Die Frau ist weit mehr von der hergebrachten Sitte abhängig, als der Mann. Deshalb ist sie weit konservativer, als der Mann. Wandert eine Frau in einen anderen Landstrich, heiratet dort, so wird sie trotzdem die Sitte ihres Herkommens dort pflegen. Und sei es in der Küche des Hauses.* Während der Mann - von den Außenbeziehungen deutlich abhängiger - sich sehr rasch anpaßt. Heiratet ein Mann in einen entfernten Landstrich, merkt man bald nichts mehr von seinem Ursprung.
Als man in unseren Ländern den Familiennachzug als "Recht" festsetzte, hat man damit zugleich die Integration erheblich erschwert. Erst seither ist auch zu beobachten, daß Zuwanderer ihre fremden Sitten weiter pflegen. In Ländern mit hohen Zuwandererzahlen sind es deshalb die zugewanderten Frauen, die die prägenden Sitten verändern, in gewissem Sinn Integration also behindern. Besonders gilt das natürlich für Herkunftsländer oder -gruppen, wo die Integrität der Familie noch hohen Stellengrad hat.**
*Auch der Verfasser dieser Zeilen, mit einer Mutter aus der schon sehr böhmischen, an sich schlesischen Graftschaft Glatz, ist mit den Finessen böhmisch-schlesischer Küche aufgewachsen. Die wirkliche österreichische Kost war ihm immer fremd.
**Am Beispiel der Türkei läßt sich diese Tatsache als Mittel der Politik ausgezeichnet aufzeigen. Ihre "Waffe" waren die konservativen anatolischen Bauern, die nicht nur halb Europa, sondern auch Nordcypern binnen weniger Jahrzehnte zu Ländern mit völlig veränderter Sitte gemacht haben. Die wie im Falle von Nordcypern - der Verfasser dieser Zeilen verweist auf einige sehr erhellende Gespräche und Beobachtungen, die er anläßlich eines Aufenthalts dort geführt hat - die Einheimischen nicht nur aufgrund der zahl, sondern wegen völlig veränderter Sitten UND Sprachgebräuche zu Fremden im eigenen Land gemacht haben. Waren vor der türkischen Invasion auch die Nordcyperer in erster Linie Cyperer, nicht Türken, mit einer sehr eigen gefärbten, noch alten, nicht von Atatürk reformierten türkischen Sprache, sind sie heute eindeutig und zuerst Türken, mit der modernen türkischen Sprache und im Vergleich zu vor 1973 völlig veränderter Lebensweise. Erreicht wurde das durch die gezielte Zuwanderung von 150.000 anatolischen Bauern bzw. Familien.
Mussolini hat im Falle von Südtirol dasselbe - mit süditalienischen Zuzüglern - praktiziert, um das Land zu italienisieren. Bozen ist heute eine italienische Stadt! Männer würden das niemals erreichen. 10 Jahre Besatzungszeit haben in Österreich nicht den winzigsten Rest an russischer Lebensart hinterlassen. Hier gab es nur Soldaten. Schaue man aber nach dem ehem. Ostdeutschland, wo auch deren Familien wohnten.
Es gäbe mit Sicherheit interessante Ergebnisse, einmal den Einfluß der amerikanischen Frauen in den besetzten Zonen Westdeutschlands auf die Amerikanisierung der deutschen Lebensart zu untersuchen.
Immerhin gibt es Beobachtungen und Schilderungen, wonach sich der Einfluß eines zugewanderten Großvaters bereits kaum noch nachweisen läßt. Eine zugewanderte Großmutter allerdings läßt sich noch nach vier Generationen in rückgelassenen und weitergepflegten Sitten nachweisen.
Und man sollte sich dabei einmal Gedanken darüber machen, warum Mitochondrien - die weiblichen Zellkraftwerke - praktisch unbegrenzt in aller Generationenfolge nachweisbar sind, wie die Genetik mittlerweile weiß, während männliches Erbe nach mehr oder wenigen Generationen praktisch "aufgelöst" ist. Sucht man in der Paläpanthropologie Abstammungsverhältnisse, so sucht man nur noch nach weiblichen Zellbestandteilen.
Es gäbe mit Sicherheit interessante Ergebnisse, einmal den Einfluß der amerikanischen Frauen in den besetzten Zonen Westdeutschlands auf die Amerikanisierung der deutschen Lebensart zu untersuchen.
Immerhin gibt es Beobachtungen und Schilderungen, wonach sich der Einfluß eines zugewanderten Großvaters bereits kaum noch nachweisen läßt. Eine zugewanderte Großmutter allerdings läßt sich noch nach vier Generationen in rückgelassenen und weitergepflegten Sitten nachweisen.
Und man sollte sich dabei einmal Gedanken darüber machen, warum Mitochondrien - die weiblichen Zellkraftwerke - praktisch unbegrenzt in aller Generationenfolge nachweisbar sind, wie die Genetik mittlerweile weiß, während männliches Erbe nach mehr oder wenigen Generationen praktisch "aufgelöst" ist. Sucht man in der Paläpanthropologie Abstammungsverhältnisse, so sucht man nur noch nach weiblichen Zellbestandteilen.
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