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Donnerstag, 27. Februar 2020

Kurz und bündig

Au ja, mehr davon, nicht wahr? Mitnichten und -neffen. Solche Zitate zeigen nur eines: Daß deren Urheber von dem, das er angeblich in größerer Reinheit erstrahlen läßt, keine Ahnung hat. Und damit auch die, die sie bringen. Ja, solche Zitate werden sogar zur Lüge, weil sie (schwache) Selbstrechtfertigung der eigenen Gegenwehr, Gleichgültigkeit und Trägheit gegenüber der Wahrheit und Gott sind. 

Gerade weil sie sich eines wahren Kerns bedienen, der aber hierher transponiert als Brille für ganz andere Wahrheiten mißbraucht wird, und in einem Aufwasch das Wahre (Paulus) verdammt, indem es dieses mit anderem Wahren (Luther war tatsächlich - auch - ein Vertrüber) verkettet und mitzieht. Und damit dem Verkehrten den Mantel des Wahren umhängt.

"Ob sein Name Paulus sei oder Luther oder Calvin – ich fühle, wie durch ihn hindurch die ganze Wahrheit Gottes sich trübt."
André Gide (Autobiografisches, Bd. 2, Tagebuch 1903-1922, S. 265)

Merke: Nicht jedes Zitat zeigt Bildung. Die meisten Zitationen sind sogar überhaupt nur dem Zweck untergeordnet, Gebildetheit (des Urteils) vorzutäuschen. Oder, wie Zweig (oder war es jemand anderer?) über den George-Kreis einmal schrieb: Er sei überrascht gewesen, auf der einen Seite so scharfe Kirchen- und Glaubenskritik zu finden, und auf der anderen Seite festzustellen, daß das Wissen dieser Leute über deren Lehre und Wesen nicht einmal das eines Konfirmanden erreichte.