Und hier zeigt sich das Elend des Films, der aufgehört hat, Poesie zu sein - in dem er Poesie "zeigt", auswalzt, seiner Kleider beraubt und nicht bemerkt, daß er das Wesentliche daran zerstört: Daß nämlich das, was der Film hier auswalzt, nur dadurch "wirkt", weil es am Ding selbst UNSICHTBAR ist, nur in der Wesensschau sichtbar wird. Denn Poesie ist ein schöpferischer Akt IM BETRACHTER. Eine Fähigkeit, die den Menschen überhaupt erst ausmacht. Vor einem Fernsehanbieter, der dies abzunehmen verspricht, müßte man also energisch warnen. Umso mehr, als es den heutigen Film kennzeichnet, und damit seinen Tod als Kunst - der Lebens- und Kulturquelle - erkennbar macht. Wer solche Bilder implantiert, wird ohne diese Bilderlieferanten aber nicht mehr leben können, und sogar immer mehr brauchen, weil mit der fehlenden Notwendigkeit zur poetischen Schöpfung die innere Leere immer größer wird.
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