Teil 2) Der Herrgott, der das Graserl schickt.
Wir, denen das nicht reicht.
Überlegungen über zukünftige Wirtschaftsentwicklungen, Angst vor möglicher Arbeitslosigkeit etc. etc. sind deshalb äußerst marginaler Natur, wenn überhaupt von Relevanz. Denn auch in diesem Punkt ist nicht berücksichtigt, was Wirtschaft überhaupt SEIN läßt - gut, schlecht, etc. etc. Was Wirtschaft nämlich sein läßt, prosperierend oder nicht, hängt vom schöpferischen Maß der Menschen ab. Die nämlich sind es, die Wirtschaft MACHEN. Es gehört zu einem der grundlegendsten Denkfehler der Gegenwart, man müßte es ja fast Denkhaltung nennen, Wirtschaft als technisches Procedere zu mißverstehen, dem man quasi ausgeliefert sei.
Wir
lassen uns heute viel zu sehr, ja VIEL zu sehr von abstrakten Aussagen
beeinflussen, die Lebensvorgänge wie mathematische Mechanismen
behandeln. man sollte sich alleine vor Augen führen, daß es viele viele
hunderte (!) "wissenschaftlich wohl begründete" Volkswirtschaftstheorien
gibt, und NICHT EINE EINZIGE ist jemals noch in der Lage gewesen,
Entwicklungen wirklich vorherzusagen, oder gar zu gestalten. Daß dennoch
dieser Wissenschaftszweig, dem manche genau diese Wissenschaftlichkeit
sogar absprechen, so große Reputation genießt hat ganz andere Gründe,
auf die hier nicht weiter eingegangen werden soll.
Eine
wirtschaftliche Entwicklung - und wenn man "Familienplanung" sagt,
meint man erstaunlicherweise ja meist fast nur solche Faktoren - ist von
NIEMANDEM vorhersagbar. Und individuelle wirtschaftliche Entwicklung
liegt allen anderen Behauptungen zum Trotz in höchstem Maß in den Händen
des Einzelnen. Es kann schwierig sein, und JEDER ÜBRIGENS hat solche
Zeiten bereits erlebt UND SICH DARAUS WIEDER BEFREIT, es kann fast
unmöglich aussehen, es kann problematisch werden, und es kann die Ehe
und die Familie belasten.
Aber
das ist eben das Leben! Und das Leben ist immer ein Dialog mit dem
Einzelnen! Und es ist immer eine Herausforderung, die den Menschen dazu
bringen soll, Grenzen seines begrenzten irdischen Soseins zu
überschreiten. Hier ist die Tür dann auch offen für die Gnade, für das
einzige, was wirklich schöpferisch ist: Gott, der die Wirklichkeit ist,
der aller folgenden, abgeleiteten Wirklichkeiten Herr und Ursprung ist.
Und in diesem Sinne war auch der bewußt provokant gemeinte, aber so wahre Volksmund zitiert: "Schickt der Herrgott s'Haserl, schickt er auch das Graserl."
Nicht
menschliches Überlegen an sich soll damit aber weggeschrieben werden,
wenn der VdZ selbst gegen eine "Familienplanung" (etwa als
NatürlicheEmpfängnisRegelung nach Rötzer etc.) schwerste Bedenken
vorträgt. Sondern dagegen, daß dieses menschliche Überlegen sich in zu
großer Enge bewegt.
Der
Ansatzpunkt der Kirche in ihren realen Sozialforderungen "für Familie"
verlangte damit aber gleichfalls starke Korrekturen. Denn ihre Aufgabe
wäre es, auch und vor allem ganz anders gelagerte "soziale Pflichten"
einzumahnen, als sie heute tut. Nicht "Umverteilung", nicht Zuschütten
mit Geld, nicht ein alles überlagernder Sozialstaat ist dazu etwa
gefragt, ja nicht einmal "Förderung" (wie sie meist verstanden wird,
nämlich wieder nur als Geldleistung oder sogar kontraproduktive
"Kinderbetreuungsstätten" etc.) Gerade der "Sozialstaat" ist ja der
wahrscheinlich sogar wesentlichste Grund, daß der schöpferische Mut, die
Verantwortung für das eigene Leben so niedersank, und deshalb sank
nämlich auch die Geburtenrate.
Gefragt ist die
(Re-)Aktivierung persönlicher Verantwortung. Etwa von Unternehmern,
VORRANGIG arbeitslose Familienerhalter einzustellen, wenn einen solchen
dieses Schicksal ereilt. Das ist etwa eine soziale Pflicht, die aber
nicht per Gesetz geregelt werden kann, sondern in die Einzelentscheidung
gehört. Und solche Unternehmer, übrigens, gibt es nach wie vor. Der VdZ
kennt solche, und er kennt große Unternehmen, die solche Prinzipien
sozialer Verantwortung immer noch erfüllen. Wie bei diesem einen großen
Industrieunternehmen mit tausenden Beschäftigten im Mostviertel, in dem
Familienhintergrund bei Fragen nach Personaleinstellung oder (auch das
kommt vor) -entlassungsnotwendigkeiten oberste Priorität hat.
Aber sage man das heute ...! Also sage man es endlich heute! Ja, das bräuchte ... oh mein Gott! ... MUT! Mut zur Insecuritas! Schöpferisch begriffene Zukunft! Weil es da aber ums Arscherl ziehen würde, wurschteln wir doch lieber gleich mit der sicheren Gegenwart. Das nennen wir dann auch noch "verantwortliche Planung", und schon stimmt die Rechnung wieder. Seltsam, daß "Alternativlosigkeit" genau so klingt.
Morgen Teil 3) Wer drei Kinder für ideal hält - ANATHEMA SIT.
Der sei ausgeschlossen.
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