Dieses Blog durchsuchen

Freitag, 30. Januar 2015

Ein üblicher US-Kriegsfilm - Kriegsverbrechen und der Weg des Guten (2a)

Teil 2a) Ausschweifung, wenngleich nicht ohne 
Bedeutung für die Aussage der Blognotiz 



Deutschland hat sich nämlich in Europa immer als gesamtstrategisch unterlegen gefühlt. Jede deutsche Strategie ging davon aus, daß Preußen und dann Deutschland mit einem Mehrfrontenkrieg zu rechnen habe. Das deutsche Raumgefühl war also das der Unterlegenheit, denn einen solchen Krieg konnte man, auch aus Gründen der Rohstoffe, der Menschenzahl, des für Kriegstaktik relativ kleinen Raumes, niemals gewinnen. Also mußte man auf kurzfristige, aber entscheidende Militärschläge abzielen, um so durch punktuelle Konzentration mit anschließender rascher Umverlegung und Neukonzentration, wenigstens in begrenztem Raum, in einzelnen Schlachten, die Übermacht gewinnen.

Weil dies aber zu hohe Anforderungen an die Logistik und vor allem an Kommunikation und Koordination stellte, wurden die deutschen Soldaten auf "Auftragstaktik" geeicht. Während in sämtlichen Armeen der Welt die "Befehlstaktik" dominierte. Das heißt, daß bis hinunter zu kleinsten Truppenteilen (weshalb die Bedeutung der Unteroffiziere enorm anstieg, der Sergeants, wie im Film von Brad Pitt verkörpert) die Freiheit nicht nur herrschte, sondern auch verlangt wurde, ein vorgegebenes Operationsziel durch die selbst bestimmte Wahl der Mittel zu erreichen. Die US-Armee hingegen war damals zumindest noch klar durch die Befehlstaktik bestimmt. Dort wurden in einer Operation, bis zu den kleinsten Einheiten, jedes Detail festgelegt und "beauftragt". 

Die Überlegenheit der deutschen Soldaten wird von vielen Militärhistorikern sehr eindeutig auf diese überlegene Flexibilität zurückgeführt. Die freilich ihre prinzipiellen Schwachstellen hatte, wir haben an dieser Stelle bereits darüber gehandelt. Aber diese Überlegenheit wurde auch durch die deutsche Infanterietaktik - "Stroßtrupptaktik" - schon in der letzten Phase des 1. Weltkrieges bewiesen, wo es im Frühjahr 1918 erstmals wieder gelang, die festgefahrene Front beweglich zu machen. 

Diese Kampftaktik blieb weitgehend auch dann noch erhalten, denn so war es die Armee, vor allem "unten", ja gewöhnt, als Hitler nach den Niederlagen Anfang 1943 die Armeeführung entließ, und alles an sich zog, um sich oft dann bis ins Detail in Kampfentscheidungen einzumischen. Das mag zum Teil sogar berechtigt gewesen sein, sieht man es vom rein militärischen Standpunnkt. Denn die Kriegsgeschehnisse hatten längst die Grenzen und Widersprüchlichkeiten der deutschen Strategie aufgezeigt. Deren Mythos aber bereits damals so aufbebauscht war, daß er sich bis heute hielt und zu sehen verhindert, daß die großen deutschen Siege der Vergangenheit regelmäßig Hazardspiele waren, die mit dem Glück des Frechen vor allem so erfolgreich gewesen waren, aber keine langfristige Kriegsführung tragen konnten. Egal, darum soll es hier ja nicht gehen.



Morgen Teil 2b) Wo das Böse aber herkommt?
Nicht von dort, wo es die Amerikaner uns weismachen wollen.





***