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Dienstag, 16. April 2013

Männlicher Staat

Die Familie setzt das Individuum voraus. Staat und Gesellschaft aber setzen die Familie voraus, und haben es deshalb nur mit dem öffentlichen Stellvertreter der Familie, dem Mann zu tun, schreibt Wilhelm Heinrich Riehl in seiner Soziologie. Das ergibt sich aus dem Zueinander von Mann und Frau das von Haupt zu Leib, dem das Volk, der Stamm, der Staat "Ehe" zuweist, als Ort des Friedens des Idividuums in der Einheit.

Der Staat selber ist männlichen Geschlechts, während die Gesellschaftsgruppen neutral sind, aber auch mit dem Staat direkt nichts zu tun haben. Familien- und Staatsleben bedingen sich nach ihrem Prinzip, nicht aber nach ihren Wirkungen.

In früheren Zeiten war deshalb die Auflehnung der Frau gegen die Familienordnung nicht primär eine Angelegenheit des Rechts, sondern einer sozialen Gruppe. Sie führte zu Spott und Ächtung als Gegenmaßnahme, um die natürliche Ordnung nicht zu gefährden.  Auch der Mann wurde zur Zielscheibe, weil er es nicht verstanden hatte, die natürliche Ordnung aus eigener Kraft wieder herzustellen.

Prügelte die Frau den Mann, wurde z. B. die Frau auf einen Esel gesetzt, und zum Spott durch das Dorf geführt. Dem Haus aber wurde der First entfernt, zum Zeichen, daß es von innen heraus gefährdet war. Zur Buße mußte vom Mann eine symbolische Gabe an die Gemeinschaft entrichtet werden, etwa ein Faß Bier.

Wenn aber z. B. der Mann die Frau prügelte, war es eine Angelegenheit des Richters.

Daraus aber ableiten zu wollen, daß die Frau "vergessen" ist, nicht vorhanden, würde völlig die Realität verkennen. Denn die Macht innerhalb der Familie ist immer noch in Händen der Frau, ihr Wohl und Wehe liegt bei ihr.

Wo Staat und Gesellschaft schwach sind, wuchert deshalb die Weiberwirtschaft aus. Das führte im Orient bis zu Haremsdespotien. Und im 9. Jhd. sprach man vom Vatican als "Pornokratie" - die Mätressen der schwachen Päpste hatten das Sagen. Ähnliches gilt vom Frankreich des 18. Jhds.




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