Es passiert seltener, daß wir Falsches tun, als Richtiges unterlassen. Wobei etwas Falsches zu tun selten schwerer wiegt, als etwas potentiell Richtiges zu unterlassen. Denn in allem ist etwas Gutes. Aber dazu muß es erst ein Etwas sein.
Aber dazu bedarf es des scharfen Unterscheidens, ob ein Geschehen ein Tun, und ob dieses Tun ein Handeln, oder ein Tragen der Konsequenzen des Nichthandelns ist.
Nichts zu tun heißt, das Nichts als nicht erfüllte Dimension unseres Menschseins zu belassen. Und das Nichts zu belassen heißt, das Vorhandene - andere - Etwas ausfalten zu lassen, sich seinem Zwang zu beugen.
Was aber als falsch erkannt ist, kann nicht richtig werden.
Das meiste Falsche auf der Welt kommt nicht aus dem falschen Tun, sondern aus dem Zulassen des Falschen.
Falsches zu tun wiegt nie so schwer, wie nichts zu tun, obwohl man zu tun hätte.
Aus den Sentenzas des Antionio della Caraffa
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