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Montag, 4. Januar 2010

Von gezielter Fehlinformation (Forts.)

Der unten zugängig gemachte Filmbericht fand sich im ZDF: Die Informationsgesellschaft zerbricht an der Unglaubwürdigkeit weil Zweckgebundenheit der Information, und es bleibt anzuraten, jene Abstrakta zu suchen, die einer geläuterten "sens ratio" entspringen. Man muß ja nicht so übers Ziel schießen, wie der Bericht es zuweilen tut, denn nicht immer ist die Verwendbarkeit (und Verwendung) einer Prognose auch Ausweis ihrer Irrelevanz.

Und so manche der hinterfragten Prognosen (und der ZDF läßt so gut wie keine der vergangenen Weltuntergangsszenarien und Metamoralismen, aus) sind ja tatsächlich eingetroffen (Demographie; Rentenlast) - doch das untersucht der Bericht nicht, der nur hinterfragt, nicht argumentiert. Andere waren regelrecht falsch, wie die Prognose des Waldsterbens, wofür aber immerhin eine halbe Milliarde Deutsche Mark an Forschungsgeldern freigemacht wurde. Er zeigt nur die Verquickung von Prognose, Statistik, "Information" und politischem und wirtschaftlichem Interesse. Auch wenn die Medienlandschaft tatsächlich und immer offensichtlicher wie freimütiger zu einem bloßen Forum von Interessen verkommen ist. Dennoch tut die Hinterfragung im Interesse gebotener Wachheit, aber auch notwendiger Vorsicht vor Verhärtung, gut. (ca. 4 x 10 min.)

Der Bericht stellt schließlich die Frage, warum wir so prognoseabhängig geworden sind. Das regt an, mit den Römern, mit der Antike zu vergleichen, die nichts tun wollten, was nicht dem Willen der Götter entsprach, denn die eigentlich Handelnden waren in ihren Augen die Götter. Weshalb die Vorhersage zentrales Element ihrer Religion war. Es ist klar, daß eine Zeit, die wirklichkeitssteril und damit gottfern in ihrem Urteilen, in ihrem Entscheiden entgegen allen ihren Beteuerungen (häufigstes Symptom des Gegenteils) unfähig zur Sachlichkeit geworden ist, die Grundlage der Ethik, deren Sachlichkeit nämlich längst nicht mehr Wirklichkeitstreue besagt, in der der Einzelne herausgerissen aus seiner hierarchischen Einordnung ist, andere Formen der Bewertung und Führung, der Offenbarung von Gottes Willen braucht.

1. Teil


2. Teil


3. Teil


4. Teil

 




*040110*