Haben Sie die Macht, Leute in die Sendung zu bringen?
Macht ist für mich ein Schreckenswort. Für mich ist es genug Macht, auf der Bühne zu stehen, und 3000 Leute dazu zu bringen, traurig oder lustig zu sein. Das reicht mir für mein kleines Leben. Die Entscheidung, wer beim "Stadl" auftritt, überlasse ich gerne der federführenden österreichischen Redaktion.
Sie haben Anfang der 80er Ihre Karriere begonnen. War es damals leichter?
Es war insofern nicht einfach, als ein normaler Mechaniker aus Floridsdorf, wie ich einer war, nicht die Möglichkeit hatte, ein ordentliches Demoband zu machen. Die andere Seite ist, dass die, die sich wirklich durchgebissen haben, dann auch in einer Nachwuchssendung auf der Bühne gestanden sind. Heute kann jeder Depp zu Hause ein Playback zusammenbasteln. Wir können immer weniger unterscheiden, ob hinter einem Demo ein g'scheiter Musiker steht oder nicht. Die meisten heutzutage wollen nicht Musik machen, sondern berühmt werden. Sie wollen auffallen, egal wie.
Ist es in der Schlagerbranche nach wie vor wichtig, dass man Musiker ist?
Das ist meine Meinung. Den Medien, einem RTL -Unterhaltungs-Chef zum Beispiel, ist es wurscht, ob einer was kann. Hauptsache, er fällt auf und hat 20 Prozent Marktanteil. Ich bin ein Musikant und finde, es hat mit Musik nichts zu tun, wenn jemand die Brust heraushängen lässt auf der Bühne.
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