Meinen Sie, es wäre verrückt, was der KURIER oder News.de da schreibt? Daß ein deutsches Ehepaar, samt ihren fünf Kindern (Bild), um politisches Asyl in den USA angesucht hat - und dieser Antrag nun auch angenommen wurde? Schauen Sie auf das Bild: sehen so Verrückte aus?
Asyl? Verfolgt, in Deutschland?
Sie würden ihres Glaubens willen verfolgt, argumentierten die Deutschen. Denn zum Beispiel würde der Lehrplan verpflichtend und zunehmend Dinge vorschreiben, die mit ihrer christlichen Haltung nicht übereinstimmten.
Soll ich dem geneigten Leser ein Geheimnis verraten? Selten habe ich die USA so geschätzt wie in diesem Augenblick, wo mir deren wirkliche Liberalität (wo nichts ist, muß natürlich auch nichts geschützt werden, außer daß nichts alles Bestimmende werden darf - Liberalismus ist immer eine Erscheinung des Zerfalls) so bewußt wurde. Und diese Nachricht regt gleichermaßen dazu an, Freikirchen positiver einzuschätzen, als man sonst tun sollte. Immerhin haben die noch "einen Arsch in der Hose." Und schon gar nicht ist so etwas verrückt. Eher: naheliegend. Denn es fragt sich, ob man nicht, um zu diesem praktischen Schluß zu kommen - angesichts des Zustands der Schulen (und der Pädagogik generell) hierzulande - noch auf eine Art normal sein muß, die jene Natur bedeutet, auf der Gnade überhaupt erst aufsetzen kann.
Wo wäre aber eine solche Natürlichkeit hierzulande noch zu finden? Da hat die deutsche Familie also die Unbestimmtheit des Nichts gesucht ... fand das besser, als die Diktatur des Falschen. Das klassische Auswanderungsmotiv für die USA, Kanada, Australien übrigens: es waren fast immer Systemflüchtlinge, die nicht "etwas", sondern "das bisherige nicht mehr" wählten, weil es unerträglich wurde.
Nachtrag vom 28. Januar 2010: Das Gesetz, das Hausunterricht im Grunde verbieten soll, stammt ... von den Nationalsozialisten, wohl nicht zufällig. Während das Recht auf Bildung in den USA dahingehend völlig frei ist, woher diese Bildung stammt.
Die Bemerkung hinsichtlich "Natürlichkeit" erhält nun sogar neue Nahrung - Vater Romeike ist, wie man lesen kann, Pianist. Wer als ein Künstler also sollte diese Natürlichkeit per Geburt zum Auftrag erhalten? Er sah, wie man ebenfalls erfuhr, sich zu diesem Schritt deshalb gezwungen, weil das Jugendamt 2007 nach jahrelangem Streit um das Recht auf Heimschulung (das in Österreich übrigens noch liberaler ist, wobei hier im Gegensatz zu Deutschland sogar das Recht auf freie Schulwahl garantiert ist - immerhin) mit dem Entzug der Erziehungsberechtigung drohte.
Ein ungewöhnlicher Asylantrag wurde in den USA positiv angenommen. Ein deutsches Paar, das mit seinen Kindern wegen der allgemeinen Schulpflicht in Deutschland in die USA geflohen ist, hat politisches Asyl erhalten. Die Entscheidung eines Einwanderungsrichters wurde am Dienstag in Memphis bekanntgegeben. Damit können Uwe und Hannelore Romeike und ihre fünf Kinder in Tennessee bleiben, wo sie seit 2008 leben.
Sie unterrichten ihre Kinder zu Hause. Die Romeikes, die sich als evangelikale Christen verstehen, vertreten die Ansicht, daß das deutsche Curriculum gegen christliche Werte verstößt. Ihren Asylantrag begründen sie damit, dass sie wegen ihres christlichen Glaubens verfolgt würden.
Und News.de schreibt noch:
Die Familie wurde in ihrem Asylverfahren von der Organisation Home School Defense Association unterstützt, die sich für das Recht auf Heimunterricht stark macht. Deren Vorsitzender Mike Donelly erklärte, man hoffe, daß das Urteil nun die öffentliche Meinung in Deutschland beeinflusse. Das sei auch ein Teil der Gründe dafür gewesen, der deutschen Familie Rechtsbeistand anzubieten.
