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Freitag, 4. Februar 2022

Subsidiarität als Lebensgesetz (2)

Subsidiarität als Lebensgesetz, als Moral, und als Leite zum Einsatz von Technik - Somit können wir die Subsidiarität in ein Verhaltensgesetz umbrechen. Denn der Einsatz der Technik ist überall dort gut, wo er einem Gut dient, das ohne die Technik nicht zu erreichen wäre. Ein Gut, das im Sinne des menschlichen Auftrags zu verstehen ist, und dessen Berufenheit zum immer Umfassenderen, das Leben aus immer tieferen logos schöpfend zum immer umfassenderen Ding konkretisierend, in allen seinen Werken meint - Kultur. 

Wie das konkret aussieht ist nicht "im voraus" zu sagen, denn das würde dem menschlichen Leben seine Aktualität nehmen. Jene Offenheit für das Wirkliche, Geistige, in der der Mensch an seinem Ort die Verbindlichkeiten seiner Beziehungen erfüllt und darstellt.

Es läßt sich aber im Ausscheidenden, im Verneinenden sehr praktisch und im Alltäglichen anwendbar sagen. Denn überall dort ist die Technik abzulehnen, wo sie das Vermögen eines Dings ÜBERNIMMT und ersetzt, also das Ding selbst unnotwendig macht. Sie ist überall dort abzulehnen, wo sie die Subsidiarität in der Ordnung alles Seienden mißachtet. 

Damit ist die Technik überall dort abzulehnen, wo sie rein der Bequemlichkeit dient, also das Eigensein eines Tätigen schwächt, weniger darstellend macht. Somit den Takt einer Kultur zum Takt des Nichtenden (Nächtigen) macht, als Gegenpol zum Vollbild, als Zustand des Toten, vom Menschen her: Schlafenden somit.
So wie mit dem Handy die Kommunikation des Menschen, die dieses Kommunicare, dieses Miteinandersein und -sorgen, durch die Verknappunt auf kaum noch wahrnehmbare Sinnlichkeiten vom anderen, aber vor allem durch den technischen Apparat selbst (wie Eigenschaft des Dings Handy wird zum Teil der Eigenschaften des humanen Gegenüber) ERSETZT wurde. 

In der Notlage erweitert es die menschliche Möglichkeit. In der alltäglichen Kommunikation reduziert es sie, und macht das menschliche Miteinander zu einem Schatten seiner selbst, ja begreift Kommunikation ALS ETWAS ANDERES. Es schafft im Sozialstaat das Gemeinwohl ab, und deutet es ALS ETWAS ANDERES, nämlich als die Vollversorgung mit Gütern (im "Wohlstand".) 

Die Schäden an den Menschen sind kaum zu unterschätzen, sie gehen teilweise bis zum Totalschaden. Bis zum völligen Verdrängen der Mitmenschlichkeit. Subsidiarität hieße aber, das Handy nur - und nur - dort einzusetzen, wo es eine in sich gute menschliche Möglichkeit erweitert. Wie im Herbeirufen der Rettung bei einem Verkehrsunfall.
Die Konkretion dieses Gesetzes des Einsatzes von Technik kann hier nichtausgebreitet werden. Sie ist außerdem in vielem von der Situation abhängig. Aber hier wiederum weniger, als gemeint wird. 
Denn viel Technik, die uns umgibt, ist geradewegs abzulehnen., und sollte aus dem Lebensumfeld unbedingt entfernt werden.
Überall dort, wo sie eine Lebensfülle beschränkt, und nicht erweitert! Wo sie also Kultur ist, nicht "Zivilisation", nicht "Technizismus." 
Wo sie die Schönheit, dieses höchste sichtbare Ziel allen Lebens, die Vollkommenheit der Lebensäußerung und Kultur erweitert, und nicht beschränkt. (Beispiel: Mit dem Fahrrad zur Hochzeit zu fahren ist eine Verhöhnung und Beleidigung des Brautpaares, und ein Verstoß gegen die Situation als solche überhaupt. Weil ich verschwitzt und mit zerknittertem Anzug vor der Kirche ankomme, und Hut und Stock sowieso gar nicht mitnehmen konnte, wenn es die Möglichkeit zum Taxi oder das Auto im Stall gibt. Aber mit dem Auto zum Supermarkt vor der Stadt zu fahren, obwohl es den Greißler ums Eck gäbe, ist in den allermeisten Fällen gewiß schlecht.)

Behalten wir für diesmal nur dsa eine im Auge. Behalten wir im Auge, daß die Technik üerall dort zu begrüßen ist, wo sie das Leben erweitert. Daß sie aber überlal dort abzulehnen ist, wo sie das Weltgesetz der Subsidiarität verletzt. Wo sie etwas auslöscht und ersetzt, das aus sich heraus leben und sein sollte, aber aus technischen Gesetzen selbst heraus - Optimierung, als eine der schlimmsten, meist sogar zur Neurose gewordenen Versuchungen - eliminiert und ersetzt wird. 

Wir wären dann niemals in das Dilemma des Coronawahnwitzes gekommen. Aus dem wir aber nur wieder herauskommen, wenn wir die Subsidiarität streng beachten. Dieser im Einzelnen zu folgen wird erst ein Insgesamt ergeben, das "wie von selbst" aus göttlichem Seinswillen heraus zu einem wieder gedeihlichen Leben führen wird. Das aller Voraussicht nach dem "Leben vor Corona" ziemlich gleichen wird. Auch wenn wir jetzt glauben, daß uns die Erfahrung klüger gemacht hat.

Wir werden in der Regel nicht klüger. Wir nehmen nur Gewohnheiten an.