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Sonntag, 13. Februar 2022

Ein schweres Unrecht

Den haben sie ja ordendlich gehirngewaschen. Vermutlich hat er schon jahrelanges "Gewalt-Deprogramming" durch die Selige Psychologenschar hinter sich. Die ihm ein neues Rationalitätskonstrukt eingezogen haben, und hatten leichtees Spiel, weil er zuvor sicher zu wenig reflektiert war. Ah, und grad hör ich's: Er war beim Psychologen ... da kommt dann sowas raus. Motto: Völlige Depersonalisierung, um ihn dann zum "funktionierenden Mitglied der Gesellschaft" zu machen. Besser seelisch tot, nicht wahr? Warum das alles? Weil das Strafrecht keine adäquate gesellschaftliche Vorgehensweise mehr abbildet.
QR Interview mit einem Mörder
Wir lesen hier die Reaktion eines Zusehers (wer war das nur ...?) eines Videos auf Youtube, in der ein mehrfacher Mörder über die "Erfahrung des Mordens" spricht. Das Ekeligsten an diesem Film ist dabei aber der Zugang der Filmemacher. Am zweiten Rang ist es erst der Mörder selbst. Dem die Verlogenheit so deutlich aufs Gesicht und in die gesamte Gestalt geschrieben steht, daß es schon weh tut zu sehen, daß das niemand zu merken scheint. Am wenigsten wohl die Verantwortlichen bei den Behörden. Aber er wurde in diese Situation gebracht, ja förmlichst eingeladen. Denn sie bildet ab, was sich im Strafvollzug heute abspielt.

Was wir hier also sehen, werte Leser, ist alles andere als das, worunter es verkauft wird. Hier zeigt sich nicht die authentische "Erfahrung" eines mehrfachen Mörders. Sondern wir sehen die Folgen eines Strafverständnisses, das sich natürlich dann im Strafrecht abbildet. In dem das Handeln eines Menschen von der objektiven Schuld dem Sein gegenüber, aber auch  in seiner Natur der Verwundung der Gesellschaft und allen sozialen Beziehungen gegenüber, zu einer psychologischen Fehlschaltung gewandert, die natürlich reparabel ist. Und schon wird aus einem bösen Menschen einer, der - umprogrammiert, also nach neuen Kriterien gestaltet, denn das geht ja angeblich - nun zum funktionierenden Glied der Gesellschaft wurde. 

Ja nicht nur das, der jezt wie später, wenn er wieder auf die Welt losgelassen wird, sogar einen gewissen Sozialvorteil hat, weil er "interessant" ist. Die erwartbare Reaktion vieler Frauen (und vermutlich kann sich der Mann ohnehin schon lange nicht vorsolchen Kontaktsuchen der weiblichen Hälfte retten; aber der iene oder andere Süße wird wohl auch dabei sein, der ohnehin die Grenzgängerei zwischen Identität und legalisiertem Wahnsinn ziemlich gut kennt) 

Man braucht nur die Herauslösung aus den gewachsenen, persönlichen sozialen Strukturen, die völlige Entwertung der subjektien Erfahrung und persönlichen Traditionskette, in der jeder Mensch steht, um dann über Pseudo-Vernünftigkeit, die in Wahrheit ein Weltanschauungsmodell ist (das in sich wiederum alels andere als widerspruchsfrei ist, auch deshalb brucht es ständige Erneuerung im Bewußtsein des "verbesserten" Sujekts) 

Einmal mehr kann man nicht anders als das Lied der verfluchten Psychologie zu singen, die eine nur noch mit Flächenbombardements vergleichbare Verwüstung unter Mensch und Vieh anrichtet. Und sämtliche sozialen Räume, in denen der heutige Bewohner westlicher Gefielde steht (und die Politik tut alles, diesen Wahnsinn verbindlich auf die gesamte Welt auszuweiten, in China ist er ohnehin bereits gesellschaftliches Vollprogramm) 

Nein, hier geht es nicht einfach um Rache, die natürlich einerseits und im sozialen Alltag des Bürgers immer Gottes ist. Die aber sehr wohl durch den König stellvertretend ausgeübt werden kann und sogar muß. Hier geht es also nicht nur um die Adäquatheit der Lebensnahme durch Mord als Maß der Sühne, sondern zur Buße gehört weit mehr. Einmal die Strafe, die ein Maß über die rechnerische Gerechtigkeit hinaus ist, also ein bewußt zugefügtes Leid das die Sühnebereitschaft herstellen soll, und in der gewiß auch das dann noch zu berechnende subjektive Maß der Böshaftigkeit (also der bewußten schlechten Tat) seinen Platz hat. Denn selbstverständlich gibt es hier, als EIN (aber ein erst in zweiter Linie bedeutender) Aspekt. 

Aber dann braucht es noch einen Strafvollzug, der in der objektiven Angemessenheit von Strafe und Tat die Integrität eines sozialen Gefüges wieder herstellt. Die unter den Folgen der bösen Tat (die objektiv, also "in sich" böse ist; es gibt keinen Mord, der "kein" Mord wäre, und je weniger bewußt oder emotional getrieben dieser ist, desto schlimmer ist es normalerweise) außerdem zu leiden hat. Denn der umgebrachte Mensch FEHLT in der sozialen Ordnung, in der er stand, und eine solche Wunde ist faktisch nicht zu schließen. Wo der Vater, der Mann, der Bruder etc. fehlt, bleibt eine Lücke, die bestenfalls annäherungsweise zu schließen ist.

