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Sonntag, 17. Januar 2010

König und Vater

Kardinal Richelieu in seiner Denkschrift 1629 - über den Staat und den König:

"Die Staaten jedoch besitzen kein Heil außerhalb dieser irdischen Welt, ihr Heil ist ausschließlich gegenwärtig, oder es ist nicht. Infolgedessen können die für das Bestehen der Staaten nötigen Strafen nie vertagt werden. Sie müssen augenblicklich vollzogen werden."

"Im übrigen muß man ohne Leidenschaften Recht sprechen; ein Monarch, der die Gerechtigkeit auf persönlichen Abneigungen oder Zuneigungen beruhen ließe, hätte vor dem Gericht, das über dem seinen wirkt, Rechenschaft abzulegen. [...]"

"Da die Könige die wahren Ebenbilder Gottes auf Erden sind, so müssen auch alle Wohltaten aus ihren Händen fließen, und es kann ihnen nicht genug empfohlen werden, den Ruf der Liberalität zu erwerben. [...] Aber ihre Wohltaten dürfen sie nicht an ihre Favoriten verschwenden, sondern sie müssen nach Maßgabe der Verdienste und Leistungen erfolgen. Es gibt wenige Menschen, welche die Tugenden an und für sich leiben, die sich bemühen auch dann recht zu handeln, wenn sie keine Belohnung zu erwarten haben. Große Herrscher halten sich an die Maxime, jenen Dienern, die ihre Pflichten im Staatsdienst mit Würde erfüllen, Wohltaten zu erweisen; dies aber heißt, daß sie diese Wohltaten mit einem Zins von tausend zu hundert anlegen [...]"

"Gegen alle diejenigen, die die Ordnung stören und die Gesetze verletzen, sollen die Könige genau und streng sein. Aber sie sollen an dieser Strenge nicht ihr Vergnügen finden."

"Stark muß man durch den Verstand sein, und nicht durch seine Passionen."




*170110*