Lieber ***, mein lieber Sohn!
Wenn man von einer Sache sagen kann, daß sie mein "Hobby" ist, dann ist oder war es das Sammeln von Schreibmaschinen. Denn im Grunde ist mir alles (und damit nichts) Hobby, auch wenn es oft Mühe kostet; und Gott hat mich in die Lage versetzt so zu leben. Im Spiel. Aber Spiel funktioniert nur, macht nur dann Freude, wenn die Regeln ganz streng beachtet, vor allem aber gekannt werden. Und wenn es in gewisse Distanz eingebettet ist. Oder spielst Du gerne mit jemandem, der "nicht verlieren" kann? Oder der notorisch schummelt? Bei dem also die Tätigkeit wenig, das Ergebnis aber alles zählt?)
Zurück. Was mich an den Schreibmaschinen so fasziniert und immer fasziniert hat, ist ihre über die Jahrzehnte immer perfekter gewordene Technik, die immer harmonischer, filigraner abgestimmte Feinmechanik, wo alles ineinandergreift und greifen muß, sonst funktioniert die Maschine nicht. Ich sammle also nicht "alte" Schreibmaschinen, ich sammle perfekte Schreibmaschinen. Und weniger perfekte, weil man an ihnen die Perfektion erst begreift.
Und deshalb Kofferschreibmaschinen, fast dreißig habe ich mittlerweile, die irgendwo auf Schränken, unter Tischen oder in Abstellräumen stehen, wo sich in der physischen Kleinheit diese Technik noch vollkommener gestalten muß. (Leider habe ich aus Platzgründen aber dieses Hobby einstweilen einstellen müssen. Nur ab und zu hole ich eine Maschine hervor und erfreue mich an ihr, denn schreiben tue ich ja mit PC oder Laptop, was bekanntlich ja eine Weiterentwicklung der Schreibmaschine darstellt.) Als alles ausgereizt war, an die Grenzen der Materie stieß - noch dünner konnten die Tasten nicht werden, noch filigraner konnte der Mechanismus nicht sein, das Material und die physikalischen Gesetze ließen es nicht mehr zu - wurde der Computer entwickelt. Der andere Formen von Mechanik nützt.
Bei aller Präzision der Technik lehrt eine Schreibmaschine etwas. Etwas Wichtiges. Sie hat einen Sinn, der sich NICHT aus ihrer Mechanik selbst erklärt. Und nur dieses Sinnes wegen ist sie entstanden. Kennt man den Sinn nicht, der mit der Technik selbst absolut nichts zu tun hat - denn ein Text hat eine völlig andere Dimension als das bloße Niederschlagen der Buchstaben etc. etc.; Ein Text ist poetisch, oder schlecht, man kann mit ihm verletzen oder aufbauen, man kann mit ihm Liebschaften schließen oder Menschen beleidigen, was auch immer: Er dient immer der Sprache und also der Kommunikation, dem "Miteinander" von Menschen, das ein Ausfüllen eines "Platzes" ist, eines "Ortes", und die Schreibmaschine ist nur ein Mittel, ein Medium dazu - versteht man mit Sicherheit nicht, wozu diese Schreibmaschine gut sein soll.
Setze sie einem Neger im dichtesten Regenwald des Kongo (oder Ghanas ;-) vor, er wird keinen blassen Schimmer haben, was das soll. Er wird freilich gewisse Mechanik beobachten können, er wird Ursachen und Wirkungen erkennen, aber immer in seinem Sinnhorizont, er wird sie vielleicht zum Beschweren seiner leinernen Trockentenne für Hirse benutzen, er wird also ... die nüchterne PHYSIK erkennen, aber völlig anders einordnen. Sinn ist also nicht nur entscheidend um zu sagen, WAS man sieht, er ist auch entscheidend, was man beobachtet, mißt, wiegt. Und doch ist er eine völlig andere Dimension als das Ding selbst.
Daran siehst Du ein wenig, also: hoffentlich, daß die Physik immer mit einer geistigen Dimension zu tun hat, ja diese zuerst braucht. Sie führt an ihren Spitzen immer in die METAphysik. Eddington, ein Nobelpreisträger in Physik, schreibt deshalb in seinem empfehlenswerten Büchlein "Philosophie der Naturwissenschaft", daß sich die Physik zur Erkenntnisphilosophie entwickelt hat. Denn sie berührt in ihren eigentlichsten physikalischen Fragen die Philosophie. Und das ist noch nicht ihr Endstadium.
Die meisten Bücher von Anton Zeillinger, dem bekannten österreichischen Physiker, sind deshalb folgerichtig eigentlich nur noch Spekulationen über Sinn und Ordnung, also eigentlich schon theologischer Natur. Es geht um die Wahrheit. Nicht um die Mechanik, die ohne Wahrheit, ohne Sinn, ohne "auf etwas zu" (logos) aussagelos ist. Es geht sogar (und das sagt auch Zeillinger, einer der anerkanntesten Physiker der Gegenwart, den ich für leider zu sehr nutzenorientiert halte) um die Frage nach Gott. (Die er natürlich sehr schlecht bearbeitet, Zeillinger ist dafür einfach zu wenig Philosoph, der Physik der Theologie gewissermaßen.) Denn die Grundfragen der Physik sind mit rein physischen Ursachen und physikalischen Methoden nicht mehr lösbar.
