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Sonntag, 17. Juni 2018

Die Gläubigen sind der neue Feind

Wir stehen nicht nur mitten in einer Umdeutung alles dessen, was 2000 Jahre christ-katholisch war, sondern man muß sich fragen, ob wir es nicht mit der Gründung einer neuen Religion zu tun haben. Die vom Kirchenestablishment mit ungeheurer Rücksichtslosigkeit durchgezogen wird. Und die so tut, als könnte, nein, als wollte sie auf alle jene verzichten, die das anders sehen - der Großteil der sogenannten "Gläubigen". 

Der Kirche laufen heute nicht nur die Nicht-Gläubigen davon, fast im Gegenteil. Sie scheint mit den Muslimen heute schon mehr Gemeinsamkeiten zu sehen als mit denen, denen die Kirche Heimat ist, immer war, denen sie aber regelrecht - man müßte sagen: zynisch! - entzogen wird. Es sind die Gläubigen, die der Kirche in Scharen davonlaufen. Dafür sieht sich die Kirche als Rechtfertigung des politischen Establishments. Und spielt deren Spiel. Beide, vom einfachen Klerus bis hinauf zum Papst, dessen Äußerungen, in denen er den "traditionellen Gläubigen Katholiken" in immer dichterer Folge beschimpft, ja sogar verhöhnt, beide also handeln, als würden sie ihre "Gemeinde" (Wähler, Gläubige, grosso modo: das Volk) regelrecht hassen. Beide verhalten sich als wäre ihnen lieber, wenn sie sie nicht (sondern andere) hätten. "Das Volk ist das Problem!"

Und das gilt für praktisch alle sogenannten Gesinnungsgemeinschaften. Die Kirche, die Parteien - in ihnen allen hat sich ein Establishment gebildet und in einer Allianz von Kirche und Politik zu einer Abwehr- und Umformungsgemeinschaft (bei auffallend gleichen Zielen) verbündet, in der ihnen ihre eigentlichen Mitglieder, die an den ideellen Prinzipien festhalten, in der ihnen vor allem ihre Traditionen gleichgültig, ja lästig zu sein scheinen. Schon nur auf sie hinzuschauen wird vermieden. 

Beide bezahlen es mit einem dramatischen Bedeutungsverlust. Beide aber leben auf einer Insel der Wohlversorgtheit - die von den Abgelehnten finanziert wird, weil die gar nicht anders können - in der sie meinen, auf diesen "beschmutzenden" Kontakt verzichten zu können.

Dem geneigten Leser sei dazu der sehr gute Artikel von Klaus Rüdiger Mai auf AchGut zur Lektüre anempfohlen. Ein kleiner Vorgeschmack dazu:

"Im Gefolge der Flüchtlingskrise verschlechtert sich das Verhältnis der christlichen Kirchen Deutschlands zu den Schwesterkirchen in Osteuropa. So entsteht der Eindruck, dass die deutschen Kirchen den muslimischen Verbänden in einer ganz und gar nicht selbstbewussten Haltung näher stehen als den Christen Osteuropas. Eine kleine Anekdote mag diese Haltung illustrieren. Auf einem Podium schwärmte der Mitarbeiter der EKBO [Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz] Bernd Krebs davon, wie sehr einem Muslim seine kahle, bilderlose Kirche in Berlin-Neukölln gefallen habe und freute sich anderseits darüber, dass eine polnische Katholikin „schreiend“ aus selbiger Kirche geflohen sei, weil sie so schmucklos war."





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