Eine Empfehlung an den geschätzten Leser: der Film "S1m0ne". Die Geschichte ist süffig und leicht, Al Pacino- und Winona Ryder-Fans kommen auf jeden Fall auf ihre Rechnung. Die Geschichte um eine erfundene, virtuelle Filmschauspielerin ist aber mehr als ein alter Plot, nur neu aufgemascherlt. Und sie ist nicht die altbekannte Medienkritik, oder die Kritik des Starkults. Sie ist auch mehr als lediglich eine Überhöhung dessen, was heute gang und gäbe ist - sich eine virtuelle Identität zuzulegen.
Sie knüpft an etwas an, das erst in diesen Wochen als Problem aufgetaucht ist. Nämlich: Wie wird man ein virtuelles Alter Ego, das aus den Profilen bei Facebook oder egal wo entstanden ist, oder das Amazon oder andere Datenverknüpfer von einem angelegt, hochgerechnet haben, wieder los! Das wird nämlich in einem unerhörten Ausmaß auf uns zukommen. Denn es wird nicht lange dauern, wird sich herausstellen, daß zwar solche algorhythmisch berechnete Profile "etwas" an Wahrheit enthalten, aber in DER Wahrheit um eine Person völlig falsch liegt.
Dennoch, wenn es heißt, man könne sich im Netz gegen Verleumdung oder Mobbing durch andere schwer schützen - viel schwieriger wird es noch werden, sich vor den SELBST produzierten Lügen und Profilen auf social media wieder zu distanzieren, um ein reales Leben wiederzugewinnen.
Der Trailer.
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