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Dienstag, 26. Januar 2010

Der Fisch

Warum der Fisch als Symbol für Christus verwendet wurde?

Nein, nicht aufgrund des "ICHTHYS" - Fisch - der Griechen. Wer hätte das verstanden, meint Josef Seifert?

Verstanden aber hat jeder ... den Fisch als Symbol für Reinheit: denn der Fisch galt im gesamten Altertum als eingeschlechtlich, und deshalb aus der Urzeugung stammend. Damit war er: jungfräulich.

[Ein ähnliches Motiv, wie man bei der Tatsache als Grundlage annehmen kann, daß Pflanzen immer eher weiblich gesehen wurden und werden (fehlende Penetration bzw. Eingeschlechtlichkeit), Tiere (wie vor allem im Totemismus - Dinge beziehungsweise Lebewesen als Träger bestimmter (göttlicher Hypostasen, über Empathie im Kult ablösbarer im Sinne von: teilhabbarer) Eigenschaften - der Jägergesellschaften ablesbar) eher männlich.]

Das war allgemein verständlich. Noch dazu, wo (nachgewiesen von Isidor Scheftelowitz) schon bei den Juden der Fisch Symbol für den erwarteten Messias war!

Fischamulette sind, aus der alten Mythologie her, bis zum heutigen Tag Erlösungszeichen in China und Japan. Und er war es (neben vielen anderen Mythologien) in Indien (Vishnu) und vor allem in Südamerika, wo er badende Jungfrauen schwängern konnte ... und sei es, daß er zu diesem Zweck gegessen wurde. Wiewohl es in vielen Kulturen (Briten!) einem Sakrileg, zumindest einer lebensfeindlichen Banalisierung gleichkam, Fisch (oder bestimmte Fische) zu essen.

Das gab es nur woanders, und zu anderen Zeiten? Weit gefehlt - die Indizien reichen bis zum heutigen Tag: Wer kennte nicht den "Backfisch" - als Bezeichnung für jungfräuliche (junge) Mädchen? Wer nicht den "Frosch" (ein Begriff, der zum Beispiel im Tschechischen dafür verwendet wird)?

Die Reduktion zum Fruchtbarkeitssymbol ist, so Seifert, längst eine (historische) Degeneration.




*260110*