Sie würden ihres Glaubens willen verfolgt, argumentierten die Deutschen. Denn zum Beispiel würde der Lehrplan verpflichtend und zunehmend Dinge vorschreiben, die mit ihrer christlichen Haltung nicht übereinstimmten.
Soll ich dem geneigten Leser ein Geheimnis verraten? Selten habe ich die USA so geschätzt wie in diesem Augenblick, wo mir deren wirkliche Liberalität (wo nichts ist, muß natürlich auch nichts geschützt werden, außer daß nichts alles Bestimmende werden darf - Liberalismus ist immer eine Erscheinung des Zerfalls) so bewußt wurde. Und diese Nachricht regt gleichermaßen dazu an, Freikirchen positiver einzuschätzen, als man sonst tun sollte. Immerhin haben die noch "einen Arsch in der Hose." Und schon gar nicht ist so etwas verrückt. Eher: naheliegend. Denn es fragt sich, ob man nicht, um zu diesem praktischen Schluß zu kommen - angesichts des Zustands der Schulen (und der Pädagogik generell) hierzulande - noch auf eine Art normal sein muß, die jene Natur bedeutet, auf der Gnade überhaupt erst aufsetzen kann.
Wo wäre aber eine solche Natürlichkeit hierzulande noch zu finden? Da hat die deutsche Familie also die Unbestimmtheit des Nichts gesucht ... fand das besser, als die Diktatur des Falschen. Das klassische Auswanderungsmotiv für die USA, Kanada, Australien übrigens: es waren fast immer Systemflüchtlinge, die nicht "etwas", sondern "das bisherige nicht mehr" wählten, weil es unerträglich wurde.
Nachtrag vom 28. Januar 2010: Das Gesetz, das Hausunterricht im Grunde verbieten soll, stammt ... von den Nationalsozialisten, wohl nicht zufällig. Während das Recht auf Bildung in den USA dahingehend völlig frei ist, woher diese Bildung stammt.
Die Bemerkung hinsichtlich "Natürlichkeit" erhält nun sogar neue Nahrung - Vater Romeike ist, wie man lesen kann, Pianist. Wer als ein Künstler also sollte diese Natürlichkeit per Geburt zum Auftrag erhalten? Er sah, wie man ebenfalls erfuhr, sich zu diesem Schritt deshalb gezwungen, weil das Jugendamt 2007 nach jahrelangem Streit um das Recht auf Heimschulung (das in Österreich übrigens noch liberaler ist, wobei hier im Gegensatz zu Deutschland sogar das Recht auf freie Schulwahl garantiert ist - immerhin) mit dem Entzug der Erziehungsberechtigung drohte.
Ein ungewöhnlicher Asylantrag wurde in den USA positiv angenommen. Ein deutsches Paar, das mit seinen Kindern wegen der allgemeinen Schulpflicht in Deutschland in die USA geflohen ist, hat politisches Asyl erhalten. Die Entscheidung eines Einwanderungsrichters wurde am Dienstag in Memphis bekanntgegeben. Damit können Uwe und Hannelore Romeike und ihre fünf Kinder in Tennessee bleiben, wo sie seit 2008 leben.
Sie unterrichten ihre Kinder zu Hause. Die Romeikes, die sich als evangelikale Christen verstehen, vertreten die Ansicht, daß das deutsche Curriculum gegen christliche Werte verstößt. Ihren Asylantrag begründen sie damit, dass sie wegen ihres christlichen Glaubens verfolgt würden.
Und News.de schreibt noch:
Die Familie wurde in ihrem Asylverfahren von der Organisation Home School Defense Association unterstützt, die sich für das Recht auf Heimunterricht stark macht. Deren Vorsitzender Mike Donelly erklärte, man hoffe, daß das Urteil nun die öffentliche Meinung in Deutschland beeinflusse. Das sei auch ein Teil der Gründe dafür gewesen, der deutschen Familie Rechtsbeistand anzubieten.
*270110*