Wenn man von einer Sache sagen kann, daß sie mein "Hobby" ist, dann ist oder war es das Sammeln von Schreibmaschinen. Denn im Grunde ist mir alles (und damit nichts) Hobby, auch wenn es oft Mühe kostet; und Gott hat mich in die Lage versetzt so zu leben. Im Spiel. Aber Spiel funktioniert nur, macht nur dann Freude, wenn die Regeln ganz streng beachtet, vor allem aber gekannt werden. Und wenn es in gewisse Distanz eingebettet ist. Oder spielst Du gerne mit jemandem, der "nicht verlieren" kann? Oder der notorisch schummelt? Bei dem also die Tätigkeit wenig, das Ergebnis aber alles zählt?)
Zurück. Was mich an den Schreibmaschinen so fasziniert und immer fasziniert hat, ist ihre über die Jahrzehnte immer perfekter gewordene Technik, die immer harmonischer, filigraner abgestimmte Feinmechanik, wo alles ineinandergreift und greifen muß, sonst funktioniert die Maschine nicht. Ich sammle also nicht "alte" Schreibmaschinen, ich sammle perfekte Schreibmaschinen. Und weniger perfekte, weil man an ihnen die Perfektion erst begreift.
Und deshalb Kofferschreibmaschinen, fast dreißig habe ich mittlerweile, die irgendwo auf Schränken, unter Tischen oder in Abstellräumen stehen, wo sich in der physischen Kleinheit diese Technik noch vollkommener gestalten muß. (Leider habe ich aus Platzgründen aber dieses Hobby einstweilen einstellen müssen. Nur ab und zu hole ich eine Maschine hervor und erfreue mich an ihr, denn schreiben tue ich ja mit PC oder Laptop, was bekanntlich ja eine Weiterentwicklung der Schreibmaschine darstellt.) Als alles ausgereizt war, an die Grenzen der Materie stieß - noch dünner konnten die Tasten nicht werden, noch filigraner konnte der Mechanismus nicht sein, das Material und die physikalischen Gesetze ließen es nicht mehr zu - wurde der Computer entwickelt. Der andere Formen von Mechanik nützt.
Bei aller Präzision der Technik lehrt eine Schreibmaschine etwas. Etwas Wichtiges. Sie hat einen Sinn, der sich NICHT aus ihrer Mechanik selbst erklärt. Und nur dieses Sinnes wegen ist sie entstanden. Kennt man den Sinn nicht, der mit der Technik selbst absolut nichts zu tun hat - denn ein Text hat eine völlig andere Dimension als das bloße Niederschlagen der Buchstaben etc. etc.; Ein Text ist poetisch, oder schlecht, man kann mit ihm verletzen oder aufbauen, man kann mit ihm Liebschaften schließen oder Menschen beleidigen, was auch immer: Er dient immer der Sprache und also der Kommunikation, dem "Miteinander" von Menschen, das ein Ausfüllen eines "Platzes" ist, eines "Ortes", und die Schreibmaschine ist nur ein Mittel, ein Medium dazu - versteht man mit Sicherheit nicht, wozu diese Schreibmaschine gut sein soll.
Setze sie einem Neger im dichtesten Regenwald des Kongo (oder Ghanas ;-) vor, er wird keinen blassen Schimmer haben, was das soll. Er wird freilich gewisse Mechanik beobachten können, er wird Ursachen und Wirkungen erkennen, aber immer in seinem Sinnhorizont, er wird sie vielleicht zum Beschweren seiner leinernen Trockentenne für Hirse benutzen, er wird also ... die nüchterne PHYSIK erkennen, aber völlig anders einordnen. Sinn ist also nicht nur entscheidend um zu sagen, WAS man sieht, er ist auch entscheidend, was man beobachtet, mißt, wiegt. Und doch ist er eine völlig andere Dimension als das Ding selbst.
Daran siehst Du ein wenig, also: hoffentlich, daß die Physik immer mit einer geistigen Dimension zu tun hat, ja diese zuerst braucht. Sie führt an ihren Spitzen immer in die METAphysik. Eddington, ein Nobelpreisträger in Physik, schreibt deshalb in seinem empfehlenswerten Büchlein "Philosophie der Naturwissenschaft", daß sich die Physik zur Erkenntnisphilosophie entwickelt hat. Denn sie berührt in ihren eigentlichsten physikalischen Fragen die Philosophie. Und das ist noch nicht ihr Endstadium.
Die meisten Bücher von Anton Zeillinger, dem bekannten österreichischen Physiker, sind deshalb folgerichtig eigentlich nur noch Spekulationen über Sinn und Ordnung, also eigentlich schon theologischer Natur. Es geht um die Wahrheit. Nicht um die Mechanik, die ohne Wahrheit, ohne Sinn, ohne "auf etwas zu" (logos) aussagelos ist. Es geht sogar (und das sagt auch Zeillinger, einer der anerkanntesten Physiker der Gegenwart, den ich für leider zu sehr nutzenorientiert halte) um die Frage nach Gott. (Die er natürlich sehr schlecht bearbeitet, Zeillinger ist dafür einfach zu wenig Philosoph, der Physik der Theologie gewissermaßen.) Denn die Grundfragen der Physik sind mit rein physischen Ursachen und physikalischen Methoden nicht mehr lösbar.
Morgen Teil 2)
*090618*