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Es stellt sich die Frage, ob Photographie überhaupt je mehr sein kann als der Versuch, "wie" ein Bild auszusehen. Das heißt, ob es etwas in der Photographie gibt, was überhaupt als das, was es ist, wirkt. Ob nicht ihre Wirkweise auf ihren Referenz-, Zitatencharakter beschränkt bleibt. Sodaß der Applaus sich nur auf eine (oft genug: bloß rationale) Aussage bezieht, nicht auf das, was sich vor einem befindet.
Denn ein Schaffensvorgang kann nur zu einem Ergebnis führen, in dem das, was sich als Bild darstellt zu dem wurde, was es darstellte. Nur dort kann Schöpfung liegen.
Auch nicht damit in der Illusion. Denn Sein ist mehr als die Vorstellung von Sein.
Wenn es eine Kunstwirkung der Photographie geben kann, dann kann diese nur in ihrem konkreten Material liegen. Kann aber das Abgebildete jemals Material der Photographie sein? Schon gar gilt das von der Digitalphotographie, der jedes materiale Element bereits fehlt. Während die Analogphotographie durch die Lichtwellen, die sich zwar abgeschwächt, aber immer noch direkt vermitteln, immer noch Materiales, Stoffliches enthält, aus dem geschaffen werden kann.
Natürlich gilt dasselbe für den Film. Ja, noch mehr. Denn noch mehr als in der Photographie vermischen sich im Film kraft seiner Realistik, seiner Bezugsfülle, enorm viele Ebenen des menschlichen Seins - als Ebenen der Wahrnehmung, der Erkenntnis. Einfach nur zu sagen, daß Film Kunst sei, weil er am besten so aussehen könne wie Kunst, wie etwas Wirkliches, kann nicht genug sein.
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