißt sogar, eine transzendente Barriere zwischen wahrer, wirklicher Identität und behaupteter Identität zu schaffen.
Wir begegnen heute einer Form von behaupteter Identität, wo niemand die Inhalte der Behauptung aber lebt. Die Identitätspolitik bietet den Menschen eine Identität als "Authentizität" an, die sie in Wirklichkeit von jeder Authentizität abhält. Das ist eine Form von Identitätsdiebstahl.  

Genau das ist aber mit dem social engineering der letzten Jahrzehnte passiert. Man hat den Menschen ihre wahre Identität (als Gruppe, als Gemeinschaft) genommen, sie zersplittert, und ihnen dafür neue Identitäten angeboten, die aber das Leben nicht füllen und den Einzelnen nicht tragen. Die ständig behauptet werden müssen, weil ihnen die Basis im konkreten Leben fehlt.
Damit ist die gesamte Rechte bzw. Konservative in die Gefahr geschlittert, jede Identität zu verlieren, weil sie keine wirkliche Einheit herstellen kann. Wie im Konflikt zwischen Athen und Jerusalem ist sie an derselben Hürde wie die Linke gescheitert, nicht mehr zu zeigen, zu lehren, WIE man denkt, sondern WAS man denkt. Und das ist ein tyrannisches Konzept.
Damit schließt sich auch dieser Bogen, denn das, WAS zu denken sei, beruft sich auf ... Auserwähltheit, Überlegenheit, Besonderheit. Wie bei den Juden auf direkte göttliche Offenbarung, die es nicht zu hinterfragen gilt. Das ist der direkte Weg in die Tyrannei, und wir erleben es ja heute auch. 

Das Problem, an dem wir heute von allen Seiten leiden ist, daß wir aufgehört haben, auf die Sprache zu hören. In der alle Logik, aber alle Sprach- und Denkvoraussetzung enthalten wäre. Stattdessen hat sich von den Eliten ausgehend eine Art "Sprachsophisterei" breitgemacht, als Täuschung ÜBER die Sprache MIT Sprache. (Der Hinweis auf Schizoidität sei dem VdZ an dieser Stelle gestattet, denn das ist es genau.) 

Historisch ist es bei den Juden als Korrumpierung des Rabbinertums durch die Reichen festmachbar. Es war das Geld, das die Lehre zu bestimmen begonnen hat. So wurde Sprache als Denken zum nützlichen Werkzeug, aber nicht mehr zum Weg zur Wahrheit. Und so haben sie die gesamte westliche, abendländische Philosophie umgewandelt.

Dahinter stand ein vor allem im 19. Jahrhundert immer klarer hervortretendes eugenisches Projekt, in dem die jüdische Elite sich ganz bewußt der Stärkung des "jüdischen Volkes" widmete. Denn es war (beginnend mit Napoleon!) das 19. Jahrhundert, in dem sie überall emanzipiert wurden. Dem Westen war diese Interessengesteuertheit nicht mehr klar, er hat das Wissen darum verloren. Das hat ihn aber verwundbar und anfällig gemacht. Er ist den jüdischen Eliten auf den Leim gegangen, meint Gilad Atzmon.  

Ausgehend von den Universitäten, haben Juden ab dem 19. Jahrhundert leichtes Spiel gehabt, über die Erziehungssysteme in die Kultur hineinzuwirken. Und Juden wurden auch extrem einflußreich, in der Wissenschaft, in der Kunst, in der Musik, überall. Und überall war es begleitet bzw. getragen vom Verlust des "Tuns der Juden" - sie hörten auf, Juden zu SEIN. Stattdessen begann die behauptete Identität, wie oben dargestellt. Es war der Höhepunkt einer jahrhundertelangen Entwicklung, in der sich die jüdischen Eliten in Europa zu einer einzigartigen Klasse entwickelt haben. Das sich so zum eugenischen Projekt formte.

In einem engen Netzwerk verbunden, haben diese jüdischen Gruppen nicht nur die Bankenlandschaft bestimmt, sondern auch die Universitäten. Und damit sind wir heute konfrontiert. Harvard etwa, ist unbestritten mittlerweile eine "jüdische Universität". Damit ist auch klar, wie es geschehen hat können, daß die Universitätslandschaft der political correctness zufiel, die gleichzeitig der Garant dafür ist, daß die intellektuelle Basis der Universität zersetzt wird. Der Beitrag amerikanischer Universitäten zu Wissenschaft und Philosophie wird immer irrelevanter. Warum? Weil mit der Übernahme durch Juden die Denkweise "jerusalemisiert" wurde. Es geht nicht mehr darum, WIE man denkt, sondern WAS man denkt.