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Montag, 7. Februar 2022

Warum Gott beim Sprechen nicht schnauft (1)

Rotzen, schnaufen, schwer atmen oder überhaupt alle Formen des Atmens, schlucken, rülpsen, stöhnen, quieken, husten oder hüsteln ... Wer heute der menschlichen Rede dort zuhört, wo diese Rede besonders bedeutsam sein soll (Autorität und technisches Medium sind interessanterweise sogar zu Kriterien von Autorität geworden; was in der Zeitung steht, was im Fernsehen kommt, was im Radio gesagt wird, was im Internet als Video die Megabitangaben der Provider erfüllt hat dann nahezu immer Autorität.) 

Was sich als regelrechte "Mode", als "Stil der Zeit" festsetzt, steht aber in bemerkenswertem Widerspruch zu dem, was jede gute Sprechschule immer noch als Merkmal des Guten Sprechens zu vermitteln versucht. Wo den Schülern zu vermitteln versucht wird, daß gutes Sprechen nicht nur die Aussprache der Buchstaben, Worte und Sätze beherrschen muß, sodaß der Hörer und Konsument den Inhalt einer Rede möglichst gut und intentionsgemäß vermittelt berkommt.
Einen großen Stellenwert dabei hat, daß Gutes Sprechen diese menschlichen Geräusche nicht hörbar zu machen oder überhaupt auszuschalten. Man darf das Handwerk nicht spüren, man darf vom Inhalt ab- zur Sprechtechik umgelenkt werden. Wenn auch der Leser vielleicht nicht so sehr diese Wahrheit über das Sprechen aus eigener Erfahrung kennt, so vielleicht aus den Erfahrungen beim Kirchenchor, oder beim Gesang generell. 

Denn fürs Singen gilt ja dasselbe. Oder hat der Leser schon einmal die Regensburger Domspatzen gehört, wie sie beim "Stille Nacht" zwischendurch rülpsen, oder kräftig nach Luft saugen, weil ihnen beim "himmlischer Ruuu - hhhh! (kräftig Luft einsaugen) - uuuh, schlaaaa .... aufstoßen (der Leberkäs von der Jause drückt, und beim Nachbarn will das Cola im Magen, nun so richtig warm geworden, sein CO2 freisetzen, um die Erde in die ultimative Katastrophe zu stürzen) ... fff hiihin ... schlucken (der Spreichel im Mund muß ja auch irgendwo hin) ... himmlischa Ru - nur noch ganz kurz, weil die Luft schon nicht mehr reicht, der Dirigent wedelt also völlig umsonst, die Buben haben eben auch alle so ihre Bedürfnisse, und anderes wäre ja unmenschlich, nicht wahr? Für Hörgenuß gibt es ohnehin zahlreiche gute Schallplatten aus den 1960ern.)

Gute Sprechtechnik zeichnet sich deshalb auch darin aus, daß solche oft ekeligen Geräusche der Rede fern sind. Gutes Sprechen soll ja den Zweck haben, dem Inhalt - der Wahrheit - ihre durchgängiges Hineinreichen aus der "Sprache hinter der Sprche", also des logos, in die Welt des Menschen als "die Welt" (in der Raum entsteht weil Beziehung weltumspannend, also "meta-"manifest wird, sodaß die Welt der Ordnung Gottes gemäß Gestalt wird - um den Lobpreis Gottes zu vervollkommnen)

Alle die oben beschriebenen menschlichen Nebentätigkeiten (und es gibt noch jede Menge mehr; unlängst hat der VdZ sogar jemanden dabei belauschen müssen, wie er sein Gebiß im Mund hin und her schob, während er dem Gesprächspartner zuhörte) haben die Eigenschaft, daß sie im Raum des eigentlichen menschlichen Kernes entstehen. Und das ist der obere-hintere Gaumen- und Rachenraum. Dort zeigt sich auch die seelische Disposition des Menschen, dort ist der Ort des sogenannten "Sprechsitzes".

Das höchste Ziel des Ausdrucks, wo er auch in den Bereich des Künstlerischen geht, besteht darin, das Sprechen zu einem hindernisfreien Auf- und Absteigen des logos zu machen. Anstrengungslos und ohne positivistische Einwirkung durch den psychischen Bereich des Menschen, soll damit die menschliche Rede das Christuswort vom "Euer Ja sein ein Ja, Euer Nein ein Nein" erfüllen. Um so im wahrsten Sinn weltbildend und -gestaltend zu werden.

Das menschliche Wort erhält dann sogar eine neue Qualität. Und die ist die Qualität eines Gebetes. Wirkliches Beten hat deshalb auch immer die Form des lauten Betens, des Sprechens, um real zu werden. Stilles Beten bleibt somit erst dann "gleichwertig", wenn auch die gesamten übrigen körperlichen Ausdrucksmittel dem Gestaltzweck entsprechen.

Der sich beim stillen Gebet als besondere Form der Auslieferung an Gott, unter völligem Verzicht auf eigenwillentliche Gestaltung, als "Nacht des Geistes" (Siehe Anmerkung*)

Was hier nur angedeutet werden soll sollte ausreichen um verstehbar zu machen, wenn der VdZ sagt, daß damit das gute Sprechen kein Bedürfnis kleinbürgerlichen Gutmenschentums ist, das "Schönheit" zum Gegenstand für sich nimmt und dann "verwirklicht", sondern eine Kulturstufe, in der auch das Sprechen seinem höchsten Sinn zugestaltet wird - dem reinen Gebet. 

Was dem VdZ aber seit geraumer Zeit auffällt ist, daß das, was Gutes Sprechen kennzeichnet, immer mehr verschwindet. Immer unerträglicher empfindet er das, was sich nun ständig präsentiert, und immer weniger Inhalte konsumiert er deshalb. Weil er die Sprechweise nicht mehr erträgt, die sich offenbar zu einem regelrechten "Stil der Zeit" zu etablieren scheint. Er hält es dabei keineswegs für nebensächlich, was dem Hörer immer mehr zugemutet wird. Der aber vermutlich auch schon so un- und verbildet ist, daß er diese Fehlbildungen erstens gar nicht mehr als solche (bewußt) erkennt, sondern zweitens sogar als richtige weil notwendige Silmittel einstuft. Sonst würde sich diese Sprechweise nicht wie eine Pandemie und in noch höherem Tempo, als angeblich "Omikron" vorlegt, in den Medien verbreitet. Und zwar überall, egal ob "reguläres Mainstream- und Massenmedium" oder "alternatives Wahrheitsprogramm," das ist das Verblüffendste dabei.

Morgen Teil 2) Und warum Gott beim Sprechen auch nicht aufstößt um das klimaschädliche CO2 freizusetzen, und warum er auch nicht rotzt und schmatzt