Dem entspricht - oder muß entsprechen - dann auch die Reaktion des Strafrechts, das den, der diese Lücke bewußt oder/und bösartig herbeigeführt hat, zu einer durch das allgemeine Rechtsgefühl so gesehenen adäquaten Sühne verurteilt. 

Und die kann sicher nicht in einer Luxuspension für ein paar Jahre bestehen. Denn jede Wette, noch zwei, drei Runden mit dem Psychologen, und der Interviewte geht wieder (natürlich unter völliger "Solidarität" der Gesellschaft, die er zuvor so schwer verwundet hat und ihn nun großzügig aus den Sozialtöpfen speist) seiner "zivilen Wege". 
Wo der Mensch zur lediglich einem durch evolutive, zufällige Ablauffolge festgelegten, notwendigen und nahezu unausweichlichen Prozessen folgenden Maschine wird, gibt es auch keine Schuld mehr, sondern lediglich (meist reparable) Dysfunktionalitäten. Vor allem aber gibt es dort keine Freiheit mehr die mehr ist als schrankenlose Ermöglichung subjektiver Lustgefühle, die im allerbesten Fall dort ihre Grenze findet, wo sie mit dem divergierenden Lustgefühl anderer kollidiert.
Die Straftat wird dann natürlich auch nur noch zur behebbaren Störung im Apparat, und Vernünftigkeit zur "edlen Versagungsbereitschaft" in der Gestalt einer Kompromißbereitschaft, durch fallweises Einlenken wenigstens das "höchst mögliche Lustgefühl für alle" zu ermöglichen. Denn objektives Wohl, in dem subjektive Glücksempfindungen eine eher untergeordnete Rolle spielen weil dem Objektiven gegenüber irritierbar sind, gibt es ja dann nicht mehr.
Nicht nur aber wird hier dem Täter der Zugang zur Versöhnung mit dem Sein regelrecht genommen. Sondern nicht zum Geringsten geschieht im heutige Strafrecht ein schweres (!) Unrecht 
nach dem anderen dem menschlichen Sozialgefüge gegenüber. 

Aber nicht nur das. Ein solches Strafrecht, das keine entsühnende Aufgabe mehr erfüllt, ist ein Unrecht dem objektiven Sein gegenüber. Somit macht sich die Gesellschaft , die das Unrecht nicht zu bestrafen versucht, vor Gott schuldig, und lehnt die Selbstreinigung ab, um wieder - durch die Sühne des einen (Täters) für alle gereinigt - vor Gott treten zu können. Eine Gesellschaft, die die objektiv schlechte Tat akzeptiert, assimliert sie, macht sie zur Schuld aller. Reinigt sie sich deshalb nicht (in dem Fall: durch die Strafordnung), wird ihre Sühne auf andere und ungekannte Weise erfolgen. Es ist das objektive Gesetz, das sich dann auf andere Weise erfüllt. 

Und warum tun wir uns das alles an? Weil die geselschaftlichen Strukturen nicht mehr funktionieren, so mu man das sagen. Ihre inneren Prozesse des Auf- udn Absteigens in der Ordnung vor Gott funktionieren nicht mehr. Somit gewinnen jene Oberhand, die ein Verhängnis für das Gemeinwesen bedeuten. In dem sich nun und immer ausschließlicher einige völlig jeder Vernunft entblößter - und damit skrupelloser - Politikerkaste die Gehirnschwellungen aggressiver weil in einer Sinnleere stehender Ideologenkaste, die kein anderes Ziel kennen als ihre sozialen Anbindungen ihrer Willkür zu unterwerfen - "Koste es die Nicht-Iche, was es wolle."




*Im Gnadenrecht gab es zuweilen Sühneleistungen der Gesellschaft gegenüber, indem z. B. ein Staftäter - auch ein Mörder - der mit der Todesstrafe belegt worden ist, die Gnade des Weiterlebens gewährt wird, wenn er der Gesellschaft ANDERE wunden abnimmt oder Löcher shcließt. Am bekanntesten ist die Eheschließung mit einer Prostituierten, wo eine solche sich das Leben eines Delinquenten ausbitten konnte. 

Mit dennoch unerwartetem Ausgang. Erinnern Sie sich an die Anekdote, die Huisinga in "Herbst des Mittelalters" erzählt? Wo ein zum Tode Verurteilter, auf dem Weg zum Galgen, von einer stadetbekannten Hure "erwählt" wurde, also weiter leben hätte können. Als er jedoch die Frau nähter betrachtete und ihr Reden hörte, legte er sich selber den Strick um den Hals und lehnte dankend das großzügige Angebot ab ... 

Die Aussage dieser Anekdote ist aber von hoher Bedeutung. Sie zeigt die Furchtlosigkeit dem Tod gegenüber! Denn es geht doch im Leben um das mit dem Tod keineswegs endende Schicksal, das DURCH die Art der Lebensführung vorbereitet und gestaltet wird. Deshalb ist der Akt des Sterbens, die Art wie wir vom Leben scheiden, noch in diese Lebensführung hineingehört. Ja nicht nur das, sie ist unter Umständen sogar entscheidend, und kann durchaus das ewige Schicksal noch einmal um 180 Grad herumreißen. Wie die Bekehrungen am Totenbett beweisen. Die gar nicht so selten sind, wie mir ein Priester in der Sterbeseelsorge eines Krankenhauses einmal mitteilte.