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Samstag, 30. Juni 2018

Mit einem Messer zur Schießerei gekommen (1)

Dieses jüngst veröffentlichte Interview mit E. Michael Jones hat die Neuherausgabe eines Buches zum Inhalt, das bereits vor über 20 Jahren erschienen ist. In "John Cardinal Krol and the Cultural Revolution" behandelt Jones den Kulturkampf, der sich im Grunde nach dem Zweiten Weltkrieg in den USA abspielte, und der sich ab den 1960ern massiv entfaltete.*

Und über den Kalten Krieg (darauf kann man es eindampfen) und die daraus "notwendige" Solidarisierung im Amerikanismus nach Europa und auf die ganze Welt überschwappte. Das Buch ist deshalb höchst aktuell, denn die hier beschriebenen Mechanismen sind auch lange schon in Europa erkennbar. Unsere Demokratie, so eine der Thesen, ist eine Farce geworden, die den Menschen die Illusion der Mitentscheidung vorgaukelt, während ganz andere Kräfte im Hintergrund machen, was sie wollen.

Knackpunkt ist dabei die Katholische Kirche, sowohl in den USA wie auch bei uns. Die lange nicht einmal mitbekommen hat, daß da ein massiver Kulturkampf läuft. Der ihr jede Autorität aus der Hand nimmt, damit die Moral auflöst, die unsere Kultur getragen und gehalten hat und somit jede soziale Ordnung zerstört. Damit wird der Mensch isoliert, auf sich geworfen, und zum mehr oder weniger wehrlosen Spielball, der über seine Leidenschaften spielend leicht manipulierbar gemacht wurde. Denn zwar ist richtig, daß das Böse kein geschlossenes Alternativsystem aufrichten kann, dazu fehlt ihm aufgrund seiner Widersprüche aus Irrtümern heraus jede Fähigkeit. Aber es kann hervorragend zerstören. Und das ist ja sein eigentlicher Wirkbereich.

Die konkreten Stoßrichtungen und Motive dieser Destruktion unserer Kultur hat Jones hervorragend (auch in seinen zahlreichen anderen Büchern) am Beispiel der entscheidenden Phase in den 1960ern in den USA analysiert und penibel dokumentiert.** Möglich wurde ihm das. weil er vom Vatikan ausgehend Zugang zu den Archiven dieser Jahre in der Diözese Philadelphia bekam. Hundert Kubikmeter haben sie umfaßt. Und das Ergebnis ist eine sensationelle Übersicht, wie solche Dinge abgelaufen sind - die eine perfekte Blaupause für das geben, was sich bei uns nur etwas verzögert abgespielt hat und abspielt. 

Wie sehr einerseits politischer Wille (weil Nutzen), der Schattenstaat der Oligarchen mit all ihrer Kapital- und Medienmacht, und menschliche Unzulänglichkeit seitens der Kirche zusammenspielen. Das ganze Paket ist dann ein komplexes Konglomerat, in dem die Kirche, die diese Kultur hätte verteidigen können - denn jede Kultur ruht auf der Religion und damit auf der Moral auf - einerseits nie wirklich realisiert hat, was sich da abspielt, die den Feind noch dazu nicht identifizieren konnte und wollte, und die andererseits deshalb mit völlig untauglichen Mitteln reagiert. Kardinal Krol, der eine wichtige Rolle beim Zweiten Vatikanum übernommen hatte, spielte darin eine Schlüsselrolle, weshalb die Vorgänge damals exemplarisch sind. Die Kirche hat ihre einheitliche Sprache verloren, und hat zum Gegenteil die Argumente ihrer Feinde sogar noch internalisiert. Etwas, das praktisch immer auf menschliche Schwäche in der Kirche selbst zurückgeht.


Morgen Teil 2) Die Methoden



*Man muß deshalb die Anfänge der "1968er" als Protest gegen die Oligarchie sehen, also gegen die Folgen des social engineering sehen, das einen neuen, konsumistischen, sozial bereits isolierten "Amerikaner" zu schaffen versuchte und die ethnisch-sozialen, homogenen Kleinkulturräume zerstört hatte, und deren Politik wie etwa in Vietnam - erst dann kann man sie begreifen. Diese ursprünglich bestens motivierte, fast möchte man sagen: naiv-ehrliche (aber leider theoretisch noch schwache) Protestbewegung aus berechtigtem Unbehagen heraus, wurde in dem Moment problematisch und selbst zum Träger der Zerstörung, als sie von Ideologie (die Theorielücke füllte allmählich der Marxismus) und Oligarchie (Sex-Drugs-Rock'n Roll dienten deren Interessen, ließen die Menschen auf sich selbst zurückfallen, nahmen also dem Protest seine Wirkkraft und sogar noch zur sprudelnden Gewinnquelle genau für diese Oligarchie) infiltriert und schließlich übernommen wurde.

**Das alles hat deshalb nichts mit Verschwörungstheorien zu tun, sondern es ist in seinen Abläufen und Zusammenhängen absolut nachvollziehbar. Und durch Dokumente belegbar. Man nehme die Vorgänge rund um die Empfängnisverhütung. Ausgangspunkt war ein von der Rockefeller-Stiftung finanzierte Lügenstudie, der "Kinsey-Report", der den Amerikanern eine völlig neue "Normalität" vormachte, die alle gleichermaßen umfaßte, die aber verschwiegen worden war. In einem nächsten Schritt begann Hollywood, sich (nicht zufällig zuerst in einem Holocaust-Film 1965, so war es sehr schwierig, sich dagegen zu stellen, und damit brach der Damm) über den "production code" hinwegzusetzen, in dem bis dahin Pornographie bzw. sexuelle Freizügigkeit in Filmen vermieden wurde. Diese neue Normalität wurde über Medien (in Zusammenhang mit zahlreichen weiteren Schwindelstudien wie die von W. Reich etc. etc.) zum Boden, auf dem dann die Ablehnung der Verhütung (wie sie 1968 in Humane Vitae dargelegt und aus der menschlichen Natur heraus begründet wurde) als Tor zur totalen sexuellen Freizügigkeit etabliert wurde. Hier läßt sich auch eine klare politische (oligarchische) Stoßrichtung belegen. 

Wozu? Nur so konnte die katholische Vorherrschaft in den USA, die seit dem Krieg, noch mehr aber nach 1948 (Paul Blanchard) als ein wahres Schreckgespenst an die Wand geworfen hatte, verhindert und gleichzeitig Zentralismus etabliert werden. Denn katholische ethnische Gruppen und deren Familien waren aus demographischen Gründen am Vormarsch, während die Protestanten bereits dramatische Geburtenrückgänge zu verzeichnen hatten. Während die Juden ohnehin eine Minderheit waren, die stets den Katholizismus als Feind sahen.





*080618*