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Sonntag, 24. Januar 2010

Gott unterbreitet

Ein erschütternd schöner Gedanke - er stand hinter Menschenopferriten (aber auch, wo, manchmal später, anstatt Menschen Tiere, oder immer schon Tiere geopfert wurden) verschiedenster Völker:

Der Sterbende nimmt Botschaften, mit denen er (manchmal auch durch Quälen) beladen wird, ins Jenseits mit, um sie dem Gotte unter die Augen zu bringen.

Noch mehr aber schließt dieser Gedanke an den hier vor einigen Tagen entwickelten Gedanken der Stellvertreterschaft (eines sich selbst Opfernden) an.

Als von dieser Grundaufgabe - dem Opfertod des Heilsbringers - abgelöste, oft an Schrecklichkeit (man denke an die Frauenopfer der Briten und Gallier, von denen die Römer berichten, wo - nur die schönsten - Frauen langsamst zu Tode gefoltert wurden, ehe ihnen, noch lebend, ein Pfahl in den Leib gerammt wurde) dann kaum noch zu überbietende Vegetations- und Fruchtbarkeitsriten, treten solche Oper erst später auf.

Ohne jeden Hintergedanken, nur der Vollständigkeit halber sei es erwähnt: Menschenopfer treten religionshistorisch belegbar und religionsanalytisch verständlich ausnahmslos in Verbindung mit mutterrechtlich geregelten Gesellschaften auf! Sie sind also eindeutig KEINE Erscheinung des Patriarchats! Nur im Mutterrecht hat sich der diesen (bzw. den Menschenopfer-)Riten grundliegende Gedanke der Auferstehung ausgebildet.




*240110*