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Dienstag, 12. Juni 2018

Die Wahrheit über einen muß geoffenbart werden (2)

Teil 2)




Das heißt, daß jeder Mensch zu sich selbst in dem Maß wird, in dem er sich auf ein äußeres Bild hin überschreitet, das in einer gesunden Kultur in männlichen und weiblichen Idealen ausgearbeitet und präsentiert wird. Denen muß dann der Mensch in dem Maß bewußt zustimmen, als er in der Lage ist, seinen Verstand zu benützen. Im eigenen Urteil aber drücken sich dann auch soziale Normen aus, sie formen gewissermaßen wesentliche Umstände des Urteils. Stimmen nun diese offiziellen, allgemeinen Normen, das Gesollte sohin, nicht mit der innersten Natur zusammen, erlebt der Mensch einen Widerspruch zwischen Vernunft und Wirklichkeit. Das heißt in allererster Linie, daß er das Vertrauen in die Weltfähigkeit der Vernunft verliert - stattdessen wird ihm die Welt als irrational erscheinen. Wo das Gesollte der Welt dem inneren Fühlen sogar widerspricht. Er muß also falsch fühlen!

Damit entfernt er sich von seinen eigenen ontologischen Grundverfaßtheiten. Und er wird sich in der allergrößten Zahl der Entscheidungen gegen diese (leise) innere Stimme wenden. Und Lebensentscheidungen treffen, ein Leben führen, das dieses von seinem innersten Wesen, seinem eigentlichen Telos also, widerspricht. Das führt ihn zwangsläufig zu einem Leben, das gar nicht mehr glücken KANN. Wo ihm die Lebenserfahrung, wo er ständig in Widersprüche zu seinem Innersten kommt, mit der Zeit lehrt, daß er entweder völlig und gegen den Druck der Allgemeinheit neu denken muß, oder - und das ist in der Regel der Fall - daß die Welt selbst irrational ist.

Wenn  Kinder sich immer wieder und wieder (und Schweden ist ja dafür nur ein Bespiel von vielen; ähnliches ist aus Norwegen bekannt, und überhaupt aus vermutlich allen Kindergärten der Welt) für die scheinbar pöhsen, überholten Rollenbilder entscheiden und in die Zweigeschlechtlichkeit "fallen", trotz aller Bemühungen diese Unterschiede zu verwischen, dann zeigt es zwar an, daß der Mensch ontologisch (also im Telos, in dem, woraufhin er sich entwickeln soll und auch will) zweigeschlechtlich IST. Aber es heißt noch nicht, daß er später auch in die Lage kommt, diesen Telos mehr und mehr zum bewußten Ziel zu nehmen, auf das hin er sich transzendiert, also von sich weg auf dieses Bild hin zur Persönlichkeit wird (und erst das heißt ja Persönlichkeit). Es heißt noch weniger, daß er in die Lage kommt, aus diesem Selbstverständnis heraus zu Freiheit und Vernunft zu kommen, weil ontologische Verfassung und Denken und Sprechen ineinander passen wie die Hand in den Handschuh. 

Es heißt in den meisten Fällen aber, daß er in einen Widerspruch zwischen Vernunft und innerem Wollen gelangt. In dem er fast nur die Chance hat, sich in den Rationalismus zu flüchten, wo also das Denken und Sprechen sich von der Vernunft losreißt, oder sich für die Irrationalität der Welt zu entscheiden. Denn ... die Wahrheit muß sprachlich ins lebendige Denken hinein geoffenbart werden! Sonst bleibt dieser geistige Raum für immer verschlossen. Und er wird nie Persönlichkeit, sondern bestenfalls ein Bündel positivistisch je neu zu behauptender, ständig gefährdeter Eigenschaften sein. 

Und damit schließt sich auch der Kreis zum Narzißmus der Gegenwart. Und zu dessen Tochter, dem Fanatismus und der ständigen Bereitschaft zur Aggression. Gegen sich und sein innerstes Fühlen, das ihm Gemeinschaft verweigern will, oder gegen andere, die ihn im Falschen bestärken und damit erst recht gefährden. Wer also da meint, die jungen Generationen der Gegenwart seien besonders "selbstbewußt", weil sie unfähig wären, zuzuhören, somit gehorsam zu sein, der irrt fundamental. 

Genau so wie der, der da meint, der Genderquatsch würde sich von selber wieder auflösen, weil seltsamerweise Kinder wieder und wieder neu Geschlechtsidentitäten zu kennen scheinen. Denn das würde nur passieren, wenn es zu einem totalen Zusammenbruch der (falsche Bilder produzierenden) Kultur käme. Denn der Mensch ist ein Wesen, das auf Gemeinschaft hin ausgerichtet ist, er ist eben nicht autonom und für sich zu verstehen. Identität hat nur Sinn innerhalb einer Gemeinschaft der Anerkennung, also des "Weltseins" von Bildern. Die Aggression vieler gegen diese unsere Kultur, die man beobachten kann, die Sehnsucht nach Zerstörung und Selbstzerstörung, hat genau dort ihre Wurzeln. Es ist die sprachlose Sehnsucht nach Freiheit. Zur Sprache käme es aber erst durch Offenbarung. Genau die aber wird in der Gendererziehung verweigert